Goatstorm hat geschrieben:Cromwell hat geschrieben:Vermutlich bin ich der von Goatstorm mit "Doompuristen" bezeichneten Gruppe zugehörig. Während ich mir vorhin die Hornbrille auf der Nase zurechtrückte und meinen Vollbart kämmte, gefielen mir die Lieder nämlich allesamt immer noch.
Falsch gelesen.
Entweder Doom-Purist ODER Hornbrillen-Hipster.
Ersterer Spezies könnte die Platte wegen der trockenen OBSESSED-mäßigen, unmelodischen Ausrichtung gut reinlaufen. Also lieber mal selber reinhören, wenn Ihr auf Bands wie THE OBSESSED, mittlere VITUS, etc. steht. Ich liebe an Gates of Slumber die fetten, epischen Dinger, "Conqueror", etc. Darum kann ich mit der neuen Scheibe wenig anfangen. Wer den Pathos auf den letzten drei Alben eher ätzend findet und nix gegen Stoner und psychedelische Improvisationen hat, könnte mit der neuen durchaus glücklich werden.
Hab nur ein bisschen Spaß gemacht, indem ich beide Aussagen verknüpft habe.

Die Saint Vitus- (und The Obsessed-)Vergleiche sind mir auch in den Sinn gekommen, denn bei Chandlers Truppe gefällt mir gerade das Reduzierte, Trockene. Die meisten SV-Lieder sind im Aufbau äußerst simpel, die Soli oft nur spärlich mit tatsächlichen Melodien versetzt, die zusätzlich noch von Chandlers speziellem Stil zerhackt werden. Ein Riff trägt auf Teufel komm raus das gesamte Lied. Vielleicht gerade deshalb haben SV bei mir mit Ausnahme von "C.O.D." einen sehr hohen Stellenwert.
Die letzten Alben der Indianapolis-Recken treffen voll meinen Geschmack (siehe "Top10-Alben der letzten zehn Jahre"-Thread), die "neue" Ausrichtung passt mir aber auch in den Kram. Vollkommen verständlich, wenn das nicht jeder so sieht und ich will auch nicht den TGoS-Anwalt spielen. Wenn Solitude Aeturnus plötzlich wie Revelation klingen würden, würden auch viele schlucken müssen, während ich trotzdem begeistert wäre.