Hell (UK) - Human Remains

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 13:51

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Nochmal zum Sneap und seinem Soundverständnis. Er ist Musiker und er will den Sound so, weil es für ihn gut klingt. Sei ihm unbelassen. Im selben Atemzug sagt er, dass die Fans von den sterilen Produktionen die Schnauze voll haben. Was, bitte schön, ist denn an seinen Produktionen nicht steril? Der Gesang wahrscheinlich. :smile2:

Widersprüchliche Aussagen. Was will er eigentlich sagen? Mir gefallen Produktionen aus den 80ern meist weitaus besser. ok, eine Satan's Host nicht, aber Accept oder Vicious Rumors oder alte Metallica oder Flotsam. Wow! Was liebe ich den Sound der "Ride The Lightning" oder der "Warning Of Danger" oder der "Doomsday..."!

Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen. Das andere ist, ein guter Produzent holt das Bestmögliche aus den Songs und dem Sound heraus. Er lässt die Band so klingen wie sie klingt. Bei Tägtgren, Nordström, Sielck, Liapakis und Sneap klingt nahezu jede Band gleich. Schade das, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Werke der Herren zusagen, wie eben die neue Accept und jetzt Hell, was aber in erster Linie an den Songs liegt.
Birch hat Purple und Maiden produziert, die Bands klangen eigenständig und nicht nach "ah, eine Birch-Produktion!". Dierks hat es gekonnt, viele andere auch. Wieso geht das heute denn laut Sneap nicht mehr? Denke, dass man fürs Studio nicht viel Kohle ausgeben will, weil CDs eh nicht gekauft werden, und dann wird gerne der "fette" Sound von der Stange genommen. Allein am Budget kann es nicht liegen, wird aber gerne als Erklärung genommen. Aber: Atlantean Kodex, Procession, Argus, Steelwing, ja auch Enforcer und viele mehr erfreuen uns durch ihren eigenen Klang und dafür Respekt. Es geht also doch, Herr Sneap!


Steelwing? Ich mag die CD wirklich gerne, aber der Sound ist definitiv nicht eigenständig.

Bei der Sache mit dem Sound von der Stange hast du sicher Recht, wobei die Frage ist, wer daran Schuld hat.
Als Produzent ist es natürlich einfach, wenn du alle Bands mit den gleichen Sounds produzierst, gerade in Zeiten von ProTools und Konsorten. Aber da liegt doch die Schuld ganz klar auch bei den Bands, die zu einem Produzenten wie Sneap, Nordström oder Sielck gehen und sich so einen Sound verpassen lassen. Ich glaube, dass sich viele Musiker über den Sound keine Gedanken, die über es muss fett klingen hinausgehen.
Da kommt eine Band, die die ersten Sneap Produktionen für Nevermore gehört hat ins Studio und sagt, sie will auch so einen Sound. Und dann bekommt sie halt auch so einen Sound und ein paar Jahre später klingen alle Alben gleich.

Gerade bei den Gitarren erkenne ich beim Herrn Sneap aber schon Unterschiede zwischen Accept, Hell, Exodus odere. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass er selbst Gitarrist ist. Nevermor

Ist es nicht eine Eigenschaft eines guten Produzenten, der Newcomer-Band den "väterlichen" Rat zu geben, auf eine eigene Identität hinzuwirken? Diese drückt sich meines Erachtens ganz stark im Sound aus.
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18474
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 13:58

Siebi hat geschrieben:Dann sind die jüngeren Kollegen alle auf "Gleichmacherei" der Neuzeit gepolt. Dachte, die Jugend rebelliert und hebt sich von der Masse ab?!? Gut, wenn es jemandem gefällt, nix dagegen zu sagen. Mich stört nicht, dass man sich modernster Technik bedient. Allein der Umgang damit scheint das Problem zu sein. Oli Holzwarth meinte mal in gepflegter Weißbierrunde, wie geil Pro Tools wären, man bräuchte ab sofort kein Studio mehr, könne an den Songs feilen und feilen uswusf.! Er hätte seinen Bass auf der neuen Scheibe (er meinte die "Sophisticated") auf dem Klo aufgenommen. "Pass auf Siebi, da wirst staunen!" Tja, AA klingt in der Tat gänzlich anders. Auch die letzten beiden Produkte aus dem Hause Sieges Even lassen mich jedesmal schwärmen. Das ist so gut wie nix analog, aber trotzdem geht einem das Herz auf, weil der Sound die formidablen Songs so sonnenwarm durch den Körper flutet.


