MANOWAR - The Lord Of Steel

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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon dawnrider » 30. Juni 2012, 18:26

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Manowar Mitglieder wurden vor Interview Marathons von Joey angewiesen, was sie in Interviews zu sagen haben und welche Aussagen sie zu tÀtigen haben.

Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon azgatoth » 30. Juni 2012, 18:26

Fire Down Under hat geschrieben:
Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


Ist das dein Ernst? :-X/2 Nicht wirklich, oder?

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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon hellstar » 30. Juni 2012, 18:27

Fire Down Under hat geschrieben:
Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


Ist das dein Ernst? :-X/2 Nicht wirklich, oder?

Alter...

Irgendwie wundert mich mich das ganz und gar nicht.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Hugin » 30. Juni 2012, 18:30

Ancient_Mariner hat geschrieben:
In addition to THE LORD OF STEEL album, this special pack includes a unique variant edition of METAL HAMMER magazine issue 233, with an in-depth 20-page feature about the album containing exclusive content and interviews with all members of the band


Das wurde im mai auf Manowars Facebook Seite gepostet. Aber ist ja auch egal. Versprechen und Manowar... naja lassen wir das^^


Jo. WĂ€re ja nicht das einzige gewesen, was sich nach der ersten AnkĂŒndigung des Magazin-Specials noch "geĂ€ndert" hĂ€tte. Da greift dann wirklich Olis Spruch, dass der Kalle wohl ein Problem mit dem Moped gehabt haben dĂŒrfte und nicht rechtzeitig zum Inti kommen konnte.


Oliver hat geschrieben:Manowar Mitglieder wurden vor Interview Marathons von Joey angewiesen, was sie in Interviews zu sagen haben und welche Aussagen sie zu tÀtigen haben.

Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.

Erstere Aussage kenne ich so auch, und zweitere Aussage wĂŒrde mich grundsĂ€tzlich nicht wundern, weil sich viele Rhetorik-Coaches an Goebbels-Taktiken orientieren. Allerdings glaube ich nicht, dass Joey gut genug Deutsch kann, um wirklich viel von Goebbels gelernt zu haben.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 30. Juni 2012, 18:33

Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


Ist das dein Ernst? :-X/2 Nicht wirklich, oder?


Es ging ja nicht um die Ideologie sondern um die Manipulation....Schau dir doch nur die Taktik von JDM an, wie er versucht die Opferrolle auszuleben um so die letzten Getreuen auf seine Seite zu ziehen...Vieles im Manowar Universum bedient sich dieser Taktiken und Redensweisen. Joey's Reden bei Konzerten sind auch nix anderes als sein kleiner Reichsparteitag in dem er versucht andere zu diskreditieren und sich ĂŒber andere zu stellen. Viele merken das, es ist ihnen aber egal und viele kapieren es halt einfach nicht.

und @ Hugin: Joey kann sehr gut deutsch und zudem gibt es zu den Reden genĂŒgend Übersetzungen. In den USA laufen die Dinger doch dauernd in irgendwelchen History Channels.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon azgatoth » 30. Juni 2012, 18:35

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


Ist das dein Ernst? :-X/2 Nicht wirklich, oder?


Es ging ja nicht um die Ideologie sondern um die Manipulation....Schau dir doch nur die Taktik von JDM an, wie er versucht die Opferrolle auszuleben um so die letzten Getreuen auf seine Seite zu ziehen...Vieles im Manowar Universum bedient sich dieser Taktiken und Redensweisen. Joey's Reden bei Konzerten sind auch nix anderes als sein kleiner Reichsparteitag in dem er versucht andere zu diskreditieren und sich ĂŒber andere zu stellen. Viele merken das, es ist ihnen aber egal und viele kapieren es halt einfach nicht.

und @ Hugin: Joey kann sehr gut deutsch und zudem gibt es zu den Reden genĂŒgend Übersetzungen. In den USA laufen die Dinger doch dauernd in irgendwelchen History Channels.



irgendwo habe ich mal gelesen bzw, gehört das in den ANfangstagen sogar ein Deustcher od. Schweizer dabei war und der Joey deswegen deutsch kann
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Hugin » 30. Juni 2012, 18:47

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:und @ Hugin: Joey kann sehr gut deutsch und zudem gibt es zu den Reden genĂŒgend Übersetzungen. In den USA laufen die Dinger doch dauernd in irgendwelchen History Channels.

Jo. Ich weiß schon, dass er ganz gut Deutsch kann, aber einer Goebbels-Rede im Original zu folgen stelle ich mir dann doch schwierig vor, weil die Mitschnitte ja meist auch rauschen und von HintergrundgerĂ€uschen begleitet werden. Das macht es dann schon schwierig fĂŒr einen Nicht-Muttersprachler, der Sache zu folgen. Ich kann ja auch ganz ordentlich Englisch und habe trotzdem bei manchen englischen Filmen mit lauten HintergrundgerĂ€uschen Probleme, alles zu verstehen. Und wenn man dann noch rhetorische Muster und Argumentationstechniken lernen will, dann wird's schon schwierig.

Dass es natĂŒrlich vermutlich zu jeder Goebbels-Rede englische Übersetzungen gibt, die man im Detail studieren kann, ist schon klar. Mir ging's nur um das "den Bandkollegen vorspielen". Die Szene stellte ich mir halt komisch vor. So nach dem Prinzip: Joey kommt mit einem Video mit Goebbels-Rede, die Jungs schauen sich das zu viert an, und verstehen nur unwesentlich mehr als "Blut", "Krieg", "Tod" und "Heil". Klar, mit Untertiteln geht alles, aber dann wirkt die Rhetorik ja auch nur noch halb.

Egal... Es war nicht mein Ansinnen, damit an der GlaubwĂŒrdigkeit des zitierten Vorfalls zu zweifeln. Wie gesagt: Ich kann mir gut vorstellen, dass er das getan hat.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 30. Juni 2012, 18:51

Hugin hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:und @ Hugin: Joey kann sehr gut deutsch und zudem gibt es zu den Reden genĂŒgend Übersetzungen. In den USA laufen die Dinger doch dauernd in irgendwelchen History Channels.

Jo. Ich weiß schon, dass er ganz gut Deutsch kann, aber einer Goebbels-Rede im Original zu folgen stelle ich mir dann doch schwierig vor, weil die Mitschnitte ja meist auch rauschen und von HintergrundgerĂ€uschen begleitet werden. Das macht es dann schon schwierig fĂŒr einen Nicht-Muttersprachler, der Sache zu folgen. Ich kann ja auch ganz ordentlich Englisch und habe trotzdem bei manchen englischen Filmen mit lauten HintergrundgerĂ€uschen Probleme, alles zu verstehen. Und wenn man dann noch rhetorische Muster und Argumentationstechniken lernen will, dann wird's schon schwierig.

Dass es natĂŒrlich vermutlich zu jeder Goebbels-Rede englische Übersetzungen gibt, die man im Detail studieren kann, ist schon klar. Mir ging's nur um das "den Bandkollegen vorspielen". Die Szene stellte ich mir halt komisch vor. So nach dem Prinzip: Joey kommt mit einem Video mit Goebbels-Rede, die Jungs schauen sich das zu viert an, und verstehen nur unwesentlich mehr als "Blut", "Krieg", "Tod" und "Heil". Klar, mit Untertiteln geht alles, aber dann wirkt die Rhetorik ja auch nur noch halb.

Egal... Es war nicht mein Ansinnen, damit an der GlaubwĂŒrdigkeit des zitierten Vorfalls zu zweifeln. Wie gesagt: Ich kann mir gut vorstellen, dass er das getan hat.


Ich denke das Vorspielen ging hauptĂ€chlich darum zu zeigen, wie man das ausdrucksstark rĂŒberbringen kann. Die Rhetorik wird er mit Sicherhand in Textform rĂŒbergebracht haben.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Hugin » 30. Juni 2012, 19:17

Stimmt schon. Der Aufbau der klassischen "Joey's Speech" hat schon einiges mit der Sportpalastrede gemeinsam. Inklusive Publikumsreaktionen. Joey schafft es ja auch immer hervorragend, zuerst die Aggressionen der Fans auf eine bestimmte Gruppe zu lenken, und dann alle kollektiv dazu zu bringen, der Zielgruppe mehrfach ein deftiges "Fuck you!" entgegen zu schmettern. Wobei Joey da nicht der einzige "Rhetoriker" der Metalszene sein dĂŒrfte, der sich entsprechend inspirieren ließ.

Das Bedenkliche daran ist ĂŒbrigens fĂŒr mich weniger, dass Joey es mit dieser Methode versucht (das tut fast jeder Politiker, soweit er zumindest ein bisschen populistisch agiert), sondern dass es so gut funktioniert, wie bei kaum einer anderen Band. Wenn ich da an Mille denke, der ja auch immer versucht, dem Publikum bestimmte Statements gegen gewisse Politiker zu entlocken, ist dessen Erfolgsquote im Publikum doch deutlich geringer als beim durchschnittlichen Manowar-Gig. Wobei ich die letzten paar Male auch bei Manowar mehr Leute gesehen habe, die eher gelangweilt oder bestenfalls amĂŒsiert zugehört haben, als welche, die ihm wirklich an den Lippen hĂ€ngen.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Ancient_Mariner » 1. Juli 2012, 00:53

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
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Finde ich aber trotzdem pervers so jmd als Vorbild zu nehmen. Naja, so lange mir die Musik noch gefÀllt, soll der Herr DeMaio machen was er will. Ist ja nicht mein Grab was er da schaufelt^^
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Fire Down Under » 1. Juli 2012, 00:54

Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ancient_Mariner hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Ross hat mir auch mal erzĂ€hlt, dass Joey frĂŒher Videos von Reden von Josef Göbbels studiert hat und den anderen vorgespielt hat, um zu zeigen, wie man den Interviewer am Besten manipulieren kann.


Ist das dein Ernst? :-X/2 Nicht wirklich, oder?


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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Michael@SacredMetal » 1. Juli 2012, 07:16

Wow, Manuel, was fĂŒr eine grandiose Rezension!
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Raf Blutaxt » 1. Juli 2012, 12:31

Michael@SacredMetal hat geschrieben:Wow, Manuel, was fĂŒr eine grandiose Rezension!

Allerdings. Da traut man sich kaum noch, seine eigenen Gedanken niederzuschreiben. Inhaltlich bin ich grĂ¶ĂŸtenteils Ă€hnlicher Meinung, die Form ist aber so nicht zu erreichen.
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Hugin » 1. Juli 2012, 13:18

@ Manuel:

Dein Review ist spannend geschrieben, dein Fazit ist schlĂŒssig begrĂŒndet. Die meisten Kritikpunkte kann ich nachvollziehen, ohne sie zu teilen. Andere teile ich sogar unumwunden. Von daher auf jeden Fall mein Kompliment fĂŒr die Rezension!

Was allein die Behandlung der objektiven musikalischen Merkmale angeht, trennt uns - das wussten wir vorher - gar nicht so viel, und doch sind die Konsequenzen komplett andere. Es wĂ€re interessant, der Sache auf den Grund zu gehen, was diesen Einordnungsunterschied auslöst. Als den von dir besungenen Die-Hard-Fan der HOD-Taliban sehe ich mich nĂ€mlich durchaus nicht. WĂ€re es das oft bemĂŒhte Bild vom halb leeren und vom halb vollen Glas, dann wĂŒrde mich das ĂŒberraschen, da ich ja eher ein geborener Pessimist denn ein Optimist vor dem Herrn bin.

Vermutlich ist es meine (stets, nicht nur bei Manowar) sehr ausgeprĂ€gte Neigung dahin, die positiven Elemente eines Albums in den Mittelpunkt zu rĂŒcken, und dabei die Schattenseiten zwar nicht auszublenden, aber nicht als störend zu empfinden. Sprich, wenn gewisse Elemente da sind, die mich wirklich begeistern (und die gibt es auf "The Lord Of Steel" zuhauf), dann sehe ich die berechtigten Kritikpunkte sehr wohl, aber sie nehmen mir nicht die Freude an dem, was ich habe.

Von daher kann ich nach inzwischen locker ĂŒber 50 DurchlĂ€ufen des Albums weiterhin zu allem stehen, was ich in meiner Rezi geschrieben hatte. Einziger Knackpunkt ist fĂŒr mich in der Tat die Note. Bei der kann ich gut verstehen, dass sie Widerspruch auslöst. Aber da muss ich halt auch hilflos bekennen, dass mir eben kein einziges Album dieses Jahres (auch nicht die zwei 10er, die ich vergeben habe), so viel Spaß gemacht hat und noch macht wie "The Lord Of Steel".

Letztlich stört mich natĂŒrlich auch nicht die Kritik an der Band, sondern vielmehr die Tatsache, dass es die Band nicht mehr schafft, ihre langjĂ€hrigen und großen Fans hinter sich zu vereinen, wie es ihr frĂŒher gelang. So geht die fangegebene Sonderrolle einer ganz besonderen Band verloren, und MANOWAR ist eben auch in dieser Hinsicht auf der gleichen Ebene angelangt, wie zum Beispiel METALLICA, HELLOWEEN, JUDAS PRIEST u.v.m., wo frĂŒhere fanatische Fans in großer Zahl zu scharfen Kritikern geworden sind.
-.-
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Re: MANOWAR - The Lord Of Steel

Beitragvon Raf Blutaxt » 1. Juli 2012, 20:22

Nachdem ich zunĂ€chst, um nicht zu sehr im Fahrwasser von Goatstorms exzellentem Review zu segeln, ein Gedicht ĂŒber The Lord Of Steel schreiben wollte, habe ich dann doch beschlossen, meine letzte Tinte fĂŒr den Nahostkonflikt oder die Eurokrise aufzusparen und mich an einem prosaischen Prosatext zu versuchen.

Die neue Manowar gefÀllt mir nicht, womit ich wohl nicht alleine bin. Ich will nun aber versuchen, zu analysieren und zu erklÀren, woran das liegt. Ich habe mir die MP3's ein paar mal angehört, nachdem ich gestern auch noch die CD bekam und einen ersten Test auf der endlich wieder aufgebauten Anlage vornehmen konnte, machte sich die leise Hoffnung, der Klang könnte dort etwas besser sein, ebenfalls von dannen.
Nun also zunĂ€chst die Musik, dann die Reflektion und schließlich die unangebrachten Randbemerkungen, die ich mir nicht verkneifen kann:

1. Das Album fĂ€ngt mit dem Titelsong an, der direkt aufhorchen lĂ€sst. Der Sound ist deutlich reduziert, eine Gitarre fĂ€ngt mit einem flotten Riff ann und die erwarteten Keyboards bleiben aus. Leider kommt dann ein Bass dazu, der völlig lĂ€cherlich klingt. Eigentlich klingt der Bass auf diesem Album so, als hĂ€tte jemand sĂ€mtliche Höhen aus dem Sound herausgenommen, die tiefsten Frequenzen bis zum Anschlag aufgedreht und dann eine weitere Spur hinzugefĂŒgt, auf der er die Bassmelodien mit einem Kamm und Butterbrotpapier nachspielt. WĂ€hrend ich also noch ĂŒber diesen Klang lache, habe ich das völlig austauschbare Riff auch schon vergessen und merke gar nicht, dass auch eine Gesangslinie hinzugekommen ist, da diese ebenfalls sehr unscheinbar geraten ist. Besonders schlimm wird der Song, wenn das Solo einsetzt, da es hier nur die seltsam drucklosen Drums und den bereits belachten Bass als Begleitung gibt. Eine ordentliche Rhythmusgitarre hĂ€tte hier vielleicht etwas Abhilfe geleistet, so fĂ€llt das einfallslose und ohne den Hauch von MelodiegefĂŒhl dahingedudelte Solo leider auf, ohne vom Bass abzulenken. Es klingt leider seltsam unausgearbeitet, so als hĂ€tte man schnell einen Platzhalter fĂŒr ein spĂ€teres Solo hingerotzt und dann vergessen, das eigentliche Solo einzuspielen.

Weiter geht es dann mit "Manowarriors", einem ganz netten SelbstbeweihrÀucherungsliedchen, das etwas lustlos klingende Gangshouts im Refrain zu bieten hat. Der Text ist wieder mal eher simpel gehalten, bei solchen Liedern hat das ja aber eine lange Tradition. Im Sound von Bass und Schlagzeug hat sich leider nichts geÀndert, lediglich die Gesangslinie ist etwas besser.

Als nĂ€chstes bekommt man "Born In A Grave" vorgesetzt, das mit einem ziemlich furchtbaren Riff anfĂ€ngt. Es mag ja toll sein, dass es dieses mal mehr Riffs auf der Platte gibt, wenn die aber so klingen wie das hier, möchte ich meinen Wagnerkitsch zurĂŒck. Immerhin ist der Refrain dieses Mal wirklich nett geraten, wenn auch nicht weltbewegend.

Gerade habe ich mir noch den Plastikwagner zurĂŒckgewĂŒnscht, da bekomme ich ihn schon, wenn auch ohne Plastik, also wohl eher den Blechwagner. "Righteous Glory" fĂ€llt aus dem bisher gehörten aus mehreren GrĂŒnden heraus: Erstens ist der Bass dieses Mal nicht so ĂŒbel verzerrt, zweitens singt Eric Adams hier wesentlich klarer und höher, der WalkĂŒrentext und das Songwriting, das an Gods Of War und Thunder In The Sky erinnert, legt die Vermutung nahe, dass es sich hier um ein Überbleibsel der einen oder anderen Session handeln könnte. Auch wenn der Song nicht ĂŒberragend ist, tut es doch gut, Eric in seiner alten, majestĂ€tischen Form zu hören. Leider wird einem dabei aber noch schmerzhafter vor Augen und Ohren gefĂŒhrt, wie gravierend der Absturz bei der Gesangsleistung auf dem restlichen Album ist.

Der leichte Hoffnungsschimmer wird durch "Touch The Sky" noch etwas verstÀrkt. Es handelt sich um einen simplen Rocker, der gute Laune verbreitet und bis auf die bereits mehrfach beklagten Probleme im Sound eigentlich ganz gut ist, wobei der Bass in der Strophe alleine ran darf, was ihn noch schlimmer als sonst macht. Der Refrain erinnert mich von der Melodie her aber fatal an "My Youngest Son" von Slimes Viva La Muerte.

Tja und jetzt hĂ€mmert mir ein stoisches Schlagzeug ein großes Fragezeichen auf die Stirn. "Black List" fĂ€ngt schleppend an und hat auch ein erstes, dĂŒsteres Riff zu bieten. Dann passiert aber irgendwie nichts mehr. Der Text und die Art und Weise seines Vortrages bringen leider auch kein Licht ins Dunkel. Joey ist sauer, dass niemand mit ihm spielen will und behauptet trotzig, dass ihn das nicht stört. Und um das allen klar zu machen, formuliert er eine Reihe von HalbsĂ€tzen, die sich nicht reimen und lĂ€sst seinen guten Kumpel Eric diese uninspiriert ins Mikro blöken? Aber wenn doch niemand mit ihm spielen will, ist Eric dann noch sein guter Kumpel? Solche Fragen werden von den sieben Minuten Ratlosigkeit leider nicht beantwortet.

"Expendable" ist dann genau das, verzichtbar. Stakkato und Gebelle, dazu ein martialischer Text, oder eine Skizze eines martialischen Textes, der vielleicht Bezug auf den Stallone-Film nehmen soll.

Glocken, "ohohoh" vom Band, "El Gringo" ruft direkt Erinnerungen an "Louder Than Hell" Mittelgroßtaten hervor, bleibt aber leider ein blasser Schatten eben dieser nicht so richtig tollen Songs. Nett sind lediglich die "Uh!" und "Ah!" Chöre, die etwas an Western-Soundtracks der Morricone-Schule erinnern.

"Annihilation" setzt im internen Wettbewerb der unzusammenhĂ€ngendsten Manowar-Texte nochmals neue Standards und bietet ansonsten ein simples Nicht-Riff, das hinter dem ĂŒbersteuerten Bass beinahe untergeht und auch dadurch, dass es abwechselnd auf der linken und rechten Spur gespielt wird, nicht an Spannung gewinnt. Der Refrain ist ein weiteres Mal unauffĂ€llig bis langweilig und wir nĂ€hern uns endlich dem Ende.

"Hail, Kill And Die" ist dann langsam, stampft und die Drumswerden mit einem netten Effekt unterlegt, der wohl zusammen mit dem langsamen Tempo den Eindruck einer marschierenden Armee beschwören soll. Dazu gibt's dann auch wieder die Keyboard Chöre und einen Text, der aus Lied- und Albumtiteln besteht, also nochmal SelbstbeweihrÀucherung am Ende.

2. Das grĂ¶ĂŸte Problem der Scheibe lĂ€sst sich meines Erachtens an einer Zeile aus "Manowarriors" erlĂ€utern: Dort heißt es "More than just a band" und das beschreibt den Ausnahmestatus, den Manowar immer fĂŒr sich reklamiert haben sehr gut. Auf die eine oder andere Weise ist es der Band auch immer gelungen, diesen Status zu rechtfertigen. Dinge, die keiner anderen Band verziehen worden wĂ€ren, waren fĂŒr Manowar schon immer Teil des Images und Gebarens. Man hat der Band viel durchgehen lassen, eben weil es Manowar waren und auch nach langer Zeit immer noch eine tolle Gesangsleistung von Eric drin war. Es gab immer noch einen Moment, bei dem man sich an alte Großtaten erinnert fĂŒhlte, einen Song oder etwas anderes, was so keine andere Band bot. Und dieses besondere ist weg. Alles, was man auf The Lord Of Steel zu hören bekommt, ist austauschbar und lĂ€sst sich so auf den durchschnittlichen Scheiben zahlreicher durchschnittlicher Bands hören. Kein Riff, keine Gesangslinie, die dieses einzigartige GefĂŒhl beschwören kann. Stattdessen schlechter Sound, durchwachsenes StĂŒckwerk bei den Songs und Texte, die wirklich jeglicher Beschreibung spotten. Das alles wĂ€re schon Grund genug, die Platte zu verreißen, ihr eine Note zwischen 4 und 6 Punkten in der beliebten 10 Punkte Skala zu geben und es dabei bewenden zu lassen, aber die EnttĂ€uschung, dass eine Band, die immer auf ihre eigene Weise larger than life war plötzlich uninspiriert und schwach auf eine völlig gewöhnliche Weise erscheint, ist wohl das schlimmste an diesem Album. Manowar klingen alt und mĂŒde auf eine beĂ€ngstigende Weise.

3. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen, stelle ich ĂŒbrigens fest, dass im Vergleich zum britischen Metal Hammer selbst das Rock Hard wie der GralshĂŒter des True Underground wirkt.
Zuletzt geÀndert von Raf Blutaxt am 1. Juli 2012, 21:00, insgesamt 1-mal geÀndert.
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