Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 10. August 2014, 21:07

Das meinte ich ja dort oben. Für Obituary ist das kein Crowdfunding, für die sind das Gehälter :angry2:
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon hellstar » 10. August 2014, 22:22

Pavlos hat geschrieben:
hellstar hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Viel interessanter finde ich ja, dass eine feste Größe wie OBITUARY auch zu so etwas greifen muss (?).

Kann ich mir nicht vorstellen. Die sollten genug durch Merch verdienen.


Von Fickipedia:

Im Herbst 2013 initiierte die Band eine Crowdfunding-Kampagne bei kickstarter.com, um Geld für die Produktion eines neuen Studioalbums zu sammeln. Innerhalb weniger Tage kamen etwas mehr als 60.000 US-Dollar zusammen. Da jedoch nicht von allen Spendern das Geld tatsächlich einging, standen Obituary tatsächlich nur rund 45.000 US-Dollar für die Produktion zur Verfügung. Im August 2014 gab die Band bekannt, dass das Album Inked in Blood heißen und Ende Oktober 2014 über Relapse Records erscheinen wird.

Na gut. Fickipedia hat gesprochen.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon birdrich » 13. August 2014, 19:37

Cromwell hat geschrieben:Als Nörgeln würde ich es nicht bezeichnen.
Aus der Sicht der Musiker ist es nachvollziehbar, sie haben mit einer solchen Aktion nichts zu verlieren und versuchen halt ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Doch am Ende - mal ganz unidealistisch und uneuphemistisch - bin ich wie alle hier ein Konsument. Ich habe die Entscheidung zwischen dem klassischen fertigen Produkt, dessen Eigenschaften ich dank der modernen Photo- und Tonwiedergabetechnik nahezu vollständig vor dem Kauf einschätzen kann und einem Bündel Versprechungen von mir nahezu unbekannten Musikern. Wie alle Menschen nehmen sich auch Musiker gern mehr vor, als sie am Ende schaffen. Also wende ich mich lieber dem fertigen Paket zu, ohne Zusatzklauseln und Kleingedrucktes.
Hypothetisches Beispiel: Pagan Altar wollen seit Anfang 2012 ihr neues Album "in Kürze" fertigstellen und finanzieren es selber. Kein Problem, ich warte nicht ungern und die Verzögerungen amüsieren mich sogar ein wenig. Hätte die Band aber Spenden gesammelt, würden ein paar Dutzend Leute seit zweieinhalb Jahren jemandem beim schlechten Zeitmanagement zusehen dürfen. Wäre das ein wünschenswertes Geschäftsmodell?

Blub. Netter Beitrag, ich warte in folgender Reihenfolge: Pagan Altar/bis zum Ende aller Zeiten//Leviathan,,,da bin ich auch sehr gespannt... Artizan..geile band, können sich aber ruhig Zeit lassen blub,
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Markus(PureSteel) » 18. August 2014, 16:22

Siebi hat geschrieben:Darf ich ehrlich sein? Bei Katagory V habe ich es auch schon nicht kapiert. So gerne ich die beiden bisherigen artizanischen Alben mag, aber 10.000 US-Dollar für das neue Album in einem Monat als Vorab-Spende? Wie wär's mit selbst Kohle in die Hand nehmen? Geht nicht? Was ist mit Pure Steel? Nicht jede "Bei-3-nicht-an-der-Gitarre"-Band signen und das bisserl Kohle in ihre besten Künstler stecken wäre ein zusätzlicher Weg.

Nein, der spendenjuchzende Weg gefällt mir irgendwie nicht. Bin mittlerweile beim Funding raus. Katagory V werden ihr Ziel bspw. sauber verfehlen... was dann? Nie mehr Musik? Ist das das neue Business?


Da würde ich gerne mal was zu sagen. Wie du ja selbst weißt, sind die Verkaufszahlen für Tonträger absolut im Keller und selbst die beiden Artizan Scheiben kommen kaum noch auf über 1000 verkaufte Einheiten, weil es halt keine massenkompatible Mucke mit Kinderliedmitgröhlrefrains ala Sabaton ist. Und jetzt erzähl mir mal wovon ich im größeren Maßstab noch Studiokohle reinschießen soll, ohne das Ding von Anfang an mit kalkuliertem Verlust zu fahren? Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass die Produktionskosten viel zu hoch sind (wie die beiden ersten auch), aber wenn sie davon partout nicht abgehen wollen, dann kann ich nur das machen was ich verantworten kann.

