Fernseh-Tipps

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Loomis » 31. Juli 2015, 23:04

Sehe die ja nicht oft, aber als ich sie die paar mal live gesehen habe, wars glaube ich ganz gut, ist aber auch schon Jahre her.

Ach ja, jetzt spielt gerade In Flames. Das ist ja wohl der Oberrotz, warum kann nicht LaBrie noch ne Stunde Alle meine Entchen singen, das wäre mir jetzt lieber.
Benutzeravatar
Loomis
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 14219
Registriert: 15. Juli 2007, 23:53
Wohnort: (Slowly We)Rot


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon StrongerThanEvil » 31. Juli 2015, 23:08

Morgen auf Arte

21:40 Jimi Hendrix "Hear My Train A Comin"
23:10 The Doors - Feast of Friends
So wie die polnischen Astaroth?
Benutzeravatar
StrongerThanEvil
METAL GOD
 
 
Beiträge: 1134
Registriert: 27. November 2009, 22:02


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Siebi » 31. Juli 2015, 23:12

Loomis hat geschrieben:Sehe die ja nicht oft, aber als ich sie die paar mal live gesehen habe, wars glaube ich ganz gut, ist aber auch schon Jahre her.

Ach ja, jetzt spielt gerade In Flames. Das ist ja wohl der Oberrotz, warum kann nicht LaBrie noch ne Stunde Alle meine Entchen singen, das wäre mir jetzt lieber.

:lol:

Da sieht man erst, was die können. Ging mir vor vielen Jahren mit Cajaliban so. Oh Graus...
Benutzeravatar
Siebi
Spaceman
 
 
Beiträge: 18470
Registriert: 22. Juli 2007, 13:08


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Loomis » 31. Juli 2015, 23:19

In Flames waren ja mal am BYH Headliner... Ach herrje. Der Cleangesang von Anders Friden ist ja fast so schlimm wie sein Stageacting. Da sind vermeintliche Metalcore-Bands wie Heaven Shall Burn ja um Welten besser.
Benutzeravatar
Loomis
Sacred Metal-Legende
 
 
Beiträge: 14219
Registriert: 15. Juli 2007, 23:53
Wohnort: (Slowly We)Rot


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon thorondor » 1. August 2015, 00:14

james labrie hat heut schon ziemlich angeschlagen gewirkt, der kanns schon auch besser (aber mein lieblingssänger wird er wohl auch nicht mehr). instrumental war das schon erste sahne. und die songs zum teil überragend.

soeben haben running wild begonnen. was soll man von denen heutzutage nur halten? kasperltheater mit einer fülle an klassikern ...
thorondor
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 2226
Registriert: 1. August 2014, 22:18
Wohnort: Salzburg, Österreich


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Schnuller » 1. August 2015, 12:52

Running Wild war echt OK. Das komplette Flyer der 80er/90er fehlt halt. aber Rolf schaut wieder aus wie früher und klingt auch so. Sehr abstrakte Gitarrentechenik auch.
Benutzeravatar
Schnuller
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 4090
Registriert: 2. Mai 2011, 14:18
Wohnort: South Of Hessen


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Jutze » 1. August 2015, 18:50

Re: Wacken-Live-Stream

Dee Snider rockt verdammt nochmal! :yeah:
Benutzeravatar
Jutze
Prog-Rock-Fan
 
 
Beiträge: 160
Registriert: 1. Dezember 2007, 18:33
Wohnort: Waiblingen, Deutschland


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Flossensauger » 2. Juli 2017, 23:18

Doro ist gerade bei Schulz& Bühmermann auf Neo.
Benutzeravatar
Flossensauger
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 3762
Registriert: 2. Juli 2013, 17:19


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Flossensauger » 10. Dezember 2018, 01:37

Seht zu, das ihr "It must schwing!" sobald wie möglich schaut. (Mediathek, Dokujunkies, etc.)

Dachte bisher, das wäre eine Doku über das "Blue Note" Jazz Label in New York und hatte wegen Wim Wenders schon keinen Bock mehr. Ist es auch und die Knallcharge hat auch die Finger 'drin.

Faktisch ist es erst mal eine hervorragende Graphic Novel (also alles, wovon es keine Orginal Aufnahme gibt wird per Zeichentrick visualisiert, und das verdammt aufwändig), zum anderen ist es eine Doku der beiden Label Gründer, wo der strukturelle Shock schön gezeigt wird: Aus Deutschland vor den Nazis fliehen, dann vor Ort in den USA feststellen: "Mit den Negern wird ja genauso umgegangen wie mit den Juden in Deutschland!".

