von rapanzel » 25. April 2012, 11:01
Hier meine bescheidene amazon Rezi:
Sodele, hier ist es nun, das Comeback-Album auf das Fans ewig (ähm) warten mussten...
Ok, lassen wir die Ironie mal auĂźen vor und widmen wir uns der Frage, ist "Shadowmaker" das perfekte Comebackalbum und in welche Phase der Band kann man es einsortieren?
Ich bin seit 1989 beinharter RW Fan und hab die Band auf der "Welcome To Port Royal" Tour zum ersten mal gesehen, da war's um mich geschehen. Genau aus diesem Grund, gehe ich mit dem Album auch etwas kritischer um und bilde mir meine eigene Meinung, unabhängig von Anderen Rezis oder was weiß ich.
Für die Leute, die mit "Shadowmaker" in das Schaffen von RW einsteigen, möchte ich kurz die bisherige Schaffensphase in 4 Phasen einteilen, um später das aktuelle Album in die entsprechende einzuteilen.
Da haben wir zum einen, die 1. Bandphase, die "Black Metal" Phase.
Ja, liebe Leute, auch wenn's schwer fällt, RW galten in ihrer Frühphase, "Gates To Purgatory" und "Branded & Exilded" als Black- oder Satanic Metal, noch lange bevor Panda-Gesichter und Krächzen aktuell wurde. Viele sind der Meinung, dass die Band in dieser Phase noch die eigene Identität am suchen war, welche dann mit der 2. Phase, der "Piraten" Phase von "Under Jolly Roger" bis hin zur "The Rivalry" gefunden wurde. Für nicht grade wenige, incl. Mich, gilt genau diese Phase als das kreative Hoch von RW und Einsteiger sollten auch def. damit anfangen. Danach gab es dann die 3., die "Durchschnittlich" Phase mit "Victory" welche ziemlich schnell in die 4. "We Are Slowly Drifting Into Infinite Belanglosigkeit" Phase mit "The Brotherhood" und "Rogues en Vogue" ein jähes Ende fand, und auch zu Recht als die kreativ schlechteste gilt. Sorry, aber wenn schon die beiden Bonussongs der "Rogues" die Besten auf dem sehr schlecht produzierten Album sind, dann läuft irgendwas falsch.
Kommen wir also zurĂĽck zur Anfangsfrage:
Kann "Shadowmaker" das hohe Niveau halten und ist es ein Comeback nach MaĂź?
Sehr schwer und zwiespältige Angelegenheit.
Der Sound ist definitiv besser als auf den letzten beiden Scheiben, was schon mal sehr positiv ist. Allerdings muss man ganz ehrlich sagen, wer wirklich glaubt, hier trommelt ein Schlagzeuger aus Fleisch und Blut, hat was an den Ohren und sollte def. weniger getriggerten Dumsample Metal hören. Diese ganze Angelo Sasso Geschichte war an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Wie ein schöner aktueller Drumsound geht, zeigen ANGEL WITCH auf ihrem aktuellen Album. Dennoch hört sich der Drumsound wesentlich besser an als auf den beiden Vorgängern, also lassen wir das Thema jetzt mal.
"Piece Of The Action" (Fühlt sich hier noch jemand an Billy Idol erinnert?), "Riding On The Tide" und "I Am Who I Am" sind typische 90er RW Songs, die gar nicht mal so schlecht sind. Allerdings fällt die Platte danach ab, was im schmalzigen "Me & The Boys" gipfelt. Sorry, aber so ein Song passt einfach nicht zu RW. Wenn ich sowas hören möchte, ziehe ich mir die entsprechenden Bands aus dem Regal. Bei "Dracula" versucht Rolf wieder an lange Klassiker Songs wie "Treasure Island" oder "Genesis" anzuknüpfen, was ihm auch hier leider nur teilweise gelingt. Immerhein einer der Besseren Songs auf dem Album.
Ich persönlich würde das Album direkt nach "The Rivalry" einordnen. Viele sind ja der Meinung, dass "Shadowmaker" das Beste Album seit der "Rivalry" ist, und dem kann ich nur zustimmen
Ich möchte aber nochmal hervorheben, das wir hier von RW sprechen, meiner Alltime Fave Band, und da ist ein "Gutes" Album für mich persönlich im Jahr 2012 einfach nicht genug. Das Rolf nicht mehr an die frühen Klassiker anschließen kann, war eigentlich von Anfang an klar, ABER, hätte Rolf eine richtige Band um sich, die gemeinsam Songs schreibt, vielleicht sogar auch mit Ex.-Mitgliedern, hätte der gute Mann hier ein Album zaubern können, was selbst den alten Fans die Kinnlade runterklappen läßt.
Mir persönlich ist das Album im direkten Vergleich mit den Klassikern zu fröhlich und ich vermisse einige Besondere Trademarks bei den Songs. Selbst in der Vergangenheit hatten RW Hard Rock Songs, die aber kamen durch eine bessere und gleichzeitig dreckigere Produktion viel besser rüber.
FAZIT:
So schlecht, wie viele das Album machen, ist es definitiv nicht.
Aber um Himmels Willen auch kein 5 Sterne Album.
Wir wollen da mal lieber die Kirche im Dorf lassen. Ich hab das Album jetzt öfter gehört als "Rogues" und "Brotherhood" zusammen und muss selbst einiges von meiner Seite revidieren. Aber 5 Sterne bekommt es mit Sicherheit nicht. Es ist gut, nicht mehr und nicht weniger.
Von daher sind 3 Sterne mehr als angebracht!
Aber das Cover...Rolf, DAS COVER..........
Was ich Rolf dennoch sehr hoch anrechne ist, dass er sein Ding durchzieht und sich von niemandem reinreden lässt. Hut ab dafür. Beim nächsten Album noch ein bissl mehr an dem orientieren, was die alten Fans wollen und man kann mit einem tollen Album rechnen!
Noch kurz was zur limitierten GroĂź-Box:
Diese beinhaltet die CD/DVD Kombo in einem schwarzen Jewelcase mit silbernem Aufdruck. die Bonus DVD ist meiner Meinung nach komplett überflüssig, da sie eine spielzeit von noch nicht mal 25 Minuten hat. Knapp 11 Minuten erzählt Rolf was zu jedem Track, der Rest soll ein "Making Of" sein, was aber nur Schnipsel aus dem kleinen Studio zeigt. Bild und Sound sind unterstes Amateur Niveau; muss sowas sein?
Die Doppel LP besitzt leider KEIN eigenes Cover, was ich sehr schade finde.
Des weiteren sind noch ein sticker, eine Postkarte, ein Poster sowie ein "Buch" enthalten, bei dem es sich um ein dickeres LP Inlay handelt. Die Bezeichnung Buch ist hier leider komplett falsch. Es enthält eine lieblos runtergenudelte Banbio in d und E, sowie einige rare Fotos aus der Band history, sowie einige, wie ich finde, verzichtbare Fan Pics!
Die Box ist somit nur den die Hard Fans zu empfehlen, Andere könnten ob derem Inhalt enttäuscht sein!
An obscene invention of twisted minds:
