FOR goes Krautrock

Hard Rock, Prog Rock, Art Rock, Progressive Metal ...

FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 30. Dezember 2012, 14:22

Wie einige sicher mitbekommen haben hat der Dr. Best von mir beim diesjährigen Samplerwichteln eine „krautige“ CD als Zugabe bekommen. Ich hatte bei der Zusammenstellung richtig Spaß und hab mir deshalb, auch um die LP´s etwas zu schonen, bisher zehn Krautrocksampler für mich persönlich gemacht. Die Idee mit dem FOR goes Krautrock kam mir dann gestern bei Rotwein und Anhören einiger der CD´s. Vielleicht haben ja ein paar Leute Spaß daran. Diese „Sendungen“ laufen unabhängig vom normalen FOR.

Da sich selbst Fachleute mit der Definition von Krautrock schwer tun, und diese Definitionen dann auch noch weit auseinander gehen, habe ich mir meine eigene „Krautrockwelt“ geschaffen, die man grob so umschreiben kann:

1. Musik, die in der Zeit von 1965 bis 1985 (Vereinzelt später), bis auf wenige Ausnahmen abseits des Mainstreams, im deutschen Sprachraum bzw. mit deutscher Beteiligung entstanden ist, unabhängig von der genauen Genredefinition.
2. Bands, die aufgrund der Zeit, des Sounds, der räumlichen Nähe oder aus anderen Gründen dem Krautrock zugeordnet werden können (und von Fachleuten teilweise auch werden) ohne eine offensichtliche deutsche Beteiligung zu haben. Als Beispiele nenne ich jetzt mal Nektar (Briten, Band wurde in Hamburg gegründet) und Sweet Smoke (Amis, die in Deutschland lebten)

Ach ja, da unser Dr. Best den Sampler noch nicht besprochen hat, fange ich nicht mit den Titeln dieser CD an.

Also, liebe Hörer! Packt die Lavalampen aus, hängt die Uschi Obermaier-Poster an die Wand, nehmt eure bevorzugten Substanzen zu euch und genießt den Trip in die Niederungen des raubererschen Krautrocks. Da ich etwas mehr zu den Bands schreiben will und die Songs teilweise recht lang sind, wird jede „Sendung“ maximal fünf Songs enthalten.

http://www.youtube.com/watch?v=buhjsAWZNKA

Den Anfang machen Wallenstein. Die Truppe wurde 1971 unter dem Namen Blitzkrieg gegründet, da es aber bereits eine Band mit diesem Namen gab, nannte man sich in Wallenstein um. Die Band existierte bis 1982 und konnte 1978 mit „Charline“ vom gleichnamigen Album sogar einen Singlehit verzeichnen. Der Stil von Wallenstein reicht von Progressive Rock über Hardrock bis zu Pop mit Rockelementen. Der Track „Braintrain“ stammt vom meiner Meinung nach besten Album der Band – Mother Universe von 1972.

http://www.youtube.com/watch?v=JjccP_bMV9g

Krautrockpuristen werden aufschreien, aber die 1980 in Berlin gegründeten Dr. Koch Ventilator gehören für mich definitiv dazu. Nicht nur das sie textlich die Nähe zum 70er Politfolk (der ja ebenfalls zum Krautrock gehört) suchten, auch die ablehnende Haltung gegenüber dem Mainstream und ihre immer wieder erwähnte Ablehnung, zur NDW zu gehören, sind meine Gründe dafür. Die Band brachte es auf drei Alben. Kinder der kalten Zeit stammt vom selbstbetitelten Debut.

http://www.youtube.com/watch?v=nEsPEwkcMfU

Da Grobschnitt ihren größten Erfolg (Wir wollen leben) während der Hochzeit der NDW erlebten, wird die Band auch viel damit verbunden. Ein großer Fehler, denn die Truppe aus Hagen wurde bereits 1970 gegründet. Die Band achtete von Anfang an auf ein Zusammenwirken von Musik und Präsentation. Zudem waren sie für lange Improviationen bekannt und ihre Konzerte dauerten nicht selten mehr als drei Stunden. Auch traten sie wirklich überall auf wo es eine Steckdose gab, was ihnen eine beachtliche Fangemeinde einbrachte. Solar Music Vol 1. stammt vom 74er Album Ballermann. Gründungsmitglied Eroc (ein Pseudonym) der am Schlagzeug saß, unternahm früh Soloausflüge unter diesen Namen. Beizeiten wird es hier deshalb auch etwas von Eroc zu hören geben.


http://www.youtube.com/watch?v=y9IHsr7lBbo

Nektar sind eine Band, die mal zum Krautrock gezählt wird und mal wieder nicht. Egal, für mich gehört diese 1969 von ein paar Briten in Hamburg gegründete Band definitiv dazu. Die Truppe hat einige Meilensteine (A Tab in the Ocean, Remember the Future usw) veröffentlicht. Das letzte Studioalbum vor einer längeren Pause namens Man in the Moon von 1980 war relativ mainstreamlastig (Aber nicht schlecht) . 1990 starteten sie wieder mit neuen Aufnahmen, bei der sie imo mit dem Album Evolution von 2004 wieder zu alter Stärke zurückfanden. Auf diesem Album ist auch das hier zu hörende „Dancin´ into the Void“ zu finden.

http://www.youtube.com/watch?v=ujQ0XIcT-ns

Die 1973 gegründeten Alex Oriental Experience waren, wie der Name schon suggeriert, der orientalischen Musik zugetan. Heraus kam eine Mischung aus progressivem Rock mit teils sehr starken Einflüssen aus dem Orient, auch mal mit Blues und Funk-Einsprengseln versehen. Die Band existierte bis zum Tod von Gründer Alex Wiska im Jahr 2009. Der Track „Turquoises“ stammt vom Album Studio Tapes 1976-1978, das allerdings erst 1996 veröffentlicht wurde. Auf dem Album sind zwei Versionen zu hören.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 5. Januar 2013, 20:22

Keiner da, dems gefällt? .mhmpf:
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Siebi » 5. Januar 2013, 20:30

Werde bei Zeiten die Lauscher spitzen. Grobschnitt ist nie verkehrt. Can, Nektar, Focus (galten die beiden letztgenannten auch als Krautrock? Eher nicht...) und Amon Düül auch. Und Ash Ra Tempel natürlich. Und Guru Guru. Mal die Scheiben des Papas untersuchen...
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 5. Januar 2013, 20:37

Siebi hat geschrieben:Werde bei Zeiten die Lauscher spitzen. Grobschnitt ist nie verkehrt. Can, Nektar, Focus (galten die beiden letztgenannten auch als Krautrock? Eher nicht...) und Amon Düül auch. Und Ash Ra Tempel natürlich. Und Guru Guru. Mal die Scheiben des Papas untersuchen...


Tja, das mit Nektar und Focus ist halt so eine Sache. Nektar werden schon ewig zum Krautrock gezählt. Ob das jetzt korrekt ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Focus sind da auch schwierig zu beurteilen. Wie oben bereits geschrieben, fällt es selbst Experten schwer alles korrekt zuzuordnen. Genauso taucht immer wieder die Frage auf, wie lange es die Krautrockära dann wirklich gegeben hat. Hier wir man nie auf einen nenner kommen. Mir liegt hier halt auch am Herzen aufzuzeigen, wie kreativ die Szene war und teilweise immer noch ist.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Siebi » 5. Januar 2013, 20:47

Habe den Krautrock immer mit deutscher Herkunft verbunden, deshalb meine Annahme. Aber egal, sind zwei hervorragende Bands, die ich schon länger nicht mehr gehört habe.

Vor einigen Jahren hatte mir der Kuttenbjuf (wo bist Du? wie geht's Dir?) mit Eloy angefixt und dann habe ich wochenlang bei last.fm nach ebensolchen Bands gesucht und einen tollen Song nach dem anderen in die Öhrchen bekommen.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Pavlos » 5. Januar 2013, 21:05

Auch wenn ich selten etwas dazu schreibe (time is not always on my side), aber Rauberer-Tipps werden IMMER angehört. Das deckt sich nämlich meistens mit meinem Geschmack.

:yeah:
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon johnarch » 5. Januar 2013, 22:01

Werde bei Gelegenheit auch mal reinhören...Nektar ist mir bekannt und von denen hab ich ein paar LPs, der Rest sagt mir bisher nichts.
Muss jetzt aber erstmal die vor kurzem nach einem Tipp im anderen Thread erworbene Carol Of Harvest -LP durchhören...
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 5. Januar 2013, 23:07

Siebi hat geschrieben:Habe den Krautrock immer mit deutscher Herkunft verbunden, deshalb meine Annahme. Aber egal, sind zwei hervorragende Bands, die ich schon länger nicht mehr gehört habe.

Vor einigen Jahren hatte mir der Kuttenbjuf (wo bist Du? wie geht's Dir?) mit Eloy angefixt und dann habe ich wochenlang bei last.fm nach ebensolchen Bands gesucht und einen tollen Song nach dem anderen in die Öhrchen bekommen.


Eloy geht immer :yeah:

Grundsätzlich hast schon recht mit der deuschen Herkunft, bzw. Herkunft aus dem deutschprachigen Raum. Dann gibts aber halt Bands wie Nektar, die aus Musikern anderer Herkunft bestehen, aber in Deutschland gegründet wurden. Oder eben Bands aus anderen Ländern, die aufgrund der damaligen Gegebenheiten nach Deutschland übergesiedelt sind. Das nächste Problem kommt auch auf, wenn man sich da von den bekannten Bands wie Amon Düül, Can, Guru Guru, Birth Control usw. wegbewegt. Über viele Bands ist so gut wie nichts bekannt, es gibt unzählige Privatpressungen, die ab und an in handgefertigten Covern ohne viele Infos (auch beabsichtigt) vertrieben wurden. Selbst langjährige Sammler sind da am Verzweifeln. Im Prinzip muss jeder, wie ich es auch oben erwähnt habe, seine eigene Definition von Krautrock finden. Viele würden z.B. Bands wie Moebius, Schaltkreis Wassermann, Arbeitstitel Knochen usw. beim ersten Hören nicht zum Krautrock zählen, weil es kein Rock per üblicher Definition ist. Einfach weil Krautrock kein definiertes Genre ist, sondern ein Schmelztiegel von Kreativität, Unabhängigkeit und Experimentierfreudigkeit, der größtenteils ohne Kommerzdruck und ohne musikalische Grenzen "erstellt" wurde.

Und weil wir gerade dabei sind: Die nächste "Sendung". Viel Spaß!

http://www.youtube.com/watch?v=x8kY6VTkjy0

Das Liedermacher-Duo Witthüser und Westrupp startete 1970 mit dem empfehlenswerten, mit Gedichten von Novalis, Heinrich Heine u.a. versehenen Album, „Von Vampiren, Nonnen und Toten“, das sich musikalisch noch etwas von den späteren Werken unterscheidet. Die LP war übrigens einer der ersten Tonträger die auf dem Ohr-Label veröffentlicht wurden. Beim 71er Album „Trips und Träume“ von dem das hier zu hörende „Nimm einen Joint, mein Freund“ konnte man schon die Weiterentwicklung hören. Im Gegensatz zu anderen Liedermachern war die Instrumentierung bei Witthüser und Westrupp ab dieser Scheibe sehr umfangreich und nicht nur auf die übliche Akustikgitarre beschränkt. Das Duo löste sich nach zwei weiteren LP´s und einem Livealbum 1973 auf, sind aber nach wie vor eine der Kulttruppen des Krautrock.

http://www.youtube.com/watch?v=Q8B40guncVE

Leider hab ich über McOil, hier mit dem Song „This Time should ever end“ so gut wie keine Infos. Das einzige Album (es gab wohl noch eine 7“) erschien 1979 in einer Auflage von 1000 Stück. Danach hörte man nie wieder etwas von der Gruppe, die für mich wie eine etwas härtere Version von Eloy klingt.

http://www.youtube.com/watch?v=GrudvQGPTXk

Zumindest auf ihrer ersten LP „Seasons“ von 1971 war diese Truppe aus Erlangen recht grob unterwegs, was der hier zu hörende Track „Dear little Friend“ gut aufzeigt. Leider existierte die Band nicht lange und veröffentlichte 1972 noch das ebenfalls sehr gute Album „Morning“ bevor Schluß war. Der Grund für die Auflösung waren wohl finanzielle Schwierigkeiten.


http://www.youtube.com/watch?v=ZLeSs11hNrE

Über die 1968 in Düsseldorf gegründeten Streetmark ist trotz des relativ großen Erfolgs mit dem hier vorgestellten „Lovers“ vom 79er Album „Dry“ nicht so viel bekannt, was wohl auch an den vielen Line-up Wechseln lag. Der Sound von Streetmark ist teilweise stark elektronisch geprägt, in den rockigeren Parts standen aber ELP Pate.

http://www.youtube.com/watch?v=IgpTVbGXIyU

Zufallsfund von mir. Ich hatte vorher nie etwas von Jackboot gehört. Über die Band selbst sind auch kaum Infos zu finden. An der 75er Scheibe „Angel“ von dem „Black Magic Overdose“ hier zu hören ist, war aber einer der wohl meistbeschäftigten deutschen Drummer beteiligt - Bertram Engel (u.a. Panikorchester, Tony Carey, Chris Thompson). Grandiose LP übrigens, die aber noch kein Re-Issue erfahren hat und relativ selten auftaucht.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon qpr » 6. Januar 2013, 00:03

Rauberer hat geschrieben:




Da Grobschnitt ihren größten Erfolg (Wir wollen leben) während der Hochzeit der NDW erlebten, wird die Band auch viel damit verbunden. Ein großer Fehler, denn die Truppe aus Hagen wurde bereits 1970 gegründet. Die Band achtete von Anfang an auf ein Zusammenwirken von Musik und Präsentation. Zudem waren sie für lange Improviationen bekannt und ihre Konzerte dauerten nicht selten mehr als drei Stunden. Auch traten sie wirklich überall auf wo es eine Steckdose gab, was ihnen eine beachtliche Fangemeinde einbrachte. Solar Music Vol 1. stammt vom 74er Album Ballermann. Gründungsmitglied Eroc (ein Pseudonym) der am Schlagzeug saß, unternahm früh Soloausflüge unter diesen Namen. Beizeiten wird es hier deshalb auch etwas von Eroc zu hören geben.


.


Grobschnitt war eine der ersten Bands, die ich live gesehen habe.
Die haben in Hagen und Umgebung wirklich überall gespielt.
Die Ursprünge der Band gehen sogar bis in die Mitte der 60er zurück.

Mein Cousin hat in der Hagener Band RING gespielt und die haben oft für Grobschnitt eröffnet.
Bei RING hat übrigens auch eine kurze Zeit lang eine gewisse Gabriele Kerner gesungen.
War aber nicht von langer Dauer, anschließend war sie noch bei The Stripes, bevor der "Wahn" losging.

Eroc´s bürgerlicher Name ist übrigens Achim.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 6. Januar 2013, 20:30

qpr hat geschrieben:
Rauberer hat geschrieben:




Da Grobschnitt ihren größten Erfolg (Wir wollen leben) während der Hochzeit der NDW erlebten, wird die Band auch viel damit verbunden. Ein großer Fehler, denn die Truppe aus Hagen wurde bereits 1970 gegründet. Die Band achtete von Anfang an auf ein Zusammenwirken von Musik und Präsentation. Zudem waren sie für lange Improviationen bekannt und ihre Konzerte dauerten nicht selten mehr als drei Stunden. Auch traten sie wirklich überall auf wo es eine Steckdose gab, was ihnen eine beachtliche Fangemeinde einbrachte. Solar Music Vol 1. stammt vom 74er Album Ballermann. Gründungsmitglied Eroc (ein Pseudonym) der am Schlagzeug saß, unternahm früh Soloausflüge unter diesen Namen. Beizeiten wird es hier deshalb auch etwas von Eroc zu hören geben.


.


Grobschnitt war eine der ersten Bands, die ich live gesehen habe.
Die haben in Hagen und Umgebung wirklich überall gespielt.
Die Ursprünge der Band gehen sogar bis in die Mitte der 60er zurück.

Mein Cousin hat in der Hagener Band RING gespielt und die haben oft für Grobschnitt eröffnet.
Bei RING hat übrigens auch eine kurze Zeit lang eine gewisse Gabriele Kerner gesungen.
War aber nicht von langer Dauer, anschließend war sie noch bei The Stripes, bevor der "Wahn" losging.

Eroc´s bürgerlicher Name ist übrigens Achim.