Musik kommt ein bisschen kurz, aber die könnt ihr bei Flosse ggf. anhören, wenn ihr mögt.
Benutzeravatar
Flossensauger
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 3762
Registriert: 2. Juli 2013, 17:19


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Flossensauger » 10. Dezember 2018, 01:48

Mediathek-link bis 16.12 hinter dem link:

Spoiler: show
https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzY0ODgxOTZiLTYzMDMtNDhiNC05ZWQ1LTc3MGYzMWQ3ODAwMw/
Benutzeravatar
Flossensauger
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 3762
Registriert: 2. Juli 2013, 17:19


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Flossensauger » 15. Juni 2019, 21:34

Wer's noch nicht gesehen hat, lief eben gerade auf Arte, wird wiederholt und ist noch etwas in der Mediathek:

Botswana, die Königinnen des Heavy Metal

https://www.arte.tv/de/videos/078156-000-A/botswana-die-koeniginnen-des-heavy-metal/


Mehr eine soziologische Studie als eine Musikdoku. Mit das beste, was ich in den letzten Jahren überhaupt gesehen habe, echt. Und: Wo wir hier doch eh' (fast) alles alte, weisse Männer sind:

Wenn ich die Kohle hätte würde ich die ganze Rotte hierher einladen, auf ein Festival. Aber nicht nach Wacken oder zum KIT, sondern dahin, wo Heavy Metal gelebt wird, also Swordbrothers oder Stormcrusher oder so.
Benutzeravatar
Flossensauger
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 3762
Registriert: 2. Juli 2013, 17:19


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Acurus-Heiko » 17. Juni 2019, 20:49

Der Ansatz ist interessant und die Story im Grundsatz vorhanden. Aber: Es ist schon unglaublich, wie eine Doku-Filmemacherin so die Distanz verlieren und ein in jeder Hinsicht völlig verunglücktes, weil überfeminisiertes Gaga-Werk abliefern kann. Denn der ganze Film scheitert an der Unfähigkeit, sozio-kulturelle Ansätze sauber herauszuarbeiten. Wir erfahren immer nur von angeblich starken Frauen, die "Königinnen" des Metal in Botswana sein sollen. Was wir nicht erfahren: Wie sind sie an Metal herangeführt worden? Welche Bands waren prägend (einmal wurden immerhin "Iron Maiden" am Rande genannt)? Wer hat sie zu "Königinnen" ernannt? Und dann diese angebliche Prozession durchs Dorf: Da rennen etwa zehn Schwarze in schwarz über eine Lehmstraße und das nennt die Dokufilmerin "Prozession". Warum? Der von ihr getätigte Verweis auf angebliche lokal-religiöse Traditionen, welche Metal-Fans hier tradiert hätten, ist ja wohl ein Witz. Vielmehr scheinen - wie überhaupt in der ganzen Doku - die wenigen Metal-Fans vor der Kamera mächtig zu posen, weil die Doku-Filmerin eben jede Distanz verloren hat. Welche Bands hören Sie? Warum werfen die übrigen Dorfbewohner den Metal-Fans "Satanismus" vor? Warum erklärt das kein Dorfbewohner mal vor der Kamera? Und dann dieses ewige Gesülze von den starken, schönen, selbstbewussten, selbstständigen schwarzen Metal-"Königinnen" - das war irgendwann wirklich unerträglich. Und zu guter Letzt das Konzert. Echt jetzt? Diese etwa 20 Fans in einer Bar? Das soll das Konzert gewesen sein? Im Ergebnis war das ein gutes Beispiel dafür, dass Wollen und entsprechendes Können nicht immer im Einklang stehen. Und das ist wirklich sehr schade, denn die Story war grundsätzlich da. Man hätte sie nur ordentlich umsetzen müssen.
Metal is "orchestrated technological Nihilism" (Lester Bangs) and "heroical Realism" (me)

Bild
Benutzeravatar
Acurus-Heiko
Metalizer
 
 
Beiträge: 6707
Registriert: 25. Juni 2007, 10:49
Wohnort: Kreta


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Dr. Best » 17. Juni 2019, 23:57