Weil ich vorher noch Obituary gelesen habe. Space Eater haben ne Offer mit denen als 3ter Support Anfang nächsten Jahres auf Tour zu gehen. Ich schreib hier nicht rein wieviel das kosten soll, aber das ist etwa gleichviel mit dem was ich an Umsatz erwarte, UMSATZ, nicht Gewinn, auch wenn die Scheibe sogar beim Herrn Siebi gut ankommt. Und genau dort liegt mittlerweile die Krux an dem gesamten "Business". Die alten, großen Namen Namen lassen sich den mehr als teuer bezahlen, die Fans rennen gefühlsmäßig primär dort auch immer wieder hin, Touren von Anfänger-, oder kleinen Bands gibts entweder garnicht mehr oder finden großteils vor 20-60 Nasen statt, auch wenn es nur 8 oder 10 Eus Eintritt kostet.

Schlußendlich kommen dann noch solche Sargnägel wie Spotify mit Ihrer legalen 0,00001 Cent/Stream Geschichte und auch wenn wir älteren Säcke das nur wenig bis garnicht nutzen, die jungen tun es (hatte jetzt erst am WE wieder ein aufschlußreiches Gespräch mit ein paar Jungspunden). Das Ganze dreht sich dann einmal im Kreis, diverse andere Probleme kommen zusätzlich noch dazu und irgendwann mal vergeht mir die Lust, Idealismus hin oder her. Dann gibts halt nur noch Re-Releases + paar wenige neue Scheiben am besten mit irgendwelchem Trullala Massenkram (Ulle, wirf schonmal das Klo an, um paar mehr Gamma Ray'sche Songs zu machen :-D )und ich konzentrier mich primär aufs Second Hand Geschäft. Das bringt mehr Kohle, weniger Ärger und erspart mir das Auskotzen in solcher Form.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 21. August 2014, 09:22

Yep, ist wohl alles traurig aber wahr.
Während sich alle Undergroundler über undergroundigen Schwedenpunk (äh, sorry, ich meine diese total eigenständigen, von frühen Maiden leicht beeinflussten Bands), Trve Doom No. 66 und den New Wave of German Death/Thrash/Black Metal freuen, bemerken sie gar nicht, dass das momentan eigentlich alles ziemlich angesagt ist und sich super verkauft.

Der tatsächliche Underground ist seit Jahren in einem ganz anderen Musikstil zuhause. Das ist nämlich solch melodischer(er) Kram mit Leuten, die ihre Instrumente beherrschen und die eben nicht mal kurz in einer Probe drei Songs rausrotzen. Ich rede von Bands wie eben Artizan, oder aktuell Katagory V und Ion Vein.
Aber, und da sind wir beim Thema: Diese Combos sind nicht cool oder mysteriös, sie haben auch kein Image und latschen nicht rum wie aus nem 80er-Jahre Aerobic-Versandhauskatalog ausgeschnitten. Die machen einfach nur Musik, evtl. auch welche, die sich der musikalisch inzwischen abgestumpfte Fan mehr als zwei Mal anhören muss. Oh, wären diese Gruppen bereits 1985 aktiv gewesen, wären sie natürlich im Dunstkreis von Helstar, Lethal, Jag Panzer und Vicious Rumors und somit wenigstens Kult. Aber nein, dummerweise haben sie sich erst später gegründet, zu einer Zeit, als sie genauso wenig angesagt waren wie heute. Hätten die letztgenannten drei Bands sich zehn Jahre später formiert und die gleiche Qualität abgeliefert, würde sich heute kaum ein Schwein mehr für sie interessieren.

