Doom over the Autumn

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Doom over the Autumn

Beitragvon Cromwell » 30. August 2010, 20:38

Der August ist fast Geschichte, der regenreichste August seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 und der Herbst naht. Das bedeutet aber auch, dass es für die Schlechtwetterdoomer an der Zeit ist, die über den Sommer eingemotteten Scheiben wieder abzustauben und die Regenschauer mit passenden Klängen zu untermalen. Weil Warning, Scald etc. schon jeder kennt oder zumindest kennen sollte, in der Folge ein paar Anregungen aus hermetischeren Doom-Metal-Kreisen!

Doom over the Autumn, Part I

Cardinals Folly

Doom aus Finnland evoziert natürlich gleich den Vergleich zu Reverend Bizarre...und die Finnen machen es einem leicht: Bandname (Kardinal), Besetzung und Aufgabenteilung (Trio, Sänger ist Bassist), Songlänge (lockere 17 Minuten) sowie auf der textlichen Seite eine Verwurzelung in altbekannten Gefilden: Sex, Satan, Howard Phillips Lovecraft ("Uncharted Seas"), Robert E. Howard ("The Right Hand of Doom")! Anmerken muss ich allerdings, dass es die Band unter dem Namen "The Coven" (wenig originell) bereits seit 2004 gab, also vielleicht doch nicht so viel Plagiat...?
Nun besagt die altbekannte Regel, dass, wenn schon der Einfluss der Vorbilder offensichtlich wie eine Stirntätowierung ist, wenigstens gut kopiert werden sollte. Und dies muss man dem Trupp aus Helsinki lassen, ihre Lieder haben Schwung (Doom-Metal-Schwung, also nicht an Speed Metal denken), Spielwitz und Abwechslung, um auch 10-15 Minuten nicht langweilig werden zu lassen.
"Blood Axis Raiders" lässt ein wenig an "Blood on Satan's Claw" (findet jemand die Ähnlichkeit?) und rauscht mit Verve durch schnelle Passagen und Soli, die zu gefallen wissen.
Dass der Sound der "Heretic's Hangover" EP noch etwas ungeschliffen ist, mit recht wenig variablem Gesang, ist verzeihlich, es handelt sich um eine Eigenproduktion, die ein halbes Demo zu sein scheint. Auf der zweiten EP "Orthodox Faces" haben sich besagte Punkte gebessert (wenngleich Sänger Michael Karnstein Sami Hyninnen nach wie vor nicht das Wasser reichen kann), Doom-Liebhaber sollten danach Ausschau halten.
2011 ist das richtige Debütalbum auf Shadow Kingdom Records angekündigt, wem's gefällt, binde sich einen Knoten ins Taschentuch.

FĂĽr Lesefaule: Frischer Doom aus Suomi, zu schnell fĂĽr Deprimierte, aber noch ist ja nicht Winter...

http://www.myspace.com/cardinalsfolly

P.S.: Wer sein Pulver noch nicht im Sommer-Doom-Thread verschossen hat, nur her damit! Aber möglichst mit ein paar Zeilen zu Stil, Veröffentlichungen usw., sonst wird einem langweilig...
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Acurus-Heiko » 30. August 2010, 20:40

Gib' es zu: Du willst meinen Im-Sommer-Wenig-Doom-Thread platt machen!
Metal is "orchestrated technological Nihilism" (Lester Bangs) and "heroical Realism" (me)

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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Cromwell » 30. August 2010, 20:42

Der kann 2011 wiederkommen...
...but for now...crush the insects!
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Sgt. Kuntz » 30. August 2010, 20:47

Ich mag CANDLEMASS, viel mehr Doom brauch ich nicht. Höchstens doomiger US Metal aus den 80ern, DAS wäre mal ein Thread nach meinem Geschmack.
Muss rispettieren die andere Kollega!
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Acurus-Heiko » 30. August 2010, 21:18

Du meinst bestimmt so was wie GOAT HORN, die sind zwar nicht aus den 80ern, klingen aber so.
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Fire Down Under » 30. August 2010, 21:30

Sgt. Kuntz hat geschrieben:Ich mag CANDLEMASS, viel mehr Doom brauch ich nicht. Höchstens doomiger US Metal aus den 80ern, DAS wäre mal ein Thread nach meinem Geschmack.

