Boris the Enforcer hat geschrieben:Das Headbangers war diesmal eine absolut gelungene Veranstaltung.
Die Organistation um das Festival läßt kaum Wünsche offen.
Problemlose An- und Abreise, entspannte Helfer und Security.
Der Kaffee am Morgen war die meiste Zeit verfügbar.
Die Sitzbänke vor den Fressbuden sorgen für angeregte Diskussionen
und einen entlasteten Rücken.
Der Bäcker ist ein absoluter Gewinn und eine willkommene Abwechslung
zu den Steaks im Brot, die man irgendwann nicht mehr sehen mag.
Die Festivalbesucher habe ich als sehr friedlich wahrgenommen
und viele sympatische Metalheads getroffen und sogar
das Wetter hat durchgehalten, bis auf die paar Tropfen bei der Abreise.
Wir haben uns direkt nach der Arbeit zum Festival begeben,
so daß wir von Crystal Viper nur noch die letzten Songs aus der
Ferne zu hören bekamen, während wir uns ans Aufbauen der Zelte machten.
Da mir die Band sowieso nicht zusagt ist das verschmerzbar.
Ein Kumpel hatte schon am Donnerstag morgen für uns die Stellung
auf dem Festvalgelände gehalten und so hatten wir einen Zeltplatz
direkt gegenüber vom Festivaleingang. PERFEKT!
Somit konnte man Striker auch vom Zeltplatz aus, mit
einer Kaltschalte in der Hand auf dem Campingstuhl rein akkustisch geniessen.
Obwohl ich beide Striker Veröffentlichen zu hause im Regal habe,
finde ich die Band nur 'gut', so richtig vom Hocker haut mich die
Band leider zu selten. Genau diesen Eindruck hatte ich auch an
diesem Wochenende. Noch fehlt das letzte Quentchen beim Songwriting.
Bon Scott konnten mich dann auch nicht vor die Bühne locken.
Die Band war in Hamburg schon so oft zu sehen, so daß ein Auftritt
auf dem HOA aus meiner Sicht verzichtbar ist.
Die Jungs von Bon Scott sind trotzdem natürlich super sympathisch
und schlechte Laune kann da schon mal gar nicht aufkommen.
Tokyo Blade musste danach natürlich ordentlich gehuldigt werden.
Also ran vor die Bühne und einen prima Auftritt abfeiern,
der richtig Spaß machte, auch wenn Andy Boultons Kommentare und
Einlagen nicht so lustig waren, wie sie vielleicht sein sollten.
Alte wie neue Songs fügten sich harmonisch zu einem runden
Auftritt und 'If Heaven is Hell' sollte mich später als Ohrwurm
ins Land der Träume begleiten.
(7,5/10)
Auf Baron Rojo hatte ich mich sehr gefreut, denn den Klassiker
'Volumen Brutal' höre ich immer wieder gerne.
Was die Spanier aber Live zu bieten hatten war mir aber doch
zu bieder und hat mich überhaupt nicht vom Hocker gerissen.
Schade und für mich entäuschend, zog ich es irgendwann vor
mich bei den Sitzbänken auf sinnbefreite Gespräche einzulassen,
um dann irgendwann im Zelt zu verschwinden.
(4/10)
Am Samstag durch das Tageslicht schon vor 8 Uhr wach und alle
Kumpels schlafen noch. Erstmal reichlich mit Kaffee eingedeckt,
den Ghettoblaster rausgeholt und versucht sich mit der richtigen
Beschallung auf Betriebstemperatur zu bringen.
Nicht viel später wurde ich von den Campern um den Lieferwagen von
Yogy (Ex-Chain Re-Action) zu zwei Bierchen und einem Frühstücks-Steak
eingeladen.
Bis meine Kumpels aus ihren Zelten gekrochen kamen, war es auch schon
fast Zeit für Rezet. Es gab ansprechenden vertrackten Thrashmetal zu
hören. Die sehr Junge Band war mit viel Leidenschaft und hat ihre
Sache ordentlich gemacht.
(6/10)
Evil One kannte ich bisher noch gar nicht und das was ich von der
Band mitbekam lief ganz gut rein. Die Franzosen bescherten uns
eine hübsche Mischung aus Thrash und Power Metal.
Weiter ging es mit Alpha Tiger. Wie habe ich mich auf diese Band
gefreut seit deren erscheinen auf dem HOA bekannt gegeben wurde.
Und wie geil sind diese Jungs denn eigentlich?
Schon auf CD ein Genuß und Kandidat für den Newcomer des Jahres,
konnten die Saxen auch Live die Qualitäten mehr als bestätigen.
Genau so mag ich meinen Metal.
Zum Abschluß wird noch mit 'Queen of the Reich' untermauert,
welche Vorbilder hier Pate gestanden haben.
Nach dem Konzert wurde von der Band ein T-Shirt als Souvenir ergattert.
(9,5/10)
Praying Mantis hatte ich schon mehrfach Live gesehen, es war für mich also
klar, daß ich diesen Auftritt auf keinen Fall verpassen darf.
Los ging es gleich mit 'Children of the Earth' und 'Panic in the Streets'
Die Band war über alle Zweifel erhaben und sorgte für
prima Laune und wohlfühl Stimmung. Der ideale Energielieferant
für den weiteren Festivalverlauf.
(8/10)
Gama Bomb hatten mich eigentlich Interessiert, allerdings war mir
der Auftritt der Thrasher zu eindimensional und viel zu wenig abwechslungsreich.
Okay, was hätte ich bei Gama Bomb high Speed Attacken auch anderes erwarten
können? Hab es leider nicht bis zum Ende durchgehalten.
(5/10)
Torch musste ich leider Opfern, um meinem Magen auch etwas Gutes zu tun.
So wurde das Konzert vom Zeltplatz beim Grillen genossen, um aus der Ferne
zu Klassikern, wie Warlock einzustimmen.
Auf mein Drängen musste das Grillen umbedingt bis 19 Uhr beendet sein,
damit wir keine Note des monströsen Leviathan verpassen.
Und es hat sich gelohnt. Nachdem beim Sound anfangs der Bass etwas
zu Dominant war stellte sich dies sehr bald ein und es wurde
ge-progressive-power-metaled was das Zeug hielt.
Ganz große Kunst und für ich als Nicht-Musiker unfassbar, wie
man bei so komplexer Musik ein Keyboard vom Band laufen lassen kann
und das Timing immer präzise ist.
(9/10)
Circle II Circle und die 90er Savatage können bei mir einfach nicht
landen. Nach den alten Savatage gebe ich mir lieber den Pain von Jon Oliva.
Also zog ich den Smalltalk mit Gesinnungsgenossen vor.
Ist nunmal Geschmackssache.
Fortsetzung folgt, bei Interesse, in dieser Woche...
Weiter ging es mit Tierra Santa. Obwohl mir die ersten Alben der Band
sehr gefielen, habe ich die Band irgendwann aus den Augen verloren.
Daher waren mir auch viele Songs nicht bekannt. Das macht aber gar
nichts, denn bei den vor Pathos triefenden Texten und der entsprechenden
Intonierung kann man auch so ganz gut nachvollziehen, was hier Thema ist.
Der Sound war glasklar und die gute Stimmung hochgradig ansteckend.
Mit viel Spaß in den Backen war Fistraising und Luftgitarre spielen angesagt
und die Erkenntnis, ich muß mich auch mit dem neueren Material der Band befassen.
(8/10)
Fates Warning fabrizierten bei mir eine Gänsehaut nach der anderen,
kenne ich doch jeden der dargebotenen Songs in und auswenig.
Die gefühlsstarken Darbietungen von Ray Alder bei Songs wie One, Life in Still Water,
Another Perfect Day konnten mich auch zu später Stunde vollständig gefangen
nehmen. Allerdings meldete mein Rücken (Bandscheibe) inzwischen endgültig
Schicht im Schacht, so daß ich es nicht ganz bis zum Ende aushielt und
mir das Finale vom Zelt heraus geben müsste.
Zu dem Thema, daß Fates Warning keine Songs der John Arch Era spielen:
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn Alder ist ein Sänger mit einem
völlig anderen Stil und die Band inzwischen ganz anders ausgerichtet.
Aber ich fände es hochgradig spanndend Songs wie
Without a Trace oder The Apparition neu arriangiert im Stil der 'neuen'
Fates Warning zu hören. Sozusagen Fates Warning covern Fates warning.
(9,5/10)
Der Samstag Vormittag wurde größtenteils mit Thrash Klassikern vom
Ghettoblaster totgeschlagen. Wobei Geburtstagskind El Rojo von Metal Inquisitor
bei dem Song Don't get infected von Pyracanda neugierig um die
Zelte stapfte, um die Quelle des Lärms mit freudiger Zustimmung zu
kommentieren.
Spartan Warrior haben scheinbar nichts verlernt und leuteten mit einem
alles andere alt altbackenen Auftritt zum Weckruf.
Syron Vanes sind nicht unbedingt meins und wurden nur kurz besichtigt.
Genauso auch Astral Doors, bei deren, stark an Dio erinnernden Songs, die
Keybords einfach zu sehr dominieren. Wie auf Platte auch, tut nicht weh
aber leider nur solide.
Bei Vulcain, weiß man was man bekommt, nämlich die französische Ausgabe
von Motörhead und das gehörte konnte Live durchaus gefallen und war mit
samstag Nachmittag auch wunderbar plaziert.
Völlig deplaziert dagegen war es Slough Feg so früh im Zeitplan unter zu bringen.
Zudem gab es bei nur 50 Minuten, die der Band zugestanden wurde, nicht
mal eine Zugabe. Und das trotz exessiver Forderung seitens der Fans.
Vielleicht bin ich der einzige, aber in meinen Ohren war der Gesang
leider, besonders in der ersten hälfte des Sets, auch noch zu leise
abgemischt. Ich stand übrigens in Reihe 3 bis 4, es lag also daran nicht.
Trotz der widrigen Umstände war es ein wahnsinns Auftritt.
Obwohl ich mich seit 'Twilight of the idols' als Fan der Band betrachte,
durfte ich Slough Feg noch nie Live erleben und bin daher sehr dankbar
für das erlebte.
Ein völlig verrückter Mike Scalzi brachte die Menge zum kochen
war auch nach dem Auftritt sofort unter den Fans und zu Späßen aufgelegt.
Vor dem Auftritt hatte ich mich bei Harry Cantwell mit zwei T-Shirts
und einer Button Sammlung eingeckt und denke mein Geld ist damit sehr
gut angelegt.
(9/10)
More hatte ich mir danach geschenkt, um bei Beehler wieder angreifen zu
können. Ich hatte Dan Beehler seinerzeit noch bei Exciter Live gesehen
und kann mich heute noch erinnern, wie sehr mir es imponiert hat,
ein singender Schlagzeuger und so was von einem Tier.
Das Tier ist inzwischen etwas gewichen die Darbietung regt aber
auch heute noch zu einer gediegenen Runde Headbangen an.
Cooler Auftritt und auch die neuen Songs machen neugierig auf das
was demnächst kommen wird.
(8/10)
Metal Inquisitor sind Metal Inquisitor.
Die neue Scheibe hat mich zwar nicht so richtig gepackt, trotzdem
war der Auftritt um einen allerdings sichtlich nervösen (aufgeregten) El Rojo
äußerst ansteckend und verbreitete allerbeste Laune.
"Wenn wir das jetzt hinbekommen, sind wir geil wie die Sau!"
(8/10)
Viel Wirbel im Vorfeld gab es ja, um das Erscheinen von John Cyriis und
auch ich stand dem Auftritt eher skeptisch gegenüber.
So verpasste ich die ersten Songs weil ich mich nicht aus einer Diskussion
losreißen konnte. Es begann mit der Anvil Diskographie und Titelgebung und ging über
Einzig-essentiell-sind-Debüt-Alben-Aussagen und endetete mit
einem enttäuschenden Van Halen Auftritt Anfang der 80er.
Aber dann zog es mich doch zu John Cyriis und seinen S.E.T.I.
und was ich hörte ließ mich sehr staunen. Cyriis hat es geschafft eine
obergeile junge Band um sich zu scharen, die ordentlich Dampf machte.
Und Cyriis selber war nicht nur gut aufgelegt sondern auch stimmlich
voll auf der Höhe. Aus rein musikalischer Sicht beide Daumen hoch.
(9/10)
Stormwarrior werden mich in diesem Leben wohl nicht mehr überzeugen können
und so waren die Minuten bis zum erscheinen von Kai Hansen für mich
eher eine Qual. Handwerklich ganz sicher einwandfrei aber mit dem
Songs und dem Konzept kann ich absolut nichts anfangen.
Dann endlich war es soweit und zum Abschluß gab es nochmal Nostalgie
pur mit einer Helloween Show überwiegend mit Walls of Jericho Klassikern.
Leider ohne Guardians, Gorgar und How Many Tears aber sonst einfach
nur toll.
Boardmitglieder habe ich leider nicht getroffen, denn ich würde wohl
niemanden von Euch erkennen. Schade eigentlich...