Das Ende vom Lied: Total eingeschränkter Käuferkreis, aber viel aufwändigere Produktionen, die dann auch mal etwas mehr kosten, weil eben diese Bands nicht nur cool sein, sondern auch soundlich überzeugen wollen. Wer besser spielt, weiß auch, wie was zu klingen hat und gibt sich eben nicht mit Durchschnitt zufrieden. Natürlich schießen einige da dann etwas über ihr Ziel hinaus, da brauchen wir nicht zu diskutieren :smile2:
...schade isses dennoch...irgendwie :smile2:

Hab gerade den Katagory V-Abschiedsbrief gelesen, daher etwas frustig unterwegs :angry2:
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Prof » 21. August 2014, 09:35

Ulle hat geschrieben:Yep, ist wohl alles traurig aber wahr.
Während sich alle Undergroundler über undergroundigen Schwedenpunk (äh, sorry, ich meine diese total eigenständigen, von frühen Maiden leicht beeinflussten Bands), Trve Doom No. 66 und den New Wave of German Death/Thrash/Black Metal freuen, bemerken sie gar nicht, dass das momentan eigentlich alles ziemlich angesagt ist und sich super verkauft.

Der tatsächliche Underground ist seit Jahren in einem ganz anderen Musikstil zuhause. Das ist nämlich solch melodischer(er) Kram mit Leuten, die ihre Instrumente beherrschen und die eben nicht mal kurz in einer Probe drei Songs rausrotzen. Ich rede von Bands wie eben Artizan, oder aktuell Katagory V und Ion Vein.
Aber, und da sind wir beim Thema: Diese Combos sind nicht cool oder mysteriös, sie haben auch kein Image und latschen nicht rum wie aus nem 80er-Jahre Aerobic-Versandhauskatalog ausgeschnitten. Die machen einfach nur Musik, evtl. auch welche, die sich der musikalisch inzwischen abgestumpfte Fan mehr als zwei Mal anhören muss. Oh, wären diese Gruppen bereits 1985 aktiv gewesen, wären sie natürlich im Dunstkreis von Helstar, Lethal, Jag Panzer und Vicious Rumors und somit wenigstens Kult. Aber nein, dummerweise haben sie sich erst später gegründet, zu einer Zeit, als sie genauso wenig angesagt waren wie heute. Hätten die letztgenannten drei Bands sich zehn Jahre später formiert und die gleiche Qualität abgeliefert, würde sich heute kaum ein Schwein mehr für sie interessieren.

Das Ende vom Lied: Total eingeschränkter Käuferkreis, aber viel aufwändigere Produktionen, die dann auch mal etwas mehr kosten, weil eben diese Bands nicht nur cool sein, sondern auch soundlich überzeugen wollen. Wer besser spielt, weiß auch, wie was zu klingen hat und gibt sich eben nicht mit Durchschnitt zufrieden. Natürlich schießen einige da dann etwas über ihr Ziel hinaus, da brauchen wir nicht zu diskutieren :smile2:
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Danke für dieses Posting (auch wenn ich altersbedingt dem undergroundigen Schwedenpunk (äh, sorry, ich meine diese total eigenständigen, von frühen Maiden leicht beeinflussten Bands) oft einiges abgewinnen kann.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon rapanzel » 21. August 2014, 09:42

Ulle hat geschrieben:Yep, ist wohl alles traurig aber wahr.
Während sich alle Undergroundler über undergroundigen Schwedenpunk (äh, sorry, ich meine diese total eigenständigen, von frühen Maiden leicht beeinflussten Bands), Trve Doom No. 66 und den New Wave of German Death/Thrash/Black Metal freuen, bemerken sie gar nicht, dass das momentan eigentlich alles ziemlich angesagt ist und sich super verkauft.

Der tatsächliche Underground ist seit Jahren in einem ganz anderen Musikstil zuhause. Das ist nämlich solch melodischer(er) Kram mit Leuten, die ihre Instrumente beherrschen und die eben nicht mal kurz in einer Probe drei Songs rausrotzen. Ich rede von Bands wie eben Artizan, oder aktuell Katagory V und Ion Vein.
Aber, und da sind wir beim Thema: Diese Combos sind nicht cool oder mysteriös, sie haben auch kein Image und latschen nicht rum wie aus nem 80er-Jahre Aerobic-Versandhauskatalog ausgeschnitten. Die machen einfach nur Musik, evtl. auch welche, die sich der musikalisch inzwischen abgestumpfte Fan mehr als zwei Mal anhören muss. Oh, wären diese Gruppen bereits 1985 aktiv gewesen, wären sie natürlich im Dunstkreis von Helstar, Lethal, Jag Panzer und Vicious Rumors und somit wenigstens Kult. Aber nein, dummerweise haben sie sich erst später gegründet, zu einer Zeit, als sie genauso wenig angesagt waren wie heute. Hätten die letztgenannten drei Bands sich zehn Jahre später formiert und die gleiche Qualität abgeliefert, würde sich heute kaum ein Schwein mehr für sie interessieren.