Ich dachte Du magst das kranke Italien-Zeugs auch, Sarge?

Jedenfalls lässt sich der Herbst mit meiner heutigen Doom Lieferung (siehe Neuzugänge Thread) gar prächtig einläuten. :smile2:
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Cromwell » 30. August 2010, 21:35

Sgt. Kuntz, mit doomigem 80er-US Metal kann ich leider nicht dienen, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus. Die Vorstellungen werden sich eher in traditionellen Doom-Metal-Grenzen bewegen.

FDU, wenn du sie gründlich gehört hast, vielleicht ein paar Worte von dir?
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Fire Down Under » 30. August 2010, 21:38

Cromwell hat geschrieben:Sgt. Kuntz, mit doomigem 80er-US Metal kann ich leider nicht dienen, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus. Die Vorstellungen werden sich eher in traditionellen Doom-Metal-Grenzen bewegen.

FDU, wenn du sie gründlich gehört hast, vielleicht ein paar Worte von dir?

Bestimmt. Die "Gorgoni" höre ich gerade und sie gefällt mir prächtig. Musik fernab jeglicher Konventionen. :smile2:
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Goatstorm » 30. August 2010, 23:42

Fire Down Under hat geschrieben:
Cromwell hat geschrieben:Sgt. Kuntz, mit doomigem 80er-US Metal kann ich leider nicht dienen, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus. Die Vorstellungen werden sich eher in traditionellen Doom-Metal-Grenzen bewegen.

FDU, wenn du sie gründlich gehört hast, vielleicht ein paar Worte von dir?

Bestimmt. Die "Gorgoni" höre ich gerade und sie gefällt mir prächtig. Musik fernab jeglicher Konventionen. :smile2:


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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon darklord » 31. August 2010, 01:55

Goatstorm hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Cromwell hat geschrieben:Sgt. Kuntz, mit doomigem 80er-US Metal kann ich leider nicht dienen, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus. Die Vorstellungen werden sich eher in traditionellen Doom-Metal-Grenzen bewegen.

FDU, wenn du sie gründlich gehört hast, vielleicht ein paar Worte von dir?

Bestimmt. Die "Gorgoni" höre ich gerade und sie gefällt mir prächtig. Musik fernab jeglicher Konventionen. :smile2:


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Sehr geil, danke fĂĽr den Link :yeah:
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Inuluki » 31. August 2010, 12:46

Wenn der Herbst dem Doom geweiht ist, müsste der Winter mit erwachendem Ingrimm folgerichtig "Hammerheart"-Jahreszeit sein. Da es hier im Thüringer Wald gestern bereits geschneit hat, möchte ich lieber den Herbst überspringen, haha...

Immer eine Empfehlung wert sind Lamented Souls aus Norwegen, deren "Origins Of Misery"-Zusammenstellung das gesamte bisherige Schaffen enthält. Geboten wird epischer Doom ohne Gejammere und aufdringliches Pathos, dafür mit Authentizität und unverwechselbaren, kraftvollen Gesang, in dem gleichermaßen Melancholie wie heroisches Gefühl mitschwingt.
Anspieltipp: http://www.youtube.com/watch?v=kjQTsHf2LEs
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Cromwell » 31. August 2010, 19:55

