OVVL

Hard Rock, Prog Rock, Art Rock, Progressive Metal ...

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Beitragvon F. Kommandöh » 13. November 2013, 01:46

Da ich eh nicht schlafen kann und mich diese Band immer mehr begeistert, starte ich mal 'nen Thread für OWL (manchmal auch OVVL oder Ovvl oder was weiß ich). Leicht ruppiger Hard Rock/ Proto Metal (darf man das sagen?) aus Oakland, Kalifornien.
Hab die Band vor einigen Tagen live gesehen, wo sie in nem Gewölbekeller wahrlich die Fugen ausgebröselt haben. War sau laut und brachial (der Drummer spielt das Schlagzeug nicht, er greift es an) und außerdem gespickt mit jeweils 'nem Song von Bloodrock (weiß nicht mehr welcher, war aber vom Debüt) und Jerusalem ("Kamikaze Moth", bei allen Schlaghosen, "Kamikaze Moth"!!!!!!) und spätestens da war ich gewonnen.
Das Album gab's unter anderem auf Tape und da kann man finanziell nichts falsch machen. Ein traumhaftes Ding. Sehr vielseitig, was mir bei einigen der aktuellen Retro Rock Bands ab und zu ein bisschen fehlt, so gut sie auch sein mögen.
Das zeigt sich schon an den Songlängen: "Demon Ride" dauert z.B. 1:53, "Thunder in the sea" dagegen 13:58.
Folglich erlebt man hier einen ziemlich hysterischen, lebendigen, aufregenden Rock Cocktail von Blues über Psychedelic Rock, etwas Doom, Thin Lizzy, ein wenig NWOBHM und gar etwas Stoner und frühesten Punk. Ich würde es als "amerikanisch" bezeichnen. Das klingt jetzt vll. chaotisch, ist aber in Wirklichkeit super flüssig und schlüssig und irgendwie... "true"! Es hat mal das Überdrehte von Sir Lord Baltimore, mal das Filigrane und spielerisch Wahnwitzige von Deep Purple (aber ohne Orgel, hier gibt's zwei Gitarren), melodische Einsprengsel, die Slough Feg oder Iron Maiden in die 70er transportieren, mal das Straighte von Montrose, eine ordentliche Portion Rotz, viel Haschisch, Bier, Groove, Gequietsch, Hektik und übersprudelnde Spielfreude. Würde man mir das als eines der unzähligen obskuren Heavy Rock Alben der 70er unterjubeln, ich würd's sofort glauben, weil auch der Sound zu 100% sitzt. Könnte meine Hipster-Retro-Rock Favoriten Horisont, Kadavar und Heat vom Thron vertreiben, auch wenn die Vergleiche hinken und auch mal aufhören müssen. Hier mal ein paar Songs des Albums, das Demo und das andere Zeug kenn ich nicht. Hammer, aber live noch viel krasser und energetischer.





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Re: OVVL

Beitragvon tobi flintstone » 13. November 2013, 09:53

Gefällt mir! Allerdings finde ich, dass man im Gitarrenbereich schon hört, dass es nicht aus dem 70ern kommt.


Hinzufügen möchte ich noch, dass ich ein w als vv oder ein u als v zu schreiben, überhaupt nicht mag.
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 13. November 2013, 10:51

Hm, und wenn man das aber mag? :D
Also im Englischen ist es ja irgendwie sogar legitim... "double u", also die Buchstaben bestehen im Grunde aus diesen Komponenten. Und grad in historischen Texten finden sich "u" und "v" auch mal ausgetauscht/ synonym/ irgendwie gleichrangig. Keine Ahnung, für die genauen Zusammenhänge und Regeln reicht mein spärliches linguistisches Wissen nicht aus. Am Ende ist es natürlich nur ein weiteres Stilmittel des ganzen großen retro-chic hipster old school Trends, der immer mehr so ziemlich alle Gesellschaftsbereiche beeinflusst (also bei den unterca. 45-Jährigen, die drüber sind ja von sich auch schon old school und retro). Hätte der Herr Trummer da vielleicht Thesen zu? :D
Eh alles Wurscht, Owl hören und gewaltig schwofen!
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Re: OVVL

Beitragvon tobi flintstone » 13. November 2013, 11:01

Wenn man das mag, nag man das und fertig. :smile2:
Den letzten Satz unterschreibe ich auch und freue mich über die Verwendung des Wortes 'schwofen'.

Ich kenne das u als v vor allem von römischen Steintafeln, lässt sich auch viel einfacher meißeln.

Ich habe gerade mal nachgeguckt, bei den Etruskern war es wohl auch so, dass das u wie ein v geschrieben wurde und die Römer haben es von dort übernommen.

u/v
War ursprünglich nur ein einziger Buchstabe, der wie das "i" als Halbvokal verwendet wurde, vor Konsonaten also als Vokal "u", vor Vokalen als Konsonant "v" gesprochen wird. Die meisten modernen Lehrbuchtexte verwenden beide Buchstaben, nur vereinzelt kommt "u" vor Vokal vor. Antike und mittelalterliche Texte sowie wissenschaftliche Textausgaben dagegen verwenden häufig ebenfalls nur einen Buchstaben für "u" und "v" (häufig "v" in Inschriften, "u" in Textausgaben).
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Re: OVVL

Beitragvon Antimatzist » 13. November 2013, 12:27

Kenn ich schon länger, finds sauschade, dass ichs auf kein D-Konzert geschafft hab. Gefallen mir gut.

Und OWL - Ostwestfalen-Lippe. Dneke mal, die Band hat das bei ihrer Schreibung beachtet, um Verwirrungen auszuschließen.
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Re: OVVL

Beitragvon Prof » 24. November 2013, 13:20

Yeah, das ist der Stoff aus dem Heavy Rock-Träume sind und wird sowas von eingetütet!
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 24. November 2013, 13:30

Prof hat geschrieben:Yeah, das ist der Stoff aus dem Heavy Rock-Träume sind und wird sowas von eingetütet!


Yeah!!!
Hm, könnt auch das Tape sofort wieder einschmeißen. Ich wechsle seit 'ner Woche fast nur zwischen Blues Pills und Owl :lol:
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Re: OVVL

Beitragvon Raf Blutaxt » 10. Februar 2014, 09:27

Auf dem MA hab ich mir die CD-Version zugelegt und bin schwerstens begeistert. Das erinnert mich vor allem auch an die fantastischen FALCON, wenn auch in deutlich verspielter. Aber es hat die gleiche, nennen wir es mal authentische, Atmosphäre, die vielen anderen Bands in dem Bereich abgeht.
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Re: OVVL

Beitragvon Prof » 1. März 2014, 18:06

So, nachdem die Retro-Eule hier mehrmals durch die Bude geflogen ist, und gerade wieder 'ne Runde macht, kann ich dem FK und dem Raf beipflichten: ein ganz feines, authentisch-dreckig klingendes Album, das. Man schreckt nicht davor zurück, mit einer 'Whole lotta love'-Riff-Huldigung anzufangen, ein längeres Drumsolo (...) einzubauen und die fiese Serienmördergeschichte 'The childe and the clowne' mit einem Kettensäge-Sample einzuleiten (und mit ganz schrägen Gitarrenleads sowie bizarrem Piano-Outro zu versehen).
Der Sound ist schon etwas spezielles: es klingt alles wie eine Live-Aufnahme, ich nehme mal an dass die das ohne viel Getrickse so im Studio eingehämmert haben. Drummer Clint Baechle verdient hier insbesonders Erwähnung, der Kerl tobt sich aus. Epic-Fans werden das vielschichtige und mit Spannung aufgebaute 'Glaurung' (10:28) schätzen. Nur der Rausschmeisser 'Thunder in the sea' finde ich streckenweise etwas anstrengend, vor allem wegen dem etwas arg schrägen Gesang.
Das locker-flockige 'Pathways of Pan - Snake-eyed woman' klingt wie Sab mit Oz circa 1973. Echt jetzt.
Summa summarum: Ovvl faken nix, Ovvl rocken.
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 13. Dezember 2014, 19:02

Es gibt was neues von OVVL!!!!!

http://owlbrotherhood.bandcamp.com/album/screech-2

Hier kann man drei Songs des neuen Albums hören, welches bisher auf Tape erschienen ist, CD und Vinyl folgen wohl bald. Den Song "Atlantean Key" gab es dieses Jahr schon auf einer Promo 7" und der ist einfach nur unglaublich gut. Ich bleibe bei meinem Standpunkt von vor einem Jahr: Eine der besten aktuellen Hard Rock bands, nach wie vor viel geiler als so manche Presse/Publikumslieblinge. Überhaupt ist die ganze Bay Area Szene grad unglaublich kreativ und vital.

Ah ja, und eine Nachpressung des Debütalbums ist auch dieser Tage erschienen. Wundervoll.
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 21. Oktober 2015, 13:56

Ich sah gerade, dass ich hier im Jahr 2014 das letzte mal was schrub. Das geht natürlich mal überhaupt gar nicht.

Die Käuze (haha) von Ovvl gibt es natürlich immernoch, inzwischen liegt wohl die Veröffentlichung des zweiten Albums "Screech" recht kurz bevor (als Tape gibt's das schon länger, LP und CD fehlen noch). Opener ist das schon auf dem "Monsters of Mission Rock" Sampler zu Vinylehren gekommene "Remover", "Atlantean Key" von der letzten 7" Single findet sich auch auf dem Album, leider nicht die noch grandiosere B Seite "Floating Island".
Auf der Bandcampseite kann man das inzwischen komplett hören:

http://owlbrotherhood.bandcamp.com/album/screech-2

Also die Band ist mindestens noch genauso durchgeknallt wie auf dem Debüt, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Mein Eindruck ist: Insgesamt ein bisschen mehr Heavy Metal, so in diesem amerikanischen Ursuppensinne natürlich, ausgeprägte Kenntnisse und Vorlieben für Manilla Road, Cirith Ungol oder sowas dürften bei Ovvl als ziemlich gesichert gelten. Ein chaotisches, dreckiges, spielerisch bisweilen wahnwitziges Album mit einem Sänger, der sich vielleicht mal einweisen lassen sollte. Alternativ formuliert: Ein jederzeit brennendes, unaufgesetztes, an manchen Stellen auch etwas überwürztes, spaciges Prog-Heavy-Psychedelic-Hardrock-70ies Punk-Epic Metal Chili. Mir g'fällt's! Brauche aber noch viele Durchläufe, um überhaupt die Songs auseinander halten zu können. Packend ist es aber allemal, denn trotz allen kompositorisch-stilistischen Wahnsinns handelt es sich hier natürlich um eine Rock & Roll Band voller Schnaps, Schweiß und Sperma.

HIer auch die 7" aus dem Jahre 2013, die wohl hauptsächlich zu Tourpromozwecken erschien, siht aus sehr nach Eigenpressung aus, musikalisch ihr meinen Ohren nach stärkstes Material:
http://owlbrotherhood.bandcamp.com/albu ... ing-island


In Amerikanistan tourt man reichlich, ich hoffe, dass es Clint und seine unzurechnungsfähigen Brüder mal wieder nach Teutonien schaffen, aber vielleicht haben hiesige Heimatmusiker inzwischen Angst, von Mexikanisch stämmigen Wirtschaftsmusikflüchtlingen auf Tour die Jobs weggemopst zu bekommen. Wer weiß, wie lange Undergroundbands noch unschikaniert über die Grenze dürfen :-D
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Re: OVVL

Beitragvon Hades » 21. Oktober 2015, 21:11

Mochte den Erstling schon sehr gerne und nach kurzem Reinhören in die neuen Songs steht schon fest, dass ich mir auch das neue Werk besorgen werde. Gefällt! :yeah:
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 14. Dezember 2015, 16:49

"Screech" erscheint gerade bzw. im Januar auf LP (bei Lummox Records glaub ich) Schöne Gatefoldhülle mit Cover von Adam Burke (der ja zur Zeit viel zu tun hat). Den europäischen Importvertrieb macht - wer auch sonst? - Christian von Who can you trust? Records. Da kann man auch schon vorbestellen.

Hab ich das schon gepostet? Ist ja auch wurscht, hier kann man den neuen Songs lauschen:
http://lummoxrecords.bandcamp.com/album/screech
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Re: OVVL

Beitragvon F. Kommandöh » 5. Februar 2017, 15:05

Neuigkeiten von den oaklandischen Manilla Road des Drogenpunkheavyrocks! OVVL werden endlich wieder in Europa touren und zwar zusammen mit PASTOR! Jawohl! Mein Partner in crime Captain Fettsau Texasbob, den ich in Erfurt vertretungsweise als Konzertveranstaltungsheini beerben darf, weil die Pfeife nach Hannover gezogen ist, und ich haben das Gespann Infernale für den 11. August im hiesigen Tiko geangelt. Das ist ein Freitag. Ihr wisst, was dann zu tun ist!

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Re: OVVL

Beitragvon Siebi » 5. Februar 2017, 17:12

Verf***t und zugenäht, da bin ich gerade im Urlaub. Wenn im Bayerischen Wald, dann schau ich vorbei.
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