Das Ende vom Lied: Total eingeschränkter Käuferkreis, aber viel aufwändigere Produktionen, die dann auch mal etwas mehr kosten, weil eben diese Bands nicht nur cool sein, sondern auch soundlich überzeugen wollen. Wer besser spielt, weiß auch, wie was zu klingen hat und gibt sich eben nicht mit Durchschnitt zufrieden. Natürlich schießen einige da dann etwas über ihr Ziel hinaus, da brauchen wir nicht zu diskutieren :smile2:
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Sehr gut geschrieben und absolut Deiner Meinung!
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Cromwell » 21. August 2014, 10:25

Dann müssen sich die unmysteriösen, anticoolen Melodiemetaller eben durchbeißen, anstatt ihre Instrumente zusammenzufalten, wenn das Internet keine paar tausend Dollar lockermachen möchte. Das haben die True Doom-Schrammler oder sogar True Doom-Musiker (angeblich gibt es auch die) in den vielen Jahren so gehalten, in denen ihr Stil fast überhaupt nicht gefragt war. Ohne stetig weinerlichere Spendenaufrufe und Abschiedsbriefe à la Kategory V. Das lief von 2002-2009, quasi den goldenen Jahren des Schrammeltruedoom, über ein kleines Netzwerk von Kleinlabels und aktiven Leuten (Miskatonic, Metal Supremacy, psycheDooMelic, der Eisenkodex u.v.m.). Dadurch wurde die gegenwärtig erhöhte Aufmerksamkeit, die unbestritten auch ordentlich Mist und Dilettanten an die Oberfläche spült, nach meiner Einschätzung überhaupt erst ausgelöst.

Davon abgesehen (jetzt rein persönlich gesprochen) gibt es natürlich noch die Möglichkeit, dass einen Kategory V, Artizan und friends trotz mehrmaligem Anhören nicht interessieren. Klingt für mich zumeist zwar nicht zahnlos, aber zumindest zahnarm. Wie man raffinierten Metal mit Melodie und Energie spielt, definieren dann halt eher Slough Feg. Die lange Jahre vom weiteren Publikum größtenteils ignoriert wurden und sich irgendwann verdient durchgesetzt haben.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 21. August 2014, 11:39

Sicher, da geb ich dir vollkommen recht.
Mit dem Rumgejammere kann ich ja wie oben beschrieben auch nix anfangen. Es ist aber halt manchmal auch extrem schwer, wenn man konstant am Kult vorbei musiziert.

Slough Feg hingegen ist wirklich komplett andere Musik, da ist der Kauzfaktor eben allgegenwärtig und zieht die Leute viel eher an - zudem sind sie wirklich extrem eingängig. Dass sie sich durchbeißen mussten und immer am Ball geblieben sind, stimmt allerdings auch. Ich mag die ja ebenfalls sehr gerne.

Ob einem Kat. V und Konsorten gefallen oder nicht, steht aber auch auf einem ganz anderen Blatt. Fest steht, solche Bands werden halt einfach nicht so wahrgenommen, aufgrund der oben von mir beschriebenen Aspekte. Da gibt es auch keine Kleinstlabels oder Foren oder Netzwerke oder oder oder, der Markt ist da noch viel kleiner. Aufgrund deiner Postings glaube ich jetzt auch nicht, dass dir überhaupt eine Band aus dieser Sparte wirklich gefällt, scheint halt einfach nicht dein Ding zu sein. Ob die deswegen zahnarm sind, keine Ahnung. Empfinde ich jetzt nicht so, ist aber eben subjektiv.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Franko » 21. August 2014, 12:52

Vieles richtig aber nicht ganz.
Eines der Hauptprobleme: Bands wie KATAGORY V & Co. sind nur bekannt aus dem Internet und ein paar (Underground-)Zeitungen.
Die müssen ihren Arsch hochkriegen und live spielen. Und wenn'se dann doch mal live spielen können, denken'se, sie wären die Größten... haben Forderungen die kein Veranstalter bringen kann & will (natürlich nicht alle). Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass gerade die US-Bands sich gern mal "leicht" selbst überschätzen
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 21. August 2014, 13:08