Acurus-Heiko hat geschrieben:Der Ansatz ist interessant und die Story im Grundsatz vorhanden. Aber: Es ist schon unglaublich, wie eine Doku-Filmemacherin so die Distanz verlieren und ein in jeder Hinsicht völlig verunglücktes, weil überfeminisiertes Gaga-Werk abliefern kann. Denn der ganze Film scheitert an der Unfähigkeit, sozio-kulturelle Ansätze sauber herauszuarbeiten. Wir erfahren immer nur von angeblich starken Frauen, die "Königinnen" des Metal in Botswana sein sollen. Was wir nicht erfahren: Wie sind sie an Metal herangeführt worden? Welche Bands waren prägend (einmal wurden immerhin "Iron Maiden" am Rande genannt)? Wer hat sie zu "Königinnen" ernannt? Und dann diese angebliche Prozession durchs Dorf: Da rennen etwa zehn Schwarze in schwarz über eine Lehmstraße und das nennt die Dokufilmerin "Prozession". Warum? Der von ihr getätigte Verweis auf angebliche lokal-religiöse Traditionen, welche Metal-Fans hier tradiert hätten, ist ja wohl ein Witz. Vielmehr scheinen - wie überhaupt in der ganzen Doku - die wenigen Metal-Fans vor der Kamera mächtig zu posen, weil die Doku-Filmerin eben jede Distanz verloren hat. Welche Bands hören Sie? Warum werfen die übrigen Dorfbewohner den Metal-Fans "Satanismus" vor? Warum erklärt das kein Dorfbewohner mal vor der Kamera? Und dann dieses ewige Gesülze von den starken, schönen, selbstbewussten, selbstständigen schwarzen Metal-"Königinnen" - das war irgendwann wirklich unerträglich. Und zu guter Letzt das Konzert. Echt jetzt? Diese etwa 20 Fans in einer Bar? Das soll das Konzert gewesen sein? Im Ergebnis war das ein gutes Beispiel dafür, dass Wollen und entsprechendes Können nicht immer im Einklang stehen. Und das ist wirklich sehr schade, denn die Story war grundsätzlich da. Man hätte sie nur ordentlich umsetzen müssen.

Okay, das war jetzt nicht die beste Doku der letzten Jahre und manchmal auch für mich etwas langatmig und mir vieles einfach auch bekannt. Trotzdem eben auch mal ein Blick über den Teller, also danke dafür. Aber Heiko, was hast du eigentlich angeschaut?

2 Minuten gesehen, Namen erklärt. 4 Minuten drin, Kontakt zum Metal erklärt. Sicher, dass du die Doku gesehen hast?

Warum Satanismus, ist das jetzt echt dein christlichlicher Ernst? Du suchst wirklich auf einem Kontinent, in dem einige Länder Hexerei als Straftat führen, nach einer Antwort? Was sollen die denn sagen: "Die war schwerer als eine kalte Ente?" Oder eher so ganz konkret "Der Papst meint, Exorzismus ist voll okay, ist ja für Gott, da dürfen ruhig auch mal Menschen gefoltert und ermordet werden, wenn sie halt besessen sind! Toll, dass wir Exorzisten haben, und super, dass jährlich knapp 3000 Menschen weltweit wegen Satanismus oder Besessenheit behandelt werden." Ist nicht so, als ob nicht ständig aus Asien, Nahost oder Südamerika immer noch Meldungen über ermordete, "satanistische" Metaller kämen. Zum Glück haben wir hier bei uns noch Zucht und Ordnung!

Bild
Im Bild: tsinatasnikcufecin

Welche Bands hören sie... dir ist aufgefallen, dass die Meisten kaum Geld für irgendwas haben, also vermutlich im Gegensatz zu dir keine 5000 Alben in drölf Versionen daheim? Aus Gesprächen mit Overthrust ("Death Metal" aus Botswana), die 2 Mal in Karlsruhe gespielt haben, weiß ich, dass die meisten froh sind, wenn sie mehr als eine kleine Handvoll internationale Bands kennen. Ansonsten wird halt die eigene Vorstellung von "Metal" gelebt, die dann doch "etwas" anders als unsere ist, inklusive dem Posen und Getue. Wobei - so anders auch nicht. Ist hier irgendwo ein Festival, verhalten sich die einrückenden Fans meiner Erfahrung nach meist exakt genauso gegenüber der skeptischen Dorfbelegschaft, egal ob Elektro-, Metal-, Althippie- oder Punk-Festival: rumposen, Leute erschrecken, für Verwunderung sorgen. Warst du schonmal auf so einem Festival??

Dich stören "diese etwa 20 Fans in einer Bar", weil du mehr von dem Festival erwartet hast? Was denn genau, 1000 Leute und Fässer voll Bier - bei einer extrem kleinen Szene? Ich war neulich bei einem der mit Abstand wichtigsten derzeitigen Doom-Festivals in Salzburg, das war ein Treffen von Fans und Musikern aus Tschechien, England, Bulgarien, Deutschland, Italien, Griechenland, Schweiz, Österreich, Schweden, Mexiko und der Slowakei, neben dem Little-Devil-Doom in Tilburg quasi das Zentrum des aktiven, lebendigen Undergrounds abseits der großen Namen und der breiten Masse, das vibrierende Netzwerk aus lauter Enthusiasten, eben ein Familientreffen mit Menschen, die ich teils seit 5, 6 Jahren nicht gesehen habe - und daher für die Meisten vor Ort mehr wert als das Hammer Of Doom. Es wurde gefeiert, geschwatzt und getanzt, Bands zu 3 Zugaben überredet und emotional Tränchen vor Freude vergossen. Sicher zwei der unvergessensten Abende meines Lebens Achso, die Zuschauerzahl: knapp über 50 Leute. Also danke, wenn du das Engagement und die Wichtigkeit einer Szene oder eines Festivals an Besucherzahlen knüpfst zeigst du, dass du exakt nichts von der Doku verstanden hast.

Ich würde dir ja gerade zu letzterem die Doku über die Death Metal Cowboys auf Youtube empfehlen, aber die haben auch nur wieder Lehmstraßen. :-X/2
- The sound was so big I swear it created a new fjord behind us. -
Benutzeravatar
Dr. Best
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 4512
Registriert: 28. April 2009, 11:41
Wohnort: Brig


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Acurus-Heiko » 18. Juni 2019, 10:42

Dr. Best hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Der Ansatz ist interessant und die Story im Grundsatz vorhanden. Aber: Es ist schon unglaublich, wie eine Doku-Filmemacherin so die Distanz verlieren und ein in jeder Hinsicht völlig verunglücktes, weil überfeminisiertes Gaga-Werk abliefern kann. Denn der ganze Film scheitert an der Unfähigkeit, sozio-kulturelle Ansätze sauber herauszuarbeiten. Wir erfahren immer nur von angeblich starken Frauen, die "Königinnen" des Metal in Botswana sein sollen. Was wir nicht erfahren: Wie sind sie an Metal herangeführt worden? Welche Bands waren prägend (einmal wurden immerhin "Iron Maiden" am Rande genannt)? Wer hat sie zu "Königinnen" ernannt? Und dann diese angebliche Prozession durchs Dorf: Da rennen etwa zehn Schwarze in schwarz über eine Lehmstraße und das nennt die Dokufilmerin "Prozession". Warum? Der von ihr getätigte Verweis auf angebliche lokal-religiöse Traditionen, welche Metal-Fans hier tradiert hätten, ist ja wohl ein Witz. Vielmehr scheinen - wie überhaupt in der ganzen Doku - die wenigen Metal-Fans vor der Kamera mächtig zu posen, weil die Doku-Filmerin eben jede Distanz verloren hat. Welche Bands hören Sie? Warum werfen die übrigen Dorfbewohner den Metal-Fans "Satanismus" vor? Warum erklärt das kein Dorfbewohner mal vor der Kamera? Und dann dieses ewige Gesülze von den starken, schönen, selbstbewussten, selbstständigen schwarzen Metal-"Königinnen" - das war irgendwann wirklich unerträglich. Und zu guter Letzt das Konzert. Echt jetzt? Diese etwa 20 Fans in einer Bar? Das soll das Konzert gewesen sein? Im Ergebnis war das ein gutes Beispiel dafür, dass Wollen und entsprechendes Können nicht immer im Einklang stehen. Und das ist wirklich sehr schade, denn die Story war grundsätzlich da. Man hätte sie nur ordentlich umsetzen müssen.

Okay, das war jetzt nicht die beste Doku der letzten Jahre und manchmal auch für mich etwas langatmig und mir vieles einfach auch bekannt. Trotzdem eben auch mal ein Blick über den Teller, also danke dafür. Aber Heiko, was hast du eigentlich angeschaut?