Doom over the Autumn, Part II

Blood Farmers

Nach den - veröffentlichungsmäßig gesehenen - Neulingen Cardinals Folly heute eine Band, die hier im Forum schon dem einen oder anderen bekannt ist, die aber in Proportion zu ihrer Qualität noch viel zu unbekannt ist.
Neben einigen der Paten des Doom Metal, Saint Vitus aus Kalifornien und Trouble aus Chicago, fällt einem insbesondere das im Verhältnis zu den gesamten Staaten winzige Maryland ein, wenn es um US-Doom geht. Die Blood Farmers stammen zwar ebenfalls von der Ostküste, nennen aber New York ihre Heimat. Wem bei New York sofort Hardcore in den Sinn kommt, liegt immerhin nicht ganz daneben, denn Phil Markonish alias Dr. Phibes († 2010), der BF-Bassist, spielte seit 1985 bei der Hardcore-Band Afterbirth. Ebenfalls in den Reihen der Blood Farmers fand sich Ross Markonish, Kennern durch seine Mitgliedschaft bei Ogre ein Begriff.
Die visuelle Gestaltung und die Texte sind von Anspielungen auf (Trash-) Horrorfilmen durchdrungen, der Name der Band rührt vom 1972er "Invasion of the Blood Farmers"-Streifen her, die Songtitel lesen sich entsprechend "I Drink Your Blood", "Twisted Brain" oder "Orgy of the Rats". Die Atmosphäre alter Low-Budget-Filme wird perfekt eingefangen, so beginnt das einzige, selbstbetitelte Album mit einem morbiden Lachen, ehe die charakteristischen, kraftstrotzenden Riffs einsetzen, instrumentale Zwischenspiele könnten ohne weiteres den Soundtrack zum einen oder anderen mottenzerfressenen, rotstichig gefilmten Psychothriller darstellen.
Neben der Stimmung ist natürlich für entsprechenden Metal gesorgt, absolut eigenständig insbesondere durch das Gitarrenspiel und die punktgenauen Wendungen und Drehungen im Songwriting, das Basisriff steht meist nur kurzzeitig für sich alleine, ehe subtile Variationen im Bassspiel oder ein geschickt platziertes Lead die Aufmerksamkeit des Hörers einfordern. Des Öfteren wird das Tempo angezogen, die Blood Farmers sind insgesamt auf der rockig-treibenden Seite des Genres anzusiedeln.
Nach dem Untergang des Hellhound-Labels waren die Werke der BF für recht lange Zeit kaum aufzufinden, so dass die potentielle Hörerschaft auf Doom-Produkte aus der human-ökologischen Landwirtschaft verzichten mussten und die Band in unbekannten Tiefen ihr Dasein fristete. Das Hellhound-Tribut-Label Leafhound hat das Album und die Demoaufnahmen "Permanent Brain Damage" inzwischen wiederveröffentlicht, ein gut sortierter Händler könnte die Scheiben also vorrätig haben.
Momentan existiert die Band als Trio und hat ein neues Album angekĂĽndigt, neben einem instrumentalen StĂĽck ist aber noch wenig bekannt.

Tipp des Tages: Nicht mit Country Bob and the Blood Farmers verwechseln!

http://www.myspace.com/bloodfarmers10
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon Cromwell » 1. September 2010, 20:11

Kurzmeldung: Mirror of Deception haben einen Song vom kommenden Album auf ihre myspace-Seite gestellt und das Frontgemälde für "A Smouldering Fire" präsentiert.

Beides groĂźartig, wie nicht anders zu erwarten!
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon birdrich » 2. September 2010, 02:31

CF und BF sind einfach die Inkarnation der Musik, die sich DOOOMM nennt.
Beide bands intensiv konsumiert und ... fuer unverzichtbar empfunden.
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Re: Doom over the Autumn

Beitragvon birdrich » 2. September 2010, 02:40

Goatstorm hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Cromwell hat geschrieben:Sgt. Kuntz, mit doomigem 80er-US Metal kann ich leider nicht dienen, in dem Bereich kenne ich mich nicht aus. Die Vorstellungen werden sich eher in traditionellen Doom-Metal-Grenzen bewegen.

FDU, wenn du sie gründlich gehört hast, vielleicht ein paar Worte von dir?

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Ja, das passt!!!
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