Eben, wenn man eine Vorstellung von dem Sound hat, den man erreichen will, kann man auch mit ProTools einen guten Klang erzeugen. Das Problem ist einfach, dass die wenigsten Bands den Sound als eigene Dimension wahrnehmen. Da wird einfach nur aufgedreht und das wars.
The people united can never be ignited.
Raf Blutaxt
Leather Lucifer
 
 
Beiträge: 8450
Registriert: 5. März 2011, 14:43
Wohnort: Marburg, Germany


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 14:01

Siebi hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Nochmal zum Sneap und seinem Soundverständnis. Er ist Musiker und er will den Sound so, weil es für ihn gut klingt. Sei ihm unbelassen. Im selben Atemzug sagt er, dass die Fans von den sterilen Produktionen die Schnauze voll haben. Was, bitte schön, ist denn an seinen Produktionen nicht steril? Der Gesang wahrscheinlich. :smile2:

Widersprüchliche Aussagen. Was will er eigentlich sagen? Mir gefallen Produktionen aus den 80ern meist weitaus besser. ok, eine Satan's Host nicht, aber Accept oder Vicious Rumors oder alte Metallica oder Flotsam. Wow! Was liebe ich den Sound der "Ride The Lightning" oder der "Warning Of Danger" oder der "Doomsday..."!

Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen. Das andere ist, ein guter Produzent holt das Bestmögliche aus den Songs und dem Sound heraus. Er lässt die Band so klingen wie sie klingt. Bei Tägtgren, Nordström, Sielck, Liapakis und Sneap klingt nahezu jede Band gleich. Schade das, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Werke der Herren zusagen, wie eben die neue Accept und jetzt Hell, was aber in erster Linie an den Songs liegt.
Birch hat Purple und Maiden produziert, die Bands klangen eigenständig und nicht nach "ah, eine Birch-Produktion!". Dierks hat es gekonnt, viele andere auch. Wieso geht das heute denn laut Sneap nicht mehr? Denke, dass man fürs Studio nicht viel Kohle ausgeben will, weil CDs eh nicht gekauft werden, und dann wird gerne der "fette" Sound von der Stange genommen. Allein am Budget kann es nicht liegen, wird aber gerne als Erklärung genommen. Aber: Atlantean Kodex, Procession, Argus, Steelwing, ja auch Enforcer und viele mehr erfreuen uns durch ihren eigenen Klang und dafür Respekt. Es geht also doch, Herr Sneap!


Steelwing? Ich mag die CD wirklich gerne, aber der Sound ist definitiv nicht eigenständig.

Bei der Sache mit dem Sound von der Stange hast du sicher Recht, wobei die Frage ist, wer daran Schuld hat.
Als Produzent ist es natürlich einfach, wenn du alle Bands mit den gleichen Sounds produzierst, gerade in Zeiten von ProTools und Konsorten. Aber da liegt doch die Schuld ganz klar auch bei den Bands, die zu einem Produzenten wie Sneap, Nordström oder Sielck gehen und sich so einen Sound verpassen lassen. Ich glaube, dass sich viele Musiker über den Sound keine Gedanken, die über es muss fett klingen hinausgehen.
Da kommt eine Band, die die ersten Sneap Produktionen für Nevermore gehört hat ins Studio und sagt, sie will auch so einen Sound. Und dann bekommt sie halt auch so einen Sound und ein paar Jahre später klingen alle Alben gleich.

Gerade bei den Gitarren erkenne ich beim Herrn Sneap aber schon Unterschiede zwischen Accept, Hell, Exodus odere. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass er selbst Gitarrist ist. Nevermor

Ist es nicht eine Eigenschaft eines guten Produzenten, der Newcomer-Band den "väterlichen" Rat zu geben, auf eine eigene Identität hinzuwirken? Diese drückt sich meines Erachtens ganz stark im Sound aus.