2 Minuten gesehen, Namen erklärt. 4 Minuten drin, Kontakt zum Metal erklärt. Sicher, dass du die Doku gesehen hast?


Logo. Gucke jetzt aber noch mal. Die Sache mit den "Königinnen" wird tatsächlich beiläufig kurz erwähnt. Offenbar sind alle Frauen, die der Szene angehören, "Königinnen". Aber ansonsten bleibt es dabei. Wir erfahren nicht, welche Musik sie hören oder wie sie dazu gekommen sind. Nur eine erzählt beiläufig, sie hätte als junges Ding "Iron Maiden" im Radio gehört. Ich gucke es heute Abend noch mal. Vielleicht bin ich zu kritisch ...

Dr. Best hat geschrieben:Warum Satanismus, ist das jetzt echt dein christlichlicher Ernst? Du suchst wirklich auf einem Kontinent, in dem einige Länder Hexerei als Straftat führen, nach einer Antwort? Was sollen die denn sagen: "Die war schwerer als eine kalte Ente?" Oder eher so ganz konkret "Der Papst meint, Exorzismus ist voll okay, ist ja für Gott, da dürfen ruhig auch mal Menschen gefoltert und ermordet werden, wenn sie halt besessen sind! Toll, dass wir Exorzisten haben, und super, dass jährlich knapp 3000 Menschen weltweit wegen Satanismus oder Besessenheit behandelt werden." Ist nicht so, als ob nicht ständig aus Asien, Nahost oder Südamerika immer noch Meldungen über ermordete, "satanistische" Metaller kämen. Zum Glück haben wir hier bei uns noch Zucht und Ordnung!


Du solltest Dein Wissen nicht auf unbedarfte Zuschauer übertragen. Es reicht nicht, in so einer Doku diese fundamentale Kritik Einheimischer am Heavy Metal mal kurz anzureißen. Das muss dann schon etwas genauer dargelegt werden. Ist Heavy Metal dort etwa nicht mit archaischen Hühner-Religionen vereinbar und warum? Oder praktizieren die dort an eine Mischung aus christlicher Kirche und Hühner-Religion? Kann der Dorf-Schamane die jetzt nicht mehr verhexen, wenn sie "Iron Maiden" hören? Ist es wirklich so wie behauptet, dass der Dorfpfarrer gegen Metal-Musik predigt? Es kommt absolut nichts zum Hintergrund, sondern nur eine in den Raum gestellte Behauptung. Und das finde ich sehr schade, weil - und das kritisierte ich ja bereits am Anfang - der kulturelle Kontext insgesamt zu stark ausgeblendet wird, weil diese Doku zu feministisch ist. Als kultursensibler alter weißer Mann mit historischer Imperialismusvergangenheit darf man diese Kritik ja wohl noch äußern.

Dr. Best hat geschrieben:Welche Bands hören sie... dir ist aufgefallen, dass die Meisten kaum Geld für irgendwas haben, also vermutlich im Gegensatz zu dir keine 5000 Alben in drölf Versionen daheim? Aus Gesprächen mit Overthrust ("Death Metal" aus Botswana), die 2 Mal in Karlsruhe gespielt haben, weiß ich, dass die meisten froh sind, wenn sie mehr als eine kleine Handvoll internationale Bands kennen.


Noch mal: Es ist eine Doku über Heavy Metal Fans und es werden nur ein oder zwei Bands erwähnt. Das ist ja wohl zu dünne. Abgesehen davon glaube ich jetzt nicht, dass die dortigen Metal-Fans tagsüber im Busch hausen und sonst keine Ahnung von der Welt haben. Die hören Radio und im Zeitalter des Internets - das es bestimmt auch in Botswana gibt - sind Plattensammlungen überflüssig. Hier versagt die Doku dramatisch.

Dr. Best hat geschrieben:Ansonsten wird halt die eigene Vorstellung von "Metal" gelebt, die dann doch "etwas" anders als unsere ist, inklusive dem Posen und Getue. Wobei - so anders auch nicht. Ist hier irgendwo ein Festival, verhalten sich die einrückenden Fans meiner Erfahrung nach meist exakt genauso gegenüber der skeptischen Dorfbelegschaft, egal ob Elektro-, Metal-, Althippie- oder Punk-Festival: rumposen, Leute erschrecken, für Verwunderung sorgen. Warst du schonmal auf so einem Festival??


Das mit dem Posen war schon in Ordnung, das gefiel mir sogar an der Doku, weil hier - ethnologisch betrachtet - offenbar bestimmte Bewegungsformen der Herkunftskultur übernommen wurden. Das war spannend und wurde in der Doku auch gut erklärt.

Dr. Best hat geschrieben:Dich stören "diese etwa 20 Fans in einer Bar", weil du mehr von dem Festival erwartet hast? Was denn genau, 1000 Leute und Fässer voll Bier - bei einer extrem kleinen Szene? Ich war neulich bei einem der mit Abstand wichtigsten derzeitigen Doom-Festivals in Salzburg, das war ein Treffen von Fans und Musikern aus Tschechien, England, Bulgarien, Deutschland, Italien, Griechenland, Schweiz, Österreich, Schweden, Mexiko und der Slowakei, neben dem Little-Devil-Doom in Tilburg quasi das Zentrum des aktiven, lebendigen Undergrounds abseits der großen Namen und der breiten Masse, das vibrierende Netzwerk aus lauter Enthusiasten, eben ein Familientreffen mit Menschen, die ich teils seit 5, 6 Jahren nicht gesehen habe - und daher für die Meisten vor Ort mehr wert als das Hammer Of Doom. Es wurde gefeiert, geschwatzt und getanzt, Bands zu 3 Zugaben überredet und emotional Tränchen vor Freude vergossen. Sicher zwei der unvergessensten Abende meines Lebens Achso, die Zuschauerzahl: knapp über 50 Leute. Also danke, wenn du das Engagement und die Wichtigkeit einer Szene oder eines Festivals an Besucherzahlen knüpfst zeigst du, dass du exakt nichts von der Doku verstanden hast.


Mich stören keine 20 Fas an der Bar. Mich stört der Begriff "Festival". Die waren in einem ziemlichen leeren Club. Da passt der Begriff Festival einfach nicht. Es wäre besser, die Doku hätte hier einfach von einem Clubkonzert gesprochen.

Dr. Best hat geschrieben:Ich würde dir ja gerade zu letzterem die Doku über die Death Metal Cowboys auf Youtube empfehlen, aber die haben auch nur wieder Lehmstraßen. :-X/2


Gucke ich mal. Ansonsten: Ich finde das Thema der Doku hochspannend. Aber ich bleibe dabei, da wurde viel verschenkt, weil der Blick zu gewollt feministisch war.
Metal is "orchestrated technological Nihilism" (Lester Bangs) and "heroical Realism" (me)

Bild
Benutzeravatar
Acurus-Heiko
Metalizer
 
 
Beiträge: 6707
Registriert: 25. Juni 2007, 10:49
Wohnort: Kreta


Re: Fernseh-Tipps

Beitragvon Flossensauger » 18. Juni 2019, 20:18

Acurus-Heiko hat geschrieben: Aber ich bleibe dabei, da wurde viel verschenkt, weil der Blick zu gewollt feministisch war.


Du kannst dich auch auf den Bauch werfen, mit Händen und Füssen strampeln und dabei "Nein, Nein, Nein, das will ich nicht!" rufen, es wird aber nichts daran ändern: Die Zeit wie du (und andere alte weisse Männer) über andere Lebenswirklichkeiten urteilen ist unwiederruflich vorbei. Übrigens würde es mich wirklich nicht wundern, wenn die gezeigten Leute nur 20 Bands kennen, mehr brauchen und wollen sie vielleicht nicht.

Das sie über eine bessere Internetverbindung verfügen (wie 98% von Afrika) als ich hier auf dem Land ändert da eventuell nix daran.

Im Nachbarland sind übrigens letztes Jahr mehrere Albinos getötet worden, ein Finger von ihnen bringt Glück.

Schau' dir mal ein paar der aktuellen Dokus über Transgender-Menschen im Punk an, die sind ziemlich genauso gemacht und state of the art. Da wirst du dich mit abfinden müssen, zumindest ich deiner Argumentation in keinem Punkt folgen kann, und du nur versuchst deine alten Pfründe zu verteidigen. Das geht aber nicht mehr lange gut.
Benutzeravatar
Flossensauger
JOHN ARCH
 
 
Beiträge: 3762
Registriert: 2. Juli 2013, 17:19


VorherigeNächste

Zurück zu Heavy Metal Universe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 42 Gäste