Naja, einfach gesprochen. Aber woher sollen sie denn die Gigs nehmen?
Es gibt halt (fast) keine Szene für diese Musik. In Amiland bleibt als einziges Festival das ProgPower, die behandeln die eigenen Bands aber eher stiefmütterlich, außerdem lässt sich über deren Definition von "Prog" und "Power" gehörig streiten :lol:
Ansonsten gibt es da quasi gar keinen Markt, die sind da drüben ja noch wesentlich kommerzieller orientiert als wir hier.
Die Festivals hierzulande buchen größere und/oder kultigere Bands, die kleineren Festivals haben sich komplett auf andere Genres spezialisiert. Clubtouren machen ebenfalls keinen Sinn, die Fanbasis ist zu klein.
Was bringt es also, sich den Arsch aufzureißen, wenn man jahrelang dennoch nicht die Chance hat, vor mehr als fünf Leuten zu spielen?

Damit ich hier übrigens nicht falsch verstanden werde. Ich will diese Art Mucke gar nicht als "besser" anpreisen, oder Mitleid erheischend auf die Tränendrüse drücken. Ich wollte nur verdeutlichen, dass dieses Genre quasi "tot" ist. Noch viel undergroundiger als jeglicher sonstiger Underground. Das liegt m.E. vor allem da dran, dass es kaum Nachwuchs gibt, der solche Musik hört und somit auch kaum Nachwuchs, der das spielt. Der anspruchsvollere, melodische Metal stirbt aus, bzw. ist eigentlich bereits ausgestorben. Das finde ich schade, weil ich persönlich mit dieser Musik aufgewachsen bin.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Cromwell » 21. August 2014, 13:17

Ulle hat geschrieben:Ob einem Kat. V und Konsorten gefallen oder nicht, steht aber auch auf einem ganz anderen Blatt. Fest steht, solche Bands werden halt einfach nicht so wahrgenommen, aufgrund der oben von mir beschriebenen Aspekte. Da gibt es auch keine Kleinstlabels oder Foren oder Netzwerke oder oder oder, der Markt ist da noch viel kleiner. Aufgrund deiner Postings glaube ich jetzt auch nicht, dass dir überhaupt eine Band aus dieser Sparte wirklich gefällt, scheint halt einfach nicht dein Ding zu sein. Ob die deswegen zahnarm sind, keine Ahnung. Empfinde ich jetzt nicht so, ist aber eben subjektiv.


Klar, ist nicht mein bevorzugter Stil. Ich wollte lediglich feststellen, dass das nicht aus dem von dir mancherorts wahrgenommenen Unwillen resultiert, mehrmals bzw. etwas genauer hinzuhören, wenn "angesagte" Optik und Kult-Kompatibilität nicht gegeben sind. :smile2:
Du hattest sie ja in deinem längeren Beitrag in das Umfeld von u. a. Jag Panzer und Helstar gerückt, die hatten für mein Hör- und Ohrempfinden schon deutlich mehr Dampf in der Ramme. Ungeachtet dessen würde ich es den Musikern trotzdem gönnen, ein größeres Publikum zu erreichen, gleich ob's mich begeistert oder nicht.

Du hast sicherlich recht, dass es in Abwesenheit einer starken Ikonographie und eines ausgeprägten Szene- oder Untergrundbewusstseins schwierig ist, Musik an den Mann zu bringen. So etwas bindet und verbindet einfach mehr als ein Visionär im Pullunder, der per Homevideo um 10000 $ wirbt. Auch ganz unabhängig von Trends ist es einfacher, dafür einzustehen. Bei vielen der Melodiker habe ich das Gefühl, dass das eher Einzelkämpfer sind, mit höchstens zwei, drei Querverbindungen. Gerade im Black/Death-Bereich sieht man, was für ein starker Zement diese beiden Punkte (Ikonographie, vielleicht auch "Image" und Szeneverbund) sind, wenn es darum geht, ein Fundament aus kleinen Labels und Fanatikern aufzubauen, die einen Stil in schweren Zeiten lebendig halten. Ich glaube, der ganze umsatzstarke musikindustrielle Überbau könnte zusammenbrechen und Nuclear War Now!, Invictus, Sepulchral Voice, Ajna, N.E.D, Iron Bonehead und all die anderen würden weiter ihre 300er-Kassettenauflagen, griechischen Black Metal aus den 90ern auf 3 LPs und viele neue Alben mit infernalisch gutem Lärm veröffentlichen. Die Gesamtauflagen und die Umsätze sind natürlich gegenwärtig höher als früher, aber die Basis ist im Kern gesund und vital.
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 21. August 2014, 13:25

Ja, sehe ich zu 100% auch so. :smile2:
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Prof » 21. August 2014, 14:14

Kann man alles in ungefähr so stehen lassen.
Nur eins verwundert (mich zumindest) an der ganzen Diskussion: was genau ist, mal abgesehen von den überhöhten Beträgen die so manche Band zusammen bekommen möchte, denn bitte falsch oder *hüstel* untrue an Crowfunding?
Gerade in einer Szene in der man seit jeher gewohnt ist, vieles in Eigenregie zu machen (ohne DIY-Attitüde gäbe es keine NWoBHM, um mal ein Beispiel zu nennen) finde ich das recht seltsam, und ein wenig kurzsichtig.
Seit Jahren crowdfunden Marillion ihre Alben und zum Teil ihre Tours und in der Progrockszene meckert keiner darüber. Im Gegenteil: die Studiobudgets sind im Nu beisammen, das Ding hat bereits eine feste Käuferschicht und die Band spielt auf der anschliessenden Tour vor dankbaren Fans. Summa summarum: jeder ist happy. Ausserdem redet kein Label den Herren noch was ein weil die Chefs denken, sie hätten da als Geldgeber das Recht zu.
Künstlerische Freiheit, in Ruhe an einer Produktion arbeiten, selbst das Artwork und Packaging bestimmen, direkt mit den Fans kommunizieren, und noch Spass dabei haben. Was spricht dagegen?
Was mir daran zudem sehr gefällt, ist die Tatsache dass diese Vorgehensweise 100 Prozent staatssubventionsfrei ist.
Welche Künstler, Filmemacher, klassische Musiker, ja auch Autoren mit sogenanntem 'Anspruch' können das denn von sich und ihrer Arbeit behaupten?
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Re: Artizan - The Furthest Reaches - New Album in 2015

Beitragvon Ulle » 21. August 2014, 14:29

Ich denke das kommt auch etwas auf die Art und Weise an. Wenn Obituary, die nun wirklich ohne Probleme einen guten Deal und einen ordentlichen Vorschuss kriegen sollten, da plötzlich einen riesigen Batzen ansammeln, dann unterstützt man m.E. nicht mehr wirklich die Entstehung eines Albums, sondern finanziert schlicht und einfach deren Leben - zumindest für eine gewisse Zeit.

Mir leuchtet auch nicht ein, wofür Kat.5 über 5000,- Flocken für ein bereits fertig aufgenommenes Album brauchen. Die erste Pressung kommt auf ein fünftel der Kosten, steht also nur noch das Artwork aus. Immerhin haben sie knapp über die Hälfte ihres Zieles eingenommen, damit lässt sich das locker realisieren.

Auch den "Gegenwert", den man als Fan bekommt, finde ich teilweise einfach zu lächerlich und rockstarmäßig.
In vernünftigem Rahmen finde ich Crowdfunding okay, aber das sollte einfach nachvollziehbar sein.

Marillion haben damit angefangen, aber da blieb letzten Endes auch alles in deren Händen, d.h. es lief auch über ein eigenes Label, welches damit hochgezogen wurde. Es gab auch ein limitiertes Album mit massig Bonus für die Fans. Alles Kosten, die irgendwo noch nachvollziehbar waren, außerdem eben damals was Neues.

Obituary hingegen nahmen mal locker 60.000 $ ein. Das Album erscheint über Relapse, die sicherlich auch nochmal einen Vorschuss abgedrückt haben. Dann wird ne Tour anberaumt, in welcher, wie man oben erfährt, dann die Supports nochmal tüchtig abgerippt werden und im Endeffekt für die Kosten aufkommen. Das hat ein komisches Beigschmäckle, wie man hier sagt.
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