Spiegel - Metal goes Mainstream

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Dr. Best » 6. Mai 2011, 00:49

Immerhin muss man den beiden Schreiberlingen aber einen Haufen kreativen Spass in den Backen und keinen allzu schlechten Geschmack vorwerfen. Da gibt es in den meisten musikbezogenen "Fachblättern" heutzutage meistens grausamere, inhaltslosere Kost zu lesen, und auch die Bandauswahl kann sich sehen lassen, was ja auch nicht immer selbstverständlich ist. Ob Metal was im SpOn zu suchen hat, ist eine müßige Diskussion, aber solange die Qualität stimmt, finde ich' eigentlich nicht schlecht. Und ein Spruch wie "Hätte Mittelerde einen Rotlichtbezirk mit Ork-Puffs, die Türsteher dort sähen aus wie Sänger Alan Nemtheanga." ist auch süß, klingt wie ein Gespräch zwischen den Herren Bombadil und Cromwell nachts um 12 nach 3 Bier :-D
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon King Elvis » 6. Mai 2011, 01:55

die kriterien finde ich etwas seltsam, soll aber wohl den unterhaltungswert fördern, aber schlecht geschrieben (und vor allem ausgewählt) sind die alben nicht.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Goatstorm » 6. Mai 2011, 08:18

Dr. Best hat geschrieben:Immerhin muss man den beiden Schreiberlingen aber einen Haufen kreativen Spass in den Backen und keinen allzu schlechten Geschmack vorwerfen. Da gibt es in den meisten musikbezogenen "Fachblättern" heutzutage meistens grausamere, inhaltslosere Kost zu lesen, und auch die Bandauswahl kann sich sehen lassen, was ja auch nicht immer selbstverständlich ist. Ob Metal was im SpOn zu suchen hat, ist eine müßige Diskussion, aber solange die Qualität stimmt, finde ich' eigentlich nicht schlecht. Und ein Spruch wie "Hätte Mittelerde einen Rotlichtbezirk mit Ork-Puffs, die Türsteher dort sähen aus wie Sänger Alan Nemtheanga." ist auch süß, klingt wie ein Gespräch zwischen den Herren Bombadil und Cromwell nachts um 12 nach 3 Bier :-D


So seh ich's auch.

Positiv ist, dass die Rezensionen wunderbar pointiert und meinungsstark geschrieben sind. Allein dadurch haben sie schon mehr Daseinsberechtigung als all das Webzine-Geschreibsel, mit dem man heute täglich zugemüllt wird. Erfreulich ist auch, dass nicht die verkaufsstärksten Bands besprochen werden, sondern Bands, die innerhalb der Szene im Trend stehen, also im Moment über so etwas wie Relevanz und damit Repräsentativität verfügen. Dass das Aussehen der Bands benotet wird, finde ich witzig. Die unvermeidliche Ironie geht in Ordnung, da deutlich wird, dass die beiden Redakteure trotz allem mit Leidenschaft bei der Musik sind. Dennoch fände ich es mal wirklich "kreativ", in einem Mainstreamorgan einen Artikel über Metal, ohne jegliche ironische Distanz geschrieben, zu finden. Geht wohl nicht, da zu uncool für die deutsche Pop-Intelligenzija.

Letztlich sollte man die Rubrik nicht ĂĽberbewerten. Es ist ein netter Ansatz, um Heavy Metal in seiner eigentlichen gesellschaftlichen Bedeutung in einem etablierten Breitenmedium sichtbar zu machen, aber SpOn wird dadurch kaum zum neuen Leitmedium in Sachen Stahl. DafĂĽr ist die Plattform zu exotisch und der Raum zu begrenzt und das ist auch gut so. Metal ist schon spieĂźig genug. In der jetzigen Form werde ich die Rubrik aber mit Freuden weiter lesen, zu meiner Meinungsbildung wird sie wohl eher weniger beitragen. Aber um uns geht's hier, glaub ich, sowieso nicht.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon GravewarrioR » 6. Mai 2011, 08:37

Ach komm, wer legt denn wirklich Wert drauf von selbsternannten Pseudoakademikern und Berufsbetroffenen ernst genommen zu werden?