Haben Ring was veröffentlicht? Das mit dem bürgerlichen Namen von eroc wollt ich bei der Songvorstellung schreiben :smile2:
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 11. Januar 2013, 08:46

Und weiter gehts. Viel Spaß1

http://www.youtube.com/watch?v=W2iM79eCW0k

Guru Guru ist sicherlich einer der bekanntesten Namen im Krautrock und auch die Diskographie dürfte eine der Umfangreichsten einer deutschen Band sein. Songs wie „Der Elektrolurch“ oder „Der LSD-Marsch“ sind zu Klassikern geworden. Ob man die 1968 gegründete Truppe wirklich als Band im herkömmlichen Sinn betrachten kann ist schwierig zu beantworten, da sich Gründungsmitglied Mani Neumeier in einem Interview eher als Chef eines Orchesters sah, in der er für die Besetzung mit Musikern verantwortlich ist. So veränderte sich das Line-up laufend und es waren auch dauernd Musiker von anderen Bands wie z.B. Kraan und Cluster bei Guru Guru dabei.
Mani Neumeiers musikalische Wurzeln liegen im Freejazz, was bei den Songs immer mal wieder durchkommt. In den ersten Jahren waren Guru Guru stark politisch engagiert, was sich auch in ihren Texten widerspiegelte. Musikalisch wurde viel experimentiert, teilweise war das Ganze, ähnlich wie bei Amon Düül (1) hart an der Grenze und schmiss die üblichen Hörgewohnheiten noch mehr um als andere Krautrocktruppen. Der hier zu hörende Song „Stone in“ stammt vom Debut „Ufo“ von 1970, auf dem auch „Der LSD-Marsch“ enthalten ist. Guru Guru existierten übrigens immer noch.

http://www.youtube.com/watch?v=tHnRYWtXpvA

Gravestone dürften einigen ein Begriff sein, gehörten sie doch in den 80ern zu den etwas bekannteren, deutschen Metalbands. Gegründet wurde die Band allerdings schon 1977. Anfangs spielte die Truppe mehr progressiven Rock, der Metal kam erst mit dem 84er Album Victim of Chains“. 1990 erfolgte eine Umbenennung in 48 Crash. Unter diesem Namen wurde 1990 noch ein Album veröffentlicht, 1992 war aber dann entgültig Schluss. Der Track „Hascherblues“ stammt vom zweiten Album „War“.

http://www.youtube.com/watch?v=B90TwYwcwAI

Die 1979 gegründete Band Topas existierte gerade mal zwei Jahre und in dieser Zeit wurden auch nur ein Album sowie ein paar Singles veröffentlicht. Gründer und Sänger Dieter Brandt war aber bereits seit 1971 als Musiker unterwegs, wobei er in der Zeit vor Topas dem Chanson fröhnte. Dem selbstbetitelten Album von 1980 war leider kein Erfolg beschieden, trotz prominenter Mitwirkung von z.B. Michael Cretu. 1980 war dann auch wieder Schluß mit Topas. Dieter Brandt versuchte immer wieder in der Musikszene Fuß zu fassen. Nachdem dies aber nicht klappte und er in Depressionen verfiel, nahm er sich 1991 das Leben. Zwei Tracks von Topas kamen aber doch noch zu Ehren, hauptsächlich in den Rockclubs in Bayern und in Bremen. Zum einen Hurricane und zum anderen das hier zu hörende Train to an Island, das seit mehr als 20 Jahren zu meinen Faves und mit zum Besten gehört, was in Deutschland jemals veröffentlicht wurde. Über sechs Minuten pure Magie.


http://www.youtube.com/watch?v=rggSP3OHxxM

Einer der schrägsten, aber auch kultigsten Songs aus meinem Fundus ist sicherlich „Technik“ von Nox Nox von 1985- Über die Band sind leider gar keine Infos zu finden.


http://www.youtube.com/watch?v=r8VbEgWl4_o

Die 1971 gegründeten Novalis haben sehr große Spuren im Krautrock hinterlassen. Besonders bekannt wurden sie mit ihren eigenen, sehr lyrischen Texten und dem Namen entsprechend, verarbeiteten Texten von Novalis. Das Debut „Banished Bridge“ von 1973 wurde noch auf englisch eingesungen und war kommerziell gesehen ein ziemlicher Flop. Dies änderte sich, nachdem sie sich den Rat ihres Produzenten ( Urgestein Achim Reichel) zu Herzen nahmen und ihre Musik mit deutschen Texten versahen. Es kamen wunderbare Alben wie Brandung, Sommerabend und Flossenengel dabei raus. Die Band löste sich 1985 auf. Das letzte Lebenszeichen war ein Sampler mit Liveaufnahmen, der Anfang der 90er erschien. Der hier vorgestellte Track „High Evolution“ stammt vom Debut.
Zuletzt geändert von Rauberer am 7. August 2013, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 24. Januar 2013, 10:48

Viel Spaß!

http://www.youtube.com/watch?v=NUUS95iIk0E

Kraan müssten eigentlich jedem ein Begriff sein, der sich auch nur am Rande mit Krautrock beschäftigt. Die 1970 in Ulm gegründete Truppe wird oft als Begründer des Jazzrock bezeichnet. Inwieweit dies stimmt, ist jedem selbst überlassen. Kraan konnten von Anfang an gute Erfolge aufweisen, was sie sicher auch ihrer Professionalität verdanken. Hier waren sehr gute Musiker am Werk, die es schafften, ihre verschiedenen, musikalischen Interessen zusammenzuführen. Der Sound von Kraan ist progressiv, durchsetzt mit orientalischen Klängen und gesunder Härte. Richtige Aufmerksamkeit erhielt die Band, als sie vom Grafen von Metternich das Gut Wintrup als Banddomizil zur Verfügung gestellt bekamen. Hier wurde 1973 auch das Album „Wintrup“ aufgenommen, das für mich die beste Scheibe von Kraan darstellt. Von diesem Album stammt auch der zu hörende Track „Mindquake“. Kraan lösten sich 1990 auf, starteten 2000 jedoch wieder und existieren immer noch.

http://www.youtube.com/watch?v=F6sKpzfjE48

Electric Orange sind, obwohl schon 1992 in Aachen gegründet, im Krautrockbereich eine relativ junge Band. Sogenannter Neo-Krautrock. Der Track „Wald“ stammt vom 2007er Album „Morbus“. Die Band arbeitet seit 2001 mit Eroc von Grobschnitt zusammen. Der Stil der Band ist stark vom 70er Progressiverock beinflusst. Brainticket, aber auch Pink Floyd sind als klare Vorbilder zu hören.

http://www.youtube.com/watch?v=fGDY0gXEX3I

Die 1974 in Flensburg gegründete Band Kaputter Hamster brachte es nur auf eine, selbstbetitelte und sehr gesuchte (Man munkelt von gerade mal 200 Stück) LP. An sich wurde die Truppe nur gegründet um für die beteiligten Musiker ein Zeitdokument zu hinterlassen, bevor sie vom normalen Leben eingeholt werden. Der Sound von kaputter Hamster ist sehr melodisch mit toller Leadgitarre, wie man beim Track „Quarters for the Nite“ gut hören kann.


http://www.youtube.com/watch?v=gN8qIaBk3EM

Einer der richtig großen Namen in Deutschland ist Klaus Doldinger. Jeder kennt seinen gigantischen Soundtrack für „Das Boot“. Der Saxophonist ist bereits seit den 50ern als Musiker unterwegs. 1971 gründete er Passport, die aber mehr ein Projekt denn eine Band waren bzw. sind. „Abracadabra“ vom 73er Album „Hand Made“ ist ein gutes Beispiel für den sehr jazzigen Sound von Passport.

http://www.youtube.com/watch?v=e5i8pEOxBP8

Die Geschichte von Faithful Breath beginnt bereits 1967 im Ruhrpott. Bis 1989 war die Band auch unter diesem Namen unterwegs. Später entstanden übrigens Risk aus der Truppe. Obwohl sich die ersten beiden Alben für eine unbekannte Truppe recht gut verkauften und die Band immense Liveaktivitäten zeigte kam nie der erhoffte Erfolg. Die Band gilt als einer der Mitbegünder des symphonischen Rock, was den Sound von Faithful Breath zumindest bis zum Anfang der 80er recht gut beschreibt. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich der Sound hin zum Hardrock. Die Gruppe hatte sowohl englische als auch deutsche Texte, wie die „Mörderbiene“ von 1981 zeigt.
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Prof » 24. Januar 2013, 11:30

Das ist das geile an den 60s und 70s: man kann Bands entdecken bis zum gehtnichtmehr. :smile2:
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Rauberer » 24. Januar 2013, 18:10

Prof hat geschrieben:Das ist das geile an den 60s und 70s: man kann Bands entdecken bis zum gehtnichtmehr. :smile2:


Jep, es nimmt kein Ende :smile2:
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Re: FOR goes Krautrock

Beitragvon Prof » 24. Januar 2013, 19:40

By the way, hier das Jackboot-Album komplett:
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