Heute hör ich mir mal Scheiben an...

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 11:41

...die man sonst nie mehr anhört. Gemeint sind CDs von vornehmlich grösseren Bands, die aber weder zu den Klassikern zählen, noch zu den Totalausfällen. CDs, die bei Tourneen beinahe nie berücksichtigt werden, in jedem 2. Hand Laden für 4 Euro zu haben sind und in fast jeder Metalsammlung vor sich hingammeln, weil man sie sich damals aufgrund des durchaus passenden 7 bis 8,5 Punkte-Reviews im Rock Hard gekauft hat. Wenn man mal was in die Anlage wirft, werden diese Scheiben meist vernachlässigt, weil man dann doch zu den Klassikern oder zu aktuellen Scheiben greift. Wer versteht, was ich mein darf mitspielen... :) Wer hier versucht, irgendeinen raren Underground-Klassiker unterzujubeln oder mit Razor's Edge von AC/DC ankommt is raus! :angry: ;) Es dürfen aber durchaus auch CDs sein, die richtig mies sind und zu recht in Vergessenheit geraten sind.

Den Anfang macht dieses Scheibchen:

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U.D.O. - No Limits

War damals auf der Tournee zusammen mit 49 anderen zahlenden Gästen. :) Ich finde die CD alles andere als schlecht und sie hat mit "Freelance Man", "With A Vengeance", "Raise The Crown" und der Fremdkomposition "Azrael" mindestens 4 absolute Granaten. Leider will man von UDO-live nur die Accept-Klassiker hören, was es sehr unwahrscheinlich macht, Songs dieser CD noch irgendwann mal wieder live zu hören. Außerdem kam das Album zu einer Zeit raus, als U.D.O von ihrem zweiten Frühling noch ein/zwei Jahre entfernt waren. Deswegen sind schwächere Alben wie "Holy" oder "Man And Machine" dem Hörer geläufiger als diese Halbperle aus der Zeit, als Heavy Metal noch nicht ganz aber fast wieder über den Berg war.
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 12:04

Weiter geht's:

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Labyrinth - Sons Of Thunder

Kennt noch jemand Labyrinth, oder besser gefragt, will die überhaupt noch jemand kennen? Die Mädels um Mastermind Olaf Thörsen (Haha...lustiges Pseudonym auch... <_< ) wurden uns mal als das 143. grosse Ding aus Italien untergejubelt. Und man muss zugeben, der Vorgänger "Return To heaven Denied" hat durchaus seine Momente. Vorrausgesetzt man steht auf keyboardgeschwängerten "Power"-Metal der Marke Stratovarius und co. Hervorzuheben ist vor allem der wirklich hervorragende Sänger, der aber sämtliche Sympathiepunkte duch das anmaßende Pseudonym Rob Tyrant verspielt. Naja, aber um das Debüt geht es nicht sondern um das 3. Studioalbum. Vorrausgegangen ist eine EP, auf der auf einmal teilweise der Typ von Domine (auch so ein Kandidat für diese Rubrik) gesungen hat. Es gab irgendwie das Sänger rein-Sänger raus-Spiel mit vielen Pressemeldungen die wirklich kein Schwein interessiert haben. Irgendwann kam dann eben auch die Scheibe "Sons Of Thunder". Und man muss wirklich den Hut ziehen vor soviel belanglosem Scheiss. Kein Song bleibt hängen. Ich verfluche mich gerade selber, dass ich mir auferlegt habe, diesen langweiligen Schmarrn anzuhören. Habe in meiner Sammlung wirklich wenig noch langweiligere Sachen. In den Reviews las man was von "Reife" und "Weiterentwicklung". Blödsinn! Hier haben wir es mit einer CD zu tun, die zu recht für 1,99 auf jedem Grabbeltisch wie sauer Bier angepriesen wird. Achja eine "Reunion" gab es auch mal vor ein paar Jahren...mit einem Album, dass überall gut abgeschnitten hat, aber trotzdem wohl niemand gekauft hat, denn soviel ich weiß ist die Band auch wieder Geschichte. Wenn bloss auch endlich die Landsmänner von Rhapsody folgen würden...
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Beitragvon Ernie » 10. März 2007, 12:07

U.D.O. - klasse Album, nur den Sound fand ich nicht so dolle. Die Tour war aber wirklich klasse - mehr als 50 Leute können das damals bei mir (JUZ Andernach) auch nicht gewesen sein. Immerhin konnte man da problemlos Herrn Dirkschneider auffem Weg zum Klo zwecks Signieren von Platten abfangen...:D

Sons of Thunder - seinerzeit Riesenenttäuschung nach der guten EP. Habe ich seit Jahren nicht mehr gehört, habe ich auch keine Lust zu.
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Beitragvon KuttenBjuf » 10. März 2007, 12:13

hör mal die und schreib was dazu :)
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 12:15

KuttenBjuf hat geschrieben: hör mal die und schreib was dazu :)
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Keine Ahnung was das is', aber ich kotz gleich wenn ich noch einen Song von der Labyrinth hören muss. Such jetzt eine andere CD.
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Beitragvon KuttenBjuf » 10. März 2007, 12:20

Das ist die Sin-Decade von Pretty Maids ;)
Hätte gedacht du hast die :)

Sind auch drei, vier richtig gute Songs drauf, der Rest ist langweiliger Kram find ich.
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 12:25

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Enola Gay - Strange Encounter

"Deutscher Powermetal mit Eier!" Das war eigentlich die Standartaussage bei einem Enola Gay-Review. Nur hilft das alles nicht, wenn man sich als Band im Vertrauen auf die historische Bildung der Metalhörer nach dem Hiroshima-Bomber benennt, aber im Endeffekt nur Auftrittsanfragen von Homovereinen bekommt. Ich jedenfalls bin damals nicht in unseren Dorf-Elektroladen-mit-CD-Abteilung gerannt und hab' gefragt: "Hey is' die neue Enola Gay da?" Aber vielleicht war ich nur ein bißchen verklemmt.

Auf jeden Fall haben wir es mit einer wirklich guten Band und hier im speziellen Fall mit einer wirklich guten CD zu tun. Gute Riffs, super Sänger, alles sauber und wuchtig produziert. Dennoch ist die Band in Vergessenheit geraten und hat es auch nicht wirklich geschafft, ein Vermächtnis zu hinterlassen, was den Metalfan bei dem Bandnamen "Enola Gay" hellhörig werden lässt. So werden die Jungs wohl für immer die ganz ordentliche Powermetalband mit Eiern und dem leicht schwulen Bandnamen bleiben.
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 12:26

KuttenBjuf hat geschrieben: Das ist die Sin-Decade von Pretty Maids ;)
Hätte gedacht du hast die :)

Sind auch drei, vier richtig gute Songs drauf, der Rest ist langweiliger Kram find ich.

Der Bjuf hat das Spiel kapiert. :) Ne, die hab ich nicht.
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Beitragvon Powerprillipator » 10. März 2007, 12:35

Here we go:

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Bei Nuclear Assault werden die Platten nach "Handle with Care" ja gerne mal ignoriert. Zumindest für den direkten Nachfolger o.g. Klassikers imo vollkommen zu unrecht. Die Platte fügt sich nahtlos in das vorherige Schaffen der Band ein (was beim Nachfolger "Something Wicked" dann anders aussah) und kickt in bester Nuclear Assault-Manier mächtig ass. John Connellys großartiges Reibeisen-Organ sorgt für den typischen Nuclear Assault-Charme, Riffs, Breaks, alles wie man es von der Band liebt (oder hasst?).

Auflegen! Jetzt!

:)

PPP

Edit: Ich glaub', ich hab' das Thema verfehlt. Cthulhu, gefällt mir die Platte zu gut für deinen thread? :unsure:
Där PäPäPä hat keine Ahnung, worum es im Häwie Mettel gäht!
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 12:38

Ich bin ja froh, wenn überhaupt jemand schreibt... :)

Ich riech nach Alkohol, ich glaub ich putz mal Zähne...
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Beitragvon Cthulhu » 10. März 2007, 13:14

Boah! Ihr seit solche Langweiler! Da will man mal was initiieren und jeder hockt nur da und guckt! Aber kaum steht bei eBay eine Sanctum-CD drin überschlagen sich hier die Posts und alle kommen aus den Löchern gekrochen! IHR KOTZT MICH AN!!!!! :angry: :angry: :angry: :angry: Naja, eigentlich hab ich nur Hunger, und deswegen lass ich mich jetzt nach Alterlangen fahren und ess das grösste Schnitzel Mittelfrankens. Ich werde auch Fotos machen... :)
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Beitragvon Michael@SacredMetal » 10. März 2007, 13:27

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For all the words unspoken, for all the deeds undone,
for all our shattered dreams, for all the songs unsung,
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Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 10. März 2007, 14:52

Ich höre gerade "Night in the Ruts" von Aerosmith. Das Album entstand 1979 kurz bevor Joe Perry und Brad Whitford damals die Band verließen. Viele meinen, das merkt man den Songs total an, aber ich bin da ganz anderer Meinung. Klar, das Debüt hat den Übersong "Dream On". Die Mittsiebziger-Veröffentlichungen "Toys in the Attic" und "Rocks" sind nicht mehr von dieser Welt und an Genialität nicht zu überbieten. Und die späteren Sachen aus den 80-ern und 90-ern liefen auf MTV und VIVA auf und ab, weil die Band es zu dem Zeitpunkt besser verstanden hat die Werbetrommel zu rühren.

Und trotzdem ist "Night in the Ruts" für mich ein absoluter Klassiker mit unheimlich geilen Liedern drauf. Ob nun typische Rocker wie "No Surprize", "Chiquita" oder "Think About It", das gefühlvolle "Remember (Walking in the Sand)", der hammermäßig geniale Blues "Reefer Head Woman" oder die wunderschöne Ballade "Mia", welche Steven Tyler für seine 2. Tochter (Liv´s kleine Schwester) geschrieben hat, die ein Jahr zuvor das Licht der Welt erblickte - das sind alles Stücke, die ich in meiner Sammlung nicht missen möchte ;) .
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Beitragvon Prof » 10. März 2007, 15:01

Da der Thread-Lostreter Cthulhu ja Schnitzelessen ist, kann ich guten Gewissens posten. :)

Gerne lege ich 'Then came the killing' von Mezzrow mal auf, solider Schweden-Thrash aus 1990 mit Hexenhaus-Basser Conny Welén. Die Platte ist damals völlig untergegangen, läuft aber gut rein wenn man Bock hat auf auf eine unfallfreie Retro-Ladung Nicht-aus-der-Bay Area-aber-irgendwie-doch-aus-der-Bay Area-Zeug.
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Beitragvon Hugin » 10. März 2007, 16:36

JAG PANZER "Dissident Alliance"; Rising Sun Records 1994

So, und jetzt? Hoffe, dass die in diesen Thread passt. War natürlich seinerzeit erstmal ein Kulturschock, sozusagen als direkter Nachfolger von "Chain Of Command". Klare Trendanbiederung an die Pantera-Brutal-Groove-Thrash-Welle, weil man in Amiland keinen Plan hatte, dass es wirklich noch Leute gab, die auf alten Metal standen. War natürlich sowas von nicht Jag Panzer, wie es nur sein konnte. Zumindest auf den ersten Blick.

Hat man nämlich den Opener "Jeffrey" erstmal verdaut, kann man schon hier und da raushören, dass wir es mit Jag Panzer zu tun haben. Der gute Mark Briody hat nämlich schon einen sehr unverkennbaren Stil und allgemein sind die Leadgitarren auf der Scheibe alles andere als schlecht, wenn sie denn mal ran dürfen. Das Drumming von Rikard kommt auch gut und wuchtig. Die Stimme von Daniel J. Conca (R.I.P.) ist natürlich der Hauptschocker hier, wenn nach Goldkehlchen wie Harry und Bob ein fieser Shouter um die Ecke kommt, aber für den Stil, welchen die Band hier bringt, ist der Sänger auch ziemlich in Ordnung.

Vor's eine komplette Rezi wird, kommen wir zum Fazit: Definitiv nicht Jag Panzer im klassischen Sinne und für Altfans zunächst ein Schock, weil man eben was ganz anderes erwartet hat. Löst man sich aber von den Vorgaben und nimmt die Scheibe als Album eine unbekannten Neo-Thrash/Groove-Metal-Band, gehört es da sicher zu den besseren Werken, weil es eben nicht nur Aggro-Groove hat, sondern auch richtig coole Gitarrenmelodien und zwar in fast allen Songs.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

Primitivsoundkunst: http://www.morbid-alcoholica.com/

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