BRAUCHT Metal wirklich promotion um Gesellschaftlich gut dazustehen? Mir ist das sowas von wurschd. Zumal die ganzen Kiddies heutzutage eh jeden Schrott mit Gitarre als "Metal" bezeichnen, und somit fĂĽr die Elterngeneration die sich nicht damit befasst Punk, Gothic, Metal, Hardcore, Metalcore usw einfach zu "Metal" verschmelzen.

Was bringts da wenn der "richtige" Metaller da fein rĂĽberkommt?

Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Goatstorm » 6. Mai 2011, 08:41

GravewarrioR hat geschrieben:Ach komm, wer legt denn wirklich Wert drauf von selbsternannten Pseudoakademikern und Berufsbetroffenen ernst genommen zu werden?


Hab ich das irgendwo geschrieben?
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon GravewarrioR » 6. Mai 2011, 08:51

Ne, aber es kam ein wenig so rĂĽber. Du hast dich ĂĽber die "distanzierte Ironie" beschwert.

Ich bin der Meinung: Lieber das und kein möchteern-lustiger-verriss über ungewaschene Sozialhilfeempfänger die mit ihren Fettigen Haaren Omis Pudel vergewaltigen und opfern oder so.

Schreibt jemand ohne Augenzwinkern direkt "aus der Szene" raus wirds doch vom normalen Volk eh nicht wahrgenommen, so hat das ganze durch die Auflockerung auch fĂĽr Nichtmetaller einen gewissen Unterhaltungswert, und das ohne sich ĂĽber die Szene/Musik lustig zu machen.

Und wenn Metal versucht seriös und extraintelligent zu wirken, dann ist das meistens entweder albern oder meilenweit von dem entfernt was ich mir unter Metal vorstelle.

Kennst du das Buch "Hammermusik für Behämmerte"? Eines der schönsten zum immer wieder auf den Lokus mitnehmen und sich kaputt lachen, aber DA siehste mal wie wirklich schlechter Journalismus in Zusammenhang mit Metal ausschaut.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich es schon ebachtenswert dass da nicht entweder ausschliesslich Stoner-Rock oder Metalcore Bands besprochen werden, oder eben die typischen Riesenbands.

Die Namen Pentagram und Primordial dort zu lesen hat mich schon etwas gewundert.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Powerprillipator » 6. Mai 2011, 09:14

GravewarrioR hat geschrieben:Ne, aber es kam ein wenig so rĂĽber. Du hast dich ĂĽber die "distanzierte Ironie" beschwert.



Bleib' mal locker. "Beschweren" geht anders.

PPP
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Ancient_Mariner » 6. Mai 2011, 09:19

Goatstorm hat geschrieben:
So seh ich's auch.

Positiv ist, dass die Rezensionen wunderbar pointiert und meinungsstark geschrieben sind. Allein dadurch haben sie schon mehr Daseinsberechtigung als all das Webzine-Geschreibsel, mit dem man heute täglich zugemüllt wird. Erfreulich ist auch, dass nicht die verkaufsstärksten Bands besprochen werden, sondern Bands, die innerhalb der Szene im Trend stehen, also im Moment über so etwas wie Relevanz und damit Repräsentativität verfügen. Dass das Aussehen der Bands benotet wird, finde ich witzig. Die unvermeidliche Ironie geht in Ordnung, da deutlich wird, dass die beiden Redakteure trotz allem mit Leidenschaft bei der Musik sind. Dennoch fände ich es mal wirklich "kreativ", in einem Mainstreamorgan einen Artikel über Metal, ohne jegliche ironische Distanz geschrieben, zu finden. Geht wohl nicht, da zu uncool für die deutsche Pop-Intelligenzija.

Letztlich sollte man die Rubrik nicht ĂĽberbewerten. Es ist ein netter Ansatz, um Heavy Metal in seiner eigentlichen gesellschaftlichen Bedeutung in einem etablierten Breitenmedium sichtbar zu machen, aber SpOn wird dadurch kaum zum neuen Leitmedium in Sachen Stahl. DafĂĽr ist die Plattform zu exotisch und der Raum zu begrenzt und das ist auch gut so. Metal ist schon spieĂźig genug. In der jetzigen Form werde ich die Rubrik aber mit Freuden weiter lesen, zu meiner Meinungsbildung wird sie wohl eher weniger beitragen. Aber um uns geht's hier, glaub ich, sowieso nicht.


