von Ulle » 27. Juni 2014, 14:13
Eigentlich ganz einfach. An die zu triggernden Elemente werden quasi "Impulsmesser" angebracht. Das bedeutet, sobald z.B. die Snare/Bassdrum getroffen wird, wird ein Impuls weitergeleitet, der dann mit einem Sound versehen wird. Das bedeutet, egal wie hart oder weich, wie genau oder wie schlecht die jeweilige Drum auch getroffen wird, der Impuls und später Sound ist immer gleich. Als Sounds verwendet man in der Regel vorher perfekt aufgenommene Drums im Studioraum.
Der Vorteil ist, dass live alles knallig klingt, der Nachteil eben, dass es klinisch wird.
Gerade bei der Bassdrum fälllt das natürlich sofort auf. Kein Schlagzeuger der Welt wird die immer exakt gleich treffen, genau das macht ja auch das Feeling aus. Wenn du jetzt ne blitzschnelle Double Bass hast, die dann auch noch immer exakt gleich klingt, entsteht eben dieser "Nähmaschineneffekt".
Was ich ganz arg schlimm finde ist, dass viele Drummer gerade im techn. Death Metal-Bereich nur noch auf Impuls trainieren. Das bedeutet, die spielen extrem schnell und tight, "tippen" aber die Felle quasi nur noch an. In echt hätte das Schlagzeug so null Punch, durch die Triggersounds klingt das aber halt so. Das ist dann vielleicht extrem präzise gespielt, aber eben ohne Eier.
Und klar, wenn du im Studio triggerst, kannst du die Sounds natürlich auch nach der Aufnahme bearbeiten, verrücken, verändern, verschieben usw. Je mehr man das übertreibt, desto beschissener klingt es.
Man kann z.B. auch nur Triggersounds beimischen, sodass eine Bassdrum einfach angefettet wird. Das bedeutet, der eigentliche Sound wird aufgenommen, aber ein Triggersound für zus. Punch wird beigefügt. Wenn man das mit ganz viel Fingerspitzengefühl macht, kann man einen Drumsound damit tatsächlich auch verbessern und er klingt nach wie vor natürlich.