Zwar bin ich in etwa das genaue Gegenteil von dem, was man einen Progressiv-Rock-Fanatiker nennen würde, aber die Mannen um Steve Wilson sorgen derweil für ein wenig Verzückung in meinem tristen, vom Blick auf eine verregnete Strasse geprägten Alltag.
Angefangen hat es damit, dass mich am Montag ein Bekannter kontaktierte und mir den Vinyl-Re-Release des 2002er Albums "In Absentia" anbot. Dunkel war mir in Erinnerung, dass mir diese Platte behagte, und da PORCUPINE TREE bis dato in vinyltechnischer Hinsicht noch nicht bei mir in Erscheinung traten, willigte ich einem spontanen mĂĽndlichen Kaufvertrag ein und ĂĽberantwortete dem wackeren Mann 25 Euro (nicht gerade geschenkt, aber fĂĽr ne Doppel-LP...was solls...).
Am Abend dann legte ich dieses feine Teil dann auf das ihm zugedachte Abspielgerät und geriet mehr und mehr in Verzückung.
Die Melodien und Gesangsharmonien sind bisweilen nicht von dieser Welt, und im Gegensatz zu den Prog-Bands, die durch emotionale Kälte langweilen, versteht Wilson es, Emotionen beim Hörer (zumindest bei mir) hervorzurufen. Einen Song wie "The Sound of Muzak" schreibt man vermutlich nicht allzu oft - welch Meisterwerk, auch textlich (es geht um den Verfall des gutes "Musik"). Für mich persönlich die beste mir bekannte PORCUPINE TREE-Veröffentlichung, auch wenn der kesse Herr Odium mir da gestern nicht beipflichten wollte. Macht ja nichts.

Vielleicht wird Loreena McKennitt sich auch noch in den CD-Schacht verirren, mal sehen.