Damit habe ich bei solchen Artikeln auch immer das größte Problem. Teilweise wird das dann so übertrieben, dass man irgendwann nicht mehr weiß, was jetzt ernst gemeint ist und was nicht. Vor allem wenn der Artikel von einer Mainstream-Zeitung veröffentlicht wurde, wo man eh den Eindruck hat, dass die Schreiberlinge bei Metalthemen immer mit einer ziemlichen Arroganz an die Sache rangehen und zeigen wollen, wie einfach man doch ,,über'' dieser Szene stehen kann, was Intellekt etc angeht. Das finde ich v.a. bei dem Pentagramm Review grenzwertig, was die letzten Sätze angeht.
Das abschließende "Nothing Left" zermalmt auf einen Schlag all jene Bands, die es gewagt hatten, Pentagram in Sachen Glaubwürdigkeit, trueness und Authentizität nachfolgen zu wollen: "Well, we might as well give up today/ Because there's nothing left for us anyway/ Alright!". Inzwischen ist Liebling clean. Wünschen wir ihm alle einen neuen Lebenssinn

Wenn in einem solchen Artikel Wörter wie zermalmen oder trueness vorkommen, dann hat man (bzw ich) das Gefühl, als würde man sich extrem lustig über die ganze Szene machen. Direkt im nächsten Satz, folgt dann aber wieder ein ernstes Thema über Lieblings Drogensucht. Da könnte man sich auch schnell mal fragen; Wünschen die dem Typ jetzt eigentlich alles Gute oder juckt die das alles garnicht?! Das finde ich dann schon etwas gefährlich, v.a. wenn man das als Nicht-Metal-Hörer liest.
Ich muss natürlich auch sagen, dass ich da ziemlich Onkelz-geschädigt und vllt etwas zu paranoid bin haha.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Nolli » 6. Mai 2011, 09:30

Ganz gute Auswahl und sehr gute Reviews. Zudem merkt man, dass diese eben von Leuten geschrieben wurden die verstanden haben worum es geht, Formulierungen hin oder her..

Wie Goatstorm schon sagte da ist weitaus mehr Relevanz dabei als in vielen anderen Reviews aus Metallerkreisen.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Sgt. Kuntz » 6. Mai 2011, 09:31

Nolli hat geschrieben:Ganz gute Auswahl und sehr gute Reviews. Zudem merkt man, dass diese eben von Leuten geschrieben wurden die verstanden haben worum es geht, Formulierungen hin oder her..

Wie Goatstorm schon sagte da ist weitaus mehr Relevanz dabei als in vielen anderen Reviews aus Metallerkreisen.


Die werden ja dafĂĽr bezahlt, da kann man auch erwarten. :wink:
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Cromwell » 6. Mai 2011, 09:43

GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P


Der Anteil an Geisteswissenschaftlern in Heavy Metal hörenden Kreisen ist nicht allzu klein. Es wundert mich ein wenig, dass du die in den Rezensionen verarbeiteten Klischees als oberflächliche Kategorisierung durch Leute von "außerhalb" ablehnst und dann eine Aussage der Qualität "Metal = saufende Arbeiterklasse" folgen lässt. :-D
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Nolli » 6. Mai 2011, 09:44

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Nolli hat geschrieben:Ganz gute Auswahl und sehr gute Reviews. Zudem merkt man, dass diese eben von Leuten geschrieben wurden die verstanden haben worum es geht, Formulierungen hin oder her..

Wie Goatstorm schon sagte da ist weitaus mehr Relevanz dabei als in vielen anderen Reviews aus Metallerkreisen.