Ja, bei einer Newcomerband hast du Recht, aber weder Exodus, noch Testament, Accept oder Kreator sind Newcomer. Und ob Sneap eben ein guter Berater für einen guten Sound ist, kann ich nicht beurteilen, weil er nur wenige Newcomer produziert hat, von denen ich Alben habe, soweit ich da jetzt einen Überblick drüber habe.
The people united can never be ignited.
Raf Blutaxt
Leather Lucifer
 
 
Beiträge: 8450
Registriert: 5. März 2011, 14:43
Wohnort: Marburg, Germany


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Kubi » 23. Mai 2011, 14:11

Siebi hat geschrieben:Nochmal zum Sneap und seinem Soundverständnis. Er ist Musiker und er will den Sound so, weil es für ihn gut klingt. Sei ihm unbelassen. Im selben Atemzug sagt er, dass die Fans von den sterilen Produktionen die Schnauze voll haben. Was, bitte schön, ist denn an seinen Produktionen nicht steril? Der Gesang wahrscheinlich. :smile2:


Er sagt ja auch, dass er Bands, die einen solchen Sound wollen, gerade ablehnt. Von daher meint er sicher auch seine eigenen Produktionen, so unreflektiert ist er da nicht. Und die ACCEPT und die HELL klingen ja nicht steril.

Siebi hat geschrieben:Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen. Das andere ist, ein guter Produzent holt das Bestmögliche aus den Songs und dem Sound heraus. Er lässt die Band so klingen wie sie klingt. Bei Tägtgren, Nordström, Sielck, Liapakis und Sneap klingt nahezu jede Band gleich. Schade das, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Werke der Herren zusagen, wie eben die neue Accept und jetzt Hell, was aber in erster Linie an den Songs liegt.
Birch hat Purple und Maiden produziert, die Bands klangen eigenständig und nicht nach "ah, eine Birch-Produktion!". Dierks hat es gekonnt, viele andere auch. Wieso geht das heute denn laut Sneap nicht mehr? Denke, dass man fürs Studio nicht viel Kohle ausgeben will, weil CDs eh nicht gekauft werden, und dann wird gerne der "fette" Sound von der Stange genommen. Allein am Budget kann es nicht liegen, wird aber gerne als Erklärung genommen. Aber: Atlantean Kodex, Procession, Argus, Steelwing, ja auch Enforcer und viele mehr erfreuen uns durch ihren eigenen Klang und dafür Respekt. Es geht also doch, Herr Sneap!


Ich hatte nicht den Eindruck, dass Sneap gesagt hätte, dass es heute nicht mehr geht, sondern dass die Musik, die Bands wie ARCH ENEMY, DIMMU BORGIR, EXODUS oder NEVERMORE spielen, nicht zu einem solchen Sound passt. Das ist auch sicher nicht verkehrt. Stell' dir ARCH ENEMY mit der Produktion von den von dir genannten Bands vor, das wäre irgendwie schräg.

Und den Vergleich mit einem Birch kann man sowieso nicht ziehen, da vor 30 Jahren ja komplett anders gearbeitet werden musste/wurde. Da haben Produktionen von großen Bands mehrere Hunderttausend Dollar verschlungen. Und auch heute ist eine komplett analoge Produktion viel(!) teurer als ein normales Studio. Fragt mal bei AGALLOCH nach, wo man das für das letzte Album gemacht hat. Das Ergebnis ist aber exakt das, was du sagst: Alben spielen kein Geld mehr ein, also darf die Produktion nicht zu lange dauern und nicht zu viel kosten. Da ist es (leider) nur logisch, dass man digital arbeitet und man nicht mehr allzu viel Wert aufs Detail legen kann.

