ROOT (CZ) and friends - BATHORYs Erben?

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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 16:04

Noch diesen Monat erscheint ja das neue Album von ROOT, "Kärgeräs - Return From Oblivion" und es hat offenbar nichts mehr mit dem oft austauschbaren Black-/Modern-Metal des letzten Albums zu tun. Zwei Stücke sind auch schon veröffentlicht worden und erinnern stilistisch in der Tat ein wenig an "Kärgeräs" (und "Temple In The Underworld" und "The Book"), ohne aber eine bloße Selbstkopie zu sein. Sie zeigen auf jeden Fall wieder mehr Einflüsse von BATHORY und betonen die atmosphärisch-theatralische Seite der Band, was mir grundsätzlich gut gefällt. Jedoch finde ich bisher, dass die Songs ein wenig zu sehr plätschern, da dürfte es ruhig mal Steigerungen oder unerwartete Ausbrüche geben.
Aber schlecht geht anders. Ob ich mir das Album kaufen werde, weiß ich noch nicht so recht, aber hört selbst:



http://www.metal-hammer.de/root-hoert-m ... re-731029/


Ich denke auf jeden Fall, dass man, wenn man die Band bisher noch nicht kennt, sich lieber erstmal mit den Alben von "Hell Symphony" bis "Madness Of The Graves" befassen sollte.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon F. Kommandöh » 15. November 2016, 16:46

Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult. Das Debüt ist dabei mein knapper, aber eindeutiger Favorit. Live fand ich's aber immer großartig, werd mal reinhören in das neue Zeugs. Das Cover ist allerdings beschissen :lol:

Ich weise mal an dieser Stelle noch auf CRUX hin, so eine Art Vorgängerband/ Parallelprojekt. So war Gitarrist Petr Blackie von Root auch hier federführend, auch andere Root Mitglieder waren zeitweilig dabei. Erschienen sind zwei Demos und 1993 das Album "Rev Smrti" Stilistisch ist das so weit von frühen Root nicht entfernt, nur weniger episch. Aber dieselbe, typisch osteuropäische Produktion und die archaischen Ur-Black/ Death Riffs und gesanglich ist das auch eindeutig verortbar. Hat auch was von Törr, Tormentor, ganz ganz ganz frühen Vader usw. Wie 1993 klingt das jedenfalls nicht. I Hate records bzw. Doomentia (fürs Vinyl) hatten das vor ein paar Jahren neu veröffentlicht und wenn man a) Osteuropametalmaniac ist und/ oder b) auf diesen kruden 80er Black/ Death Metal steht, sollte man das mal anchecken:



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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon F. Kommandöh » 15. November 2016, 16:48

Ups, wer lesen kann ist deutlich weniger dumm... O.o
Der Acrylator hat das ja ein paar Seiten vorher schon abgedeckt. Sorry.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Fire Down Under » 15. November 2016, 16:56

F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht.

Ein Fehler! "The Book" (der Titeltrack ist der beste ROOT-Song überhaupt) und "Black Seal" sind zwei ebenfalls grandiose Alben.


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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 17:23

F. Kommandöh hat geschrieben:Ups, wer lesen kann ist deutlich weniger dumm... O.o
Der Acrylator hat das ja ein paar Seiten vorher schon abgedeckt. Sorry.

:-D

Übrigens finde ich Crux teilweise zumindest epischer als das Debütalbum von Root und die Demos davor - aber etwas weniger episch als "Hell Symphony" und deutlich weniger episch als "The Temple In The Underworld" natürlich.
Es gab von denen auch nur die beiden Demos (die auch noch größtenteils die gleichen Stücke enthalten), meines Wissens ist das "Album" einfach nur das erste Demo als CD plus ein Stück vom zweiten Demo (bzw. später dann wieder nur das erste Demo als 12" EP).
Zuletzt geändert von Acrylator am 15. November 2016, 17:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 17:38

Fire Down Under hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht.

Ein Fehler! "The Book" (der Titeltrack ist der beste ROOT-Song überhaupt) und "Black Seal" sind zwei ebenfalls grandiose Alben.



Und "Madness Of The Graves"! (Und größtenteils auch "Kärgeräs")
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 17:52

F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult.

Kann ich echt nicht nachvollziehen. Die ersten sieben Alben waren alle unvergleichlich und auch komplett unterschiedlich, aber man hat trotzdem immer rausgehört, welche Band der Urheber ist. Und alle waren wirklich gut. Für mich tatsächlich noch am wenigsten das Debüt, da vieles einfach nur stumpf ist und auch heute teils eher albern als finster oder hart wirkt (die schnellsten und stumpfsinnigsten Songs haben dabei auch einfach nicht diese brutale Durchschlagskraft von z.B. Demolition Hammer, Holy Moses oder Morbid Saint zu der Zeit - oder etlichen DM-Alben). Wobei da teilweise natürlich schon einiges an Originalität aufblitzt, aber das ist bei den ganzen folgenden Alben noch mehr der Fall und das bei mit jedem Album gesteigerten kompositorischen Fähigkeiten und höherer Langzeitwirkung (zumindest bis einschließlich "The Book").
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Fire Down Under » 15. November 2016, 19:08

Acrylator hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult.

Kann ich echt nicht nachvollziehen. Die ersten sieben Alben waren alle unvergleichlich und auch komplett unterschiedlich, aber man hat trotzdem immer rausgehört, welche Band der Urheber ist. Und alle waren wirklich gut. Für mich tatsächlich noch am wenigsten das Debüt, da vieles einfach nur stumpf ist und auch heute teils eher albern als finster oder hart wirkt (die schnellsten und stumpfsinnigsten Songs haben dabei auch einfach nicht diese brutale Durchschlagskraft von z.B. Demolition Hammer, Holy Moses oder Morbid Saint zu der Zeit - oder etlichen DM-Alben). Wobei da teilweise natürlich schon einiges an Originalität aufblitzt, aber das ist bei den ganzen folgenden Alben noch mehr der Fall und das bei mit jedem Album gesteigerten kompositorischen Fähigkeiten und höherer Langzeitwirkung (zumindest bis einschließlich "The Book").

Finde am Debüt absolut keine Sekunde auch nur in irgendeiner Form albern. Stumpf ist die Scheibe zwar, aber auf die gute Art und Weise und klingt völlig dämonisch und besessen, grad durch Bog Boss' Gesang, den ich in der Form so nirgends mehr gehört habe (auch auf den nachfolgenden Alben der Band nicht).
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon F. Kommandöh » 15. November 2016, 19:26

Acrylator hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult.

Kann ich echt nicht nachvollziehen. Die ersten sieben Alben waren alle unvergleichlich und auch komplett unterschiedlich, aber man hat trotzdem immer rausgehört, welche Band der Urheber ist. Und alle waren wirklich gut. Für mich tatsächlich noch am wenigsten das Debüt, da vieles einfach nur stumpf ist und auch heute teils eher albern als finster oder hart wirkt (die schnellsten und stumpfsinnigsten Songs haben dabei auch einfach nicht diese brutale Durchschlagskraft von z.B. Demolition Hammer, Holy Moses oder Morbid Saint zu der Zeit - oder etlichen DM-Alben). Wobei da teilweise natürlich schon einiges an Originalität aufblitzt, aber das ist bei den ganzen folgenden Alben noch mehr der Fall und das bei mit jedem Album gesteigerten kompositorischen Fähigkeiten und höherer Langzeitwirkung (zumindest bis einschließlich "The Book").


Ja, ok. Vielleicht hab ich da bisher ganz viel verpasst. Was ich mal so an einzelnen Songs gehört habe ist schon cool. Die Sache ist halt die, dass ich bestimmte Hörgewohnheiten habe und ich bestimmte Gefühle mit bestimmter Musik verbinde. Das führt dazu, dass mich von fast keiner Band das Spätwerk interessiert (außer bei KISS aus reinem Prinzip und bei Iron Maiden), ich finde fast immer die frühen Sachen oder gar das Debüt am besten. Wie sich eine Band entwickelt und wandelt ist für mich zweitrangig. Ich will besessenen, ursprünglichen Metal in all seinen Subgenres und Facetten hören. Diese bisweilen gar naive Aufbruchsstimmung und der Einsatz für eine Sache findet man meistens im Frühwerk einer Band. Das wiederum führt dazu, dass ich mir bei Neuerscheinungen größtenteils Newcomerkram und Undergroundzeugs hole statt das 10. Album einer etablierten Band. Ich brauche beim Hören die Aufregung und die unmittelbare Energie. Oft geht es mir sogar mit noch jungen Bands so, die mich ab ihrem zweiten oder dritten Album schon nicht mehr begeistern können. Dann lieber wieder mal ein Demotape von sonstwo oder eine 7" von nem Kleinstlabel.
Nichts desto trotz mag es im Falle von Root so sein, dass bspw. "The Book" oder "Kärgeräs" genau solche Meisterwerke sind wie "Temple in the underworld". Mal gucken. Und bei so manch anderer Band mag das auch so sein und sicher werd ich da auch mehr und mehr entdecken und drauf kommen, was ich bisher verschmäht habe bzw. gar nicht gekannt habe.
Aber was macht man z.B. bei einem Album wie "Altars of madness"? Da hört hinterher halt einfach die Welt auf, wozu soll man da noch was ergänzen?
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 19:53

F. Kommandöh hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult.

Kann ich echt nicht nachvollziehen. Die ersten sieben Alben waren alle unvergleichlich und auch komplett unterschiedlich, aber man hat trotzdem immer rausgehört, welche Band der Urheber ist. Und alle waren wirklich gut. Für mich tatsächlich noch am wenigsten das Debüt, da vieles einfach nur stumpf ist und auch heute teils eher albern als finster oder hart wirkt (die schnellsten und stumpfsinnigsten Songs haben dabei auch einfach nicht diese brutale Durchschlagskraft von z.B. Demolition Hammer, Holy Moses oder Morbid Saint zu der Zeit - oder etlichen DM-Alben). Wobei da teilweise natürlich schon einiges an Originalität aufblitzt, aber das ist bei den ganzen folgenden Alben noch mehr der Fall und das bei mit jedem Album gesteigerten kompositorischen Fähigkeiten und höherer Langzeitwirkung (zumindest bis einschließlich "The Book").


Ja, ok. Vielleicht hab ich da bisher ganz viel verpasst. Was ich mal so an einzelnen Songs gehört habe ist schon cool. Die Sache ist halt die, dass ich bestimmte Hörgewohnheiten habe und ich bestimmte Gefühle mit bestimmter Musik verbinde. Das führt dazu, dass mich von fast keiner Band das Spätwerk interessiert (außer bei KISS aus reinem Prinzip und bei Iron Maiden), ich finde fast immer die frühen Sachen oder gar das Debüt am besten. Wie sich eine Band entwickelt und wandelt ist für mich zweitrangig. Ich will besessenen, ursprünglichen Metal in all seinen Subgenres und Facetten hören. Diese bisweilen gar naive Aufbruchsstimmung und der Einsatz für eine Sache findet man meistens im Frühwerk einer Band. Das wiederum führt dazu, dass ich mir bei Neuerscheinungen größtenteils Newcomerkram und Undergroundzeugs hole statt das 10. Album einer etablierten Band. Ich brauche beim Hören die Aufregung und die unmittelbare Energie. Oft geht es mir sogar mit noch jungen Bands so, die mich ab ihrem zweiten oder dritten Album schon nicht mehr begeistern können. Dann lieber wieder mal ein Demotape von sonstwo oder eine 7" von nem Kleinstlabel.
Nichts desto trotz mag es im Falle von Root so sein, dass bspw. "The Book" oder "Kärgeräs" genau solche Meisterwerke sind wie "Temple in the underworld". Mal gucken. Und bei so manch anderer Band mag das auch so sein und sicher werd ich da auch mehr und mehr entdecken und drauf kommen, was ich bisher verschmäht habe bzw. gar nicht gekannt habe.
Aber was macht man z.B. bei einem Album wie "Altars of madness"? Da hört hinterher halt einfach die Welt auf, wozu soll man da noch was ergänzen?

"Altars Of Madness" finde ich auch am besten von Morbid Angel, aber ich mag dennoch alles von denen bis zur "Heretic" und will da zumindest von den ersten vier Alben auch keines missen.
Bei Root schon ab dem vierten Album vom "Spätwerk" zu reden, finde ich schon etwas merkwürdig. :-D
Das ist ja nun auch schon 20 Jahre alt und kam keine 6 Jahre nach dem Debütalbum raus. Wenn man mit "Temple In The Underworld" etwas anfangen kann, müsste man zumindest "The Book" eigentlich auch noch vergöttern. Bei "Kärgeräs" fehlte mir anfangs halt noch die Härte und die düstere Atmosphäre, aber das ist trotzdem ein spannendes und atmosphärisch dichtes Album das ich absolut nicht missen möchte (das Anfangs-Triple gehört für mich sogar zum stärksten, was die Band veröffentlicht hat).
Nach "Madness Of The Graves" (und dem Weggang von Hauptsongwriter Blackosh) braucht man aber meiner Meinung nach wirklich nicht mehr unbedingt etwas von den Scheiben, die die Band dann noch veröffentlicht hat, auch wenn da immer noch ein paar wirklich gute Stücke kamen.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 15. November 2016, 20:04

Fire Down Under hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:
F. Kommandöh hat geschrieben:Ich hab mich nie mit späteren Root beschäftigt, interessiert mich auch nur bedingt, weil für mich die Band die ersten drei Alben ausmacht. Das ist der Kult.

Kann ich echt nicht nachvollziehen. Die ersten sieben Alben waren alle unvergleichlich und auch komplett unterschiedlich, aber man hat trotzdem immer rausgehört, welche Band der Urheber ist. Und alle waren wirklich gut. Für mich tatsächlich noch am wenigsten das Debüt, da vieles einfach nur stumpf ist und auch heute teils eher albern als finster oder hart wirkt (die schnellsten und stumpfsinnigsten Songs haben dabei auch einfach nicht diese brutale Durchschlagskraft von z.B. Demolition Hammer, Holy Moses oder Morbid Saint zu der Zeit - oder etlichen DM-Alben). Wobei da teilweise natürlich schon einiges an Originalität aufblitzt, aber das ist bei den ganzen folgenden Alben noch mehr der Fall und das bei mit jedem Album gesteigerten kompositorischen Fähigkeiten und höherer Langzeitwirkung (zumindest bis einschließlich "The Book").

Finde am Debüt absolut keine Sekunde auch nur in irgendeiner Form albern. Stumpf ist die Scheibe zwar, aber auf die gute Art und Weise und klingt völlig dämonisch und besessen, grad durch Bog Boss' Gesang, den ich in der Form so nirgends mehr gehört habe (auch auf den nachfolgenden Alben der Band nicht).

Manches ist halt schon so stumpf und platt, dass es auf mich unfreiwillig komisch wirkt. Die Scheibe hat natürlich trotzdem ihre Momente, aber in meiner Wahrnehmung auch einiges an Füllmaterial, das den Test of Time nicht bestanden hat. Wahrscheinlich wollten sie mit den stumpfsten Stücken damals einfach nur die krasseste Musik überhaupt machen (hab auch irgendwo mal etwas entsprechendes in einem Interview gelesen), aber das ist ihnen nicht gelungen. Wenn man damit z.B. mal die drei Jahre ältere "Misanthropy" von Protector vergleicht (oder auch die ein Jahr ältere "Altars Of Madness" von MA), wirkt "Zjeveni" dagegen für mich sowohl stümperhaft und faul gespielt (Drumming), als auch fast schon zahm, zumindest aber durch das monotone Schlagzeugspiel häufig langweilig. Der Gesang wirkt da auf mich an einigen Stellen übrigens auch eher gelangweilt hingeknurrt, als wirklich böse. Den finde ich auf dem Nachfolger viel krasser und aggressiver.
Aber da hat natürlich jeder seine eigene Wahrnehmung...
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Fire Down Under » 15. November 2016, 20:31

Acrylator hat geschrieben:Der Gesang wirkt da auf mich an einigen Stellen übrigens auch eher gelangweilt hingeknurrt, als wirklich böse. Den finde ich auf dem Nachfolger viel krasser und aggressiver.

Seh' ich genau andersrum. Auf "Hell Symphony" ist für mich der Gesang der klare Schwachpunkt. Wo Big Boss auf "Zjevení" noch völlig eigenständig sang, lehnte er sich auf dem Nachfolger überraschenderweise leider ziemlich an Black Metal-Klischeegesang an, und klingt dadurch in der Tat fast schon ein wenig albern und angestrengt. Ab "Temple..." war dann aber wieder alles gut.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 16. November 2016, 01:43

Fire Down Under hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:Der Gesang wirkt da auf mich an einigen Stellen übrigens auch eher gelangweilt hingeknurrt, als wirklich böse. Den finde ich auf dem Nachfolger viel krasser und aggressiver.

Seh' ich genau andersrum. Auf "Hell Symphony" ist für mich der Gesang der klare Schwachpunkt. Wo Big Boss auf "Zjevení" noch völlig eigenständig sang, lehnte er sich auf dem Nachfolger überraschenderweise leider ziemlich an Black Metal-Klischeegesang an, und klingt dadurch in der Tat fast schon ein wenig albern und angestrengt. Ab "Temple..." war dann aber wieder alles gut.

Hm, angestrengt vielleicht, aber wenigstens hat er sich da ordentlich ins Zeug gelegt. Bei vielen Stellen auf dem Debüt klingt das für mich hingegen wirklich, als hätte er sich beim Einsingen gelangweilt (das von dir auf der zweiten Seite verlinkte "Výslech" ist da ein gutes Beispiel) und allgemein ist das Geknurre auf dem Debüt halt deutlich monotoner und total kraftlos. Das klingt für mich halt nicht, als würde das Mühe bereiten und vermittelt keinerlei Emotionen wie Wut oder so.
Finde auch nicht, dass es auf "Hell Symphony" austauschbar klingt, wüsste jetzt keinen anderen BM-Keifer, der genauso klingt. Gut, vielleicht ein klein wenig Maniac von Mayhem, aber auch echt nur ein Bisschen an wenigen Stellen. Und wir sprechen hier vom Jahr 1991 - da hatten sich die Black-Metal-Klischees von heute noch gar nicht etabliert, sondern waren doch erst im Entstehen. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er sich da besonders viel Zeug aus dem Bereich angehört hat. (Was gab's denn da überhaupt an skandinavischem Black Metal außer ein paar Demos und Live-Aufnahmen? Bathory vielleicht, aber die hatten komplett anderen Gesang)
Aber dass es ab "Temple..." besser wurde, sehe ich auch so, nur finde ich halt, dass sich Big Boss bis zu einem gewissen Zeitpunkt (wohl bis "Madness...") auf jedem Album zum Vorgänger gesteigert hat.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 28. November 2016, 01:23

Neues Interview und das komplette Album im Stream auf Noisey:
https://noisey.vice.com/en_us/article/3 ... -than-ever

Ich glaube, die neue kauf ich mir wieder (nachdem mich die letzte Scheibe ja extrem enttäuscht hat). Kann nicht mit ihren Highlights mithalten, klingt mir aber wieder spannend und eigenständig genug.
Erinnert mich stilistisch auch wieder etwas an einen Mix aus den Scheiben "Kärgeräs", "The Book" und "Black Seal", was ich nach dem letzten Album nicht mehr zu hoffen gewagt hätte. Leider fehlen immer noch Blackies eigenständige Riffs, aber in Anbetracht dessen ist die Scheibe erstaunlich gut, wohl die beste seit Blackies Ausstieg.
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Re: ROOT (CZ) and friends - die Erben von Bathory?

Beitragvon Acrylator » 1. Dezember 2016, 20:04

Heute hab ich die neue LP von High Roller bekomen und bin doch sehr angetan - gefällt mir jetzt sogar noch ne Ecke besser als beim ersten Mal im Stream