Die werden ja dafĂĽr bezahlt, da kann man auch erwarten. :wink:


Das ist natürlich richtig, aber das entsprechende Ergebnis leider trotzdem nicht selbstverständlich :smile2:
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Kubi » 6. Mai 2011, 10:07

Cromwell hat geschrieben:
GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P


Der Anteil an Geisteswissenschaftlern in Heavy Metal hörenden Kreisen ist nicht allzu klein. Es wundert mich ein wenig, dass du die in den Rezensionen verarbeiteten Klischees als oberflächliche Kategorisierung durch Leute von "außerhalb" ablehnst und dann eine Aussage der Qualität "Metal = saufende Arbeiterklasse" folgen lässt. :-D


Davon abgesehen zeigt die Wahl der Alben bereits, dass die Herren gar nicht so sehr "außerhalb" der Szene sein können. Wer "außerhalb" ist, kennt Bands wie PRIMORDIAL oder TIDES FROM NEBULA eher nicht.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon Raf Blutaxt » 6. Mai 2011, 10:31

Ein wichtiger Punkt ist, dass man zwischen dem Spiegel als Printmagazin und Spiegel Online unterscheiden muss, was Themensetzung und auch politische Tendenz der Artikel angeht. Desweiteren hat der Spiegel Online auch in seiner Wöchentlichen CD Rubrik immer wieder Metal Alben besprochen, unter anderem The Golden Bough von AK, die letzte Enslaved, das Album von Ghost und so einiges andere. Und pointiert und ironisiert sind auch alle anderen CD Reviews, die dort veröffentlicht werden, ganz unabhängig vom Genre. Wenn nun jemand wie Thorsten Dörting, der letztes Jahr auch einen Konzertbericht vom Anvil Auftritt in Aschaffenburg veröffentlicht hat, über diese Musik schreibt, die er augenscheinlich wirklich gerne mag, sehe ich das als eine Bereicherung für das Magazin und nichts weiteres.

Und das man auch ernsthaft, rhetorisch geschliffen und inhaltlich hochwertig über Metal sprechen kann, ohne dabei in irgendeiner Form lächerlich oder verkrampft zu wirken, zeigt doch Mike Scalcy seit Jahren.

Manchmal frage ich mich wirklich, was schlimmer ist, das falsche Bild und Unverständnis, das der sogenannte "Mainstream" der Metalszene entgegenbringt, oder die Verbissenheit, mit der manche Leute sich selbst in der hintersten Ecke dieser Szene verschanzen und alles mit einer gehörigen Portion Arroganz ablehnen, was nicht in ihr, doch sehr kleines, Weltbild passt.

Freut euch doch einfach, dass da gute Platten journalistisch hochwertig besprochen werden.
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Re: Spiegel - Metal goes Mainstream

Beitragvon GravewarrioR » 6. Mai 2011, 11:53

Cromwell hat geschrieben:
GravewarrioR hat geschrieben:Hauptsächlich will ich mein Ding durchziehen und in Ruhe gelassen werden, und lieber zähl ich mich zur saufenden Kuttentragenden Chaoshorde als zu irgendwelchen Philosophiestudenten die mit ihrem total intelligenten technical Deathmetal die Welt bereichern wollen :-P


Der Anteil an Geisteswissenschaftlern in Heavy Metal hörenden Kreisen ist nicht allzu klein. Es wundert mich ein wenig, dass du die in den Rezensionen verarbeiteten Klischees als oberflächliche Kategorisierung durch Leute von "außerhalb" ablehnst und dann eine Aussage der Qualität "Metal = saufende Arbeiterklasse" folgen lässt. :-D


Mag damit zusammen hängen dass ich als unstudierter "Nur Techniker" in einer Uni Arbeite, und die immer wieder durchblickende Arroganz ablehne. Mir ist schon bewusst dass ich selbst arrogant bin und meine schreiberischen Fähigkeiten eher platte Polemik sind.

Wenn ich nun aber den Geisteswissenschaftlern hier bei ihren Diskussionen zuhöre und mir anschaue auf welch abgedrehtem Niveau sie welche Probleme auch immer in stundenlanger Kleinstarbeit auseinanderklabustern ohne taten folgen zu lassen, dann zähl ich mich lieber zur "saufenden Arbeiterklasse" und schliess mich Mental in meiner funktionierenden Welt ein, anstatt dieses <für mich> "Gelaber" als "meine Welt" zu erschliessen.

Meine Freundin hat auch ein Diplom, betont jedoch auch oft genug "Lieber setz ich mich zu etwas "einfacheren" Leuten und unterhalt mich ĂĽber ganz normale Dinge, anstatt mir das Gelaber zu geben.

Mag vl auch etwas mit dem Grabenkrieg Naturwissenschaften <-> Geisteswissenschaften zu tun haben.
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