Fazit: Ich finde nicht, dass sich Sneap hier widerspricht.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

Krawehl, krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain
trübtauber Hain am Musenginst
Krawehl, krawehl!
Benutzeravatar
Kubi
Himbeermann
 
 
Beiträge: 5253
Registriert: 7. Mai 2009, 10:50
Wohnort: Berlin


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 14:16

Das mit dem Preis für eine analoge Produktion höre ich auch immer wieder und es klingt auch plausibel. Aber Enforcer haben behauptet, dass sie Diamonds komplett analog aufgenommen haben. Ich frage mich jetzt, was deren Produktion gekostet hat und wer die bezahlt hat.
The people united can never be ignited.
Raf Blutaxt
Leather Lucifer
 
 
Beiträge: 8450
Registriert: 5. März 2011, 14:43
Wohnort: Marburg, Germany


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Kubi » 23. Mai 2011, 14:28

Manche Bands verwechseln "live im Studio eingespielt" mit "analog aufnehmen". Bei Agalloch gab es tatsächlich noch MasterBÄNDER. Wenn da etwas geändert und geschnitten werden musste, war das ein echter Höllentrip für den Produzenten.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

Krawehl, krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain
trübtauber Hain am Musenginst
Krawehl, krawehl!
Benutzeravatar
Kubi
Himbeermann
 
 
Beiträge: 5253
Registriert: 7. Mai 2009, 10:50
Wohnort: Berlin


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 14:33

Kubi, da widerspreche ich in allen Punkten mehr oder weniger. Dass es auch heute organisch klingend und mit Detailliebe geht, zeigen Produktionen wie ich sie anführte. Hell und Accept sind für mich auch steril, aber weitaus organischer als Arch Enemy oder Nevermore oder Exodus oder die letzte Enslaved. Eine Nevermore oder Exodus könnte man nach wie vor traditioneller klingen lassen, so meine Auffassung. Was liebe ich das Nevermore-Debüt. Das klingt für mich angenehm. War das nicht der Mr. Kernon? Ja, der kann es auch. Zu Arch Enemy kann ich nicht viel beitragen, da mir deren Musik seit der Dame am Mikro gar nix gibt. Nehme ich mal Maroon oder Dark Tranquillity, wenn es um modernen fetten Sound und Bands geht, die mir persönlich so zusagen. Diese beiden Bands klingen live auch so, passt. Was wirkllich live ist, nun gut, das wäre eine andere Thematik.

Naja, so weit, so gut, so unterschiedlich die Auffassung von gutem oder passendem Sound. Bei der Hell-Scheibe stört mich der Sound nicht wie befürchtet, beim Destruction-Comeback mit Peter Tägtgren an den Knöpfen finde ich ihn grausam.

Alles egal, denn es gibt hoffentlich bald ein neues PRIMUS-Album und eine Tour sowieso. Das wird ein audiophiles Fest! Mist, Wien ist schon ausverkauft und Berlin am 05. Juli geht nicht, Hamburg einen Tag später auch nicht... Aaaarrrggghhhh!
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18474
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Ulle » 23. Mai 2011, 14:38

Raf Blutaxt hat geschrieben:Das mit dem Preis für eine analoge Produktion höre ich auch immer wieder und es klingt auch plausibel. Aber Enforcer haben behauptet, dass sie Diamonds komplett analog aufgenommen haben. Ich frage mich jetzt, was deren Produktion gekostet hat und wer die bezahlt hat.


Die hat nichts gekostet, weil die schlicht kraftlos und scheiße klingt - jetzt aber mal ernsthaft. :ehm:

Analog ist eben auch nicht gleich analog.
Ich kann auch dieses ProTools-Getue von vielen Leuten nicht mehr hören. Ich habe den Eindruck, dass viele Fans gar nicht wissen was das ist und eben immer nur den Begriff ProTools als Zeichen für digital und künstlich benutzen. Keine Ahnung, aber halt mal den Mund aufmachen. Im RH liest man z.Z. auch fast nur noch zwei Fragen.
1. Habt ihr analog aufgenommen 2. Seid ihr Rassisten? ;)

Zwecks ProTools Gelabere.
Das ist Quatsch, absoluter Quatsch. ProTools ist eine Software + evtl. Hardware, nicht mehr und nicht weniger. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Wer alles stupide kopiert, der hat dann eben ein künstliches Ergebnis. Das hat mit der Aufnahme an sich gar nichts zu tun! Komischerweise nennt niemand der keinen Raffer hat Cubase, Logic usw., sondern immer nur ProTools. Als ich gefragt worden bin..."habt ihr auch ProTools...blablabla?" und daraufhin mit "Cubase" verneint habe, war der Fragesteller zufrieden. Wahrscheinlich dachte er, dass der Ulle damit analog ist. Schuster, bleib bei deinen Leisten - mehr bleibt nicht zu sagen :oh2:

Es wurde ja hier schon oft gesagt. Es hängt davon ab, ob man als Musiker eine Vision hat oder nicht - ganz easy.
Eine Procession (die ich auch fett finde) kann man aber z.B. auch nicht mit ner brutal schnellen DM-Platte vergleichen. Es ist ungleich schwieriger, bei aggressiver, schneller Musik einen guten Mix hinzukriegen.
Zuletzt geändert von Ulle am 23. Mai 2011, 14:40, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Ulle
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13474
Registriert: 6. Januar 2004, 21:37


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Kubi » 23. Mai 2011, 14:39

Siebi hat geschrieben:Kubi, da widerspreche ich in allen Punkten mehr oder weniger. Dass es auch heute organisch klingend und mit Detailliebe geht, zeigen Produktionen wie ich sie anführte....


Scheiß Subjektivität. :lol:
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

Krawehl, krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain
trübtauber Hain am Musenginst
Krawehl, krawehl!
Benutzeravatar
Kubi
Himbeermann
 
 
Beiträge: 5253
Registriert: 7. Mai 2009, 10:50
Wohnort: Berlin


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon rapanzel » 23. Mai 2011, 14:44

Jawoll :yeah: , endlich mal wieder ne Diskussion, die mir Sachen schildert, von denen ich als Laie, was Aufnahmen angeht, noch nix wusste!
Und weiter im Text bitte..... :-D
An obscene invention of twisted minds:

Bild
Benutzeravatar
rapanzel
Full Moon Fistbanger
 
 
Beiträge: 20907
Registriert: 9. April 2008, 11:07
Wohnort: Herborn


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 14:53

Ah, super, die neue Lanfear ist mit Cubase analog aufgenommen. Coole Sache!

Habe irgendwo noch einen Dr. Rhythm mit Anschlagdynamik rumfliegen. Hat den der Gitarre spielende Kollege nicht letztens mitgehen lassen und warum ruft er mich wegen der neuen Songs nicht an? Jetzt wo das alte Sonor so schön aufgebaut ist. :ehm:
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18474
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 14:54

Ulle hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Das mit dem Preis für eine analoge Produktion höre ich auch immer wieder und es klingt auch plausibel. Aber Enforcer haben behauptet, dass sie Diamonds komplett analog aufgenommen haben. Ich frage mich jetzt, was deren Produktion gekostet hat und wer die bezahlt hat.


Die hat nichts gekostet, weil die schlicht kraftlos und scheiße klingt - jetzt aber mal ernsthaft. :ehm:

Analog ist eben auch nicht gleich analog.
Ich kann auch dieses ProTools-Getue von vielen Leuten nicht mehr hören. Ich habe den Eindruck, dass viele Fans gar nicht wissen was das ist und eben immer nur den Begriff ProTools als Zeichen für digital und künstlich benutzen. Keine Ahnung, aber halt mal den Mund aufmachen. Im RH liest man z.Z. auch fast nur noch zwei Fragen.
1. Habt ihr analog aufgenommen 2. Seid ihr Rassisten? ;)

Zwecks ProTools Gelabere.
Das ist Quatsch, absoluter Quatsch. ProTools ist eine Software + evtl. Hardware, nicht mehr und nicht weniger. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Wer alles stupide kopiert, der hat dann eben ein künstliches Ergebnis. Das hat mit der Aufnahme an sich gar nichts zu tun! Komischerweise nennt niemand der keinen Raffer hat Cubase, Logic usw., sondern immer nur ProTools. Als ich gefragt worden bin..."habt ihr auch ProTools...blablabla?" und daraufhin mit "Cubase" verneint habe, war der Fragesteller zufrieden. Wahrscheinlich dachte er, dass der Ulle damit analog ist. Schuster, bleib bei deinen Leisten - mehr bleibt nicht zu sagen :oh2:

Es wurde ja hier schon oft gesagt. Es hängt davon ab, ob man als Musiker eine Vision hat oder nicht - ganz easy.
Eine Procession (die ich auch fett finde) kann man aber z.B. auch nicht mit ner brutal schnellen DM-Platte vergleichen. Es ist ungleich schwieriger, bei aggressiver, schneller Musik einen guten Mix hinzukriegen.


Da ist viel Wahrheit in einem Post.
Meine Frage bezog sich wirklich nur auf die Kosten der Enforcer Produktion, da die ja so viel Wert darauf legen, das jedem zu erzählen, vielleicht auch, weil sie niemand mehr was anderes fragt. Worauf ich hinaus wollte, war die Frage, ob wirklich die niedrigeren Budgets für die aktuellen Produktionen verantwortlich sind, oder eher doch die fehlenden Visionen der meisten Bands. Ich tendiere, wie bereits angemerkt zu der zweiten Ansicht, schließlich gibt es auch viele aktuelle Produktionen, die mir gefallen, aber die sicher nicht allzu viel gekostet haben können, z.B. Procession oder die mir generell sehr am Herzen liegenden Slough Feg. Ich gehe davon aus, dass diese Bands auch viel digitale Technik nutzen, diese aber als Werkzeuge dazu verwenden, ihre Ideen umzusetzen und sich nicht einem einfachen Soundgerüst unterwerfen, um die Sache nur schnell hinter sich zu bekommen und dabei so laut wie möglich zu klingen.
The people united can never be ignited.
Raf Blutaxt
Leather Lucifer
 
 
Beiträge: 8450
Registriert: 5. März 2011, 14:43
Wohnort: Marburg, Germany


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Ulle » 23. Mai 2011, 15:12

Raf Blutaxt hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Das mit dem Preis für eine analoge Produktion höre ich auch immer wieder und es klingt auch plausibel. Aber Enforcer haben behauptet, dass sie Diamonds komplett analog aufgenommen haben. Ich frage mich jetzt, was deren Produktion gekostet hat und wer die bezahlt hat.


Die hat nichts gekostet, weil die schlicht kraftlos und scheiße klingt - jetzt aber mal ernsthaft. :ehm:

Analog ist eben auch nicht gleich analog.
Ich kann auch dieses ProTools-Getue von vielen Leuten nicht mehr hören. Ich habe den Eindruck, dass viele Fans gar nicht wissen was das ist und eben immer nur den Begriff ProTools als Zeichen für digital und künstlich benutzen. Keine Ahnung, aber halt mal den Mund aufmachen. Im RH liest man z.Z. auch fast nur noch zwei Fragen.
1. Habt ihr analog aufgenommen 2. Seid ihr Rassisten? ;)

Zwecks ProTools Gelabere.
Das ist Quatsch, absoluter Quatsch. ProTools ist eine Software + evtl. Hardware, nicht mehr und nicht weniger. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Wer alles stupide kopiert, der hat dann eben ein künstliches Ergebnis. Das hat mit der Aufnahme an sich gar nichts zu tun! Komischerweise nennt niemand der keinen Raffer hat Cubase, Logic usw., sondern immer nur ProTools. Als ich gefragt worden bin..."habt ihr auch ProTools...blablabla?" und daraufhin mit "Cubase" verneint habe, war der Fragesteller zufrieden. Wahrscheinlich dachte er, dass der Ulle damit analog ist. Schuster, bleib bei deinen Leisten - mehr bleibt nicht zu sagen :oh2:

Es wurde ja hier schon oft gesagt. Es hängt davon ab, ob man als Musiker eine Vision hat oder nicht - ganz easy.
Eine Procession (die ich auch fett finde) kann man aber z.B. auch nicht mit ner brutal schnellen DM-Platte vergleichen. Es ist ungleich schwieriger, bei aggressiver, schneller Musik einen guten Mix hinzukriegen.


Da ist viel Wahrheit in einem Post.
Meine Frage bezog sich wirklich nur auf die Kosten der Enforcer Produktion, da die ja so viel Wert darauf legen, das jedem zu erzählen, vielleicht auch, weil sie niemand mehr was anderes fragt. Worauf ich hinaus wollte, war die Frage, ob wirklich die niedrigeren Budgets für die aktuellen Produktionen verantwortlich sind, oder eher doch die fehlenden Visionen der meisten Bands. Ich tendiere, wie bereits angemerkt zu der zweiten Ansicht, schließlich gibt es auch viele aktuelle Produktionen, die mir gefallen, aber die sicher nicht allzu viel gekostet haben können, z.B. Procession oder die mir generell sehr am Herzen liegenden Slough Feg. Ich gehe davon aus, dass diese Bands auch viel digitale Technik nutzen, diese aber als Werkzeuge dazu verwenden, ihre Ideen umzusetzen und sich nicht einem einfachen Soundgerüst unterwerfen, um die Sache nur schnell hinter sich zu bekommen und dabei so laut wie möglich zu klingen.


Yep - denke ich doch auch. Fehlende Visionen, fehlendes Können und der Trend in ungeahnte Härte- und Geschwindigkeitsregionen.
Es kommt halt auch viel auf die Instrumentierung an. Slough Feg haben einen natürlichen, einfachen Sound und wissen den richtig umzusetzen. Meshuggah haben einen kalten, klinischen Sound und wissen auch was sie wollen.

Die Enforcer-Produktion hätte auch digital nicht besser geklungen. Aus einem so beschissenen Gitarrensound kann man nicht mehr viel rausholen, es sei denn man hätte das Ding gereampt. Die wussten definitiv nicht was sie wollten und hatten wahrscheinlich keine Ahnung was abgeht. Analog klingt aber eben cool, wenn man das in nem Interview sagen kann. Aber analog und "Digi"-Pack passt für mich auch nicht zusammen ;)
Benutzeravatar
Ulle
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13474
Registriert: 6. Januar 2004, 21:37


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Hugin » 23. Mai 2011, 15:16

Ulle hat geschrieben:Aber analog und "Digi"-Pack passt für mich auch nicht zusammen ;)


Mag sein, aber Anal-Pack klingt auch irgendwie beschissen.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

Primitivsoundkunst: http://www.morbid-alcoholica.com/

2016 A.Y.P.S. = 0 A.R.C.U.
Benutzeravatar
Hugin
Leather Lucifer
 
 
Beiträge: 8241
Registriert: 8. November 2004, 01:27
Wohnort: Svabia Patria Aeterna


Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Acrylator » 23. Mai 2011, 15:18

Ulle hat geschrieben:Im RH liest man z.Z. auch fast nur noch zwei Fragen.
1. Habt ihr analog aufgenommen 2. Seid ihr Rassisten? ;)

:lol: :lol: :lol:


Ulle hat geschrieben:Es wurde ja hier schon oft gesagt. Es hängt davon ab, ob man als Musiker eine Vision hat oder nicht - ganz easy.
Eine Procession (die ich auch fett finde) kann man aber z.B. auch nicht mit ner brutal schnellen DM-Platte vergleichen. Es ist ungleich schwieriger, bei aggressiver, schneller Musik einen guten Mix hinzukriegen.

Ich denke, das ist auch ein wichtiger Punkt, (bzw. wichtige Punkte - das mit der Vision und) dass der Stil / die Geschwindigkeit große Auwirkungen auf die Produktion hat. Natürlich wird eine bei langsamer Musik "fett" klingende Bassdrum bei ultraschnellem Geprügel leicht mal zu einem undifferenzierten Soundbrei, aber leider übertreiben es viele Death Metal Bands heute doch sehr, manchmal hat die Bassdrum ja nicht einmal mehr Bass, sondern klackert nur noch nähmaschinenartig vor sich hin... (schlimmstes Negativbeispiel für mich in letzter Zeit: die letzte Decrepit Birth)
Aber bei niedrigem Budget wird das bei solcher Musik wohl tatsächlich nicht so einfach, sie gut (im Sinne von druckvoll und transparent) und organisch zugleich klingen zu lassen.
Benutzeravatar
Acrylator
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 13247
Registriert: 16. Januar 2008, 20:14


VorherigeNächste

Zurück zu Heavy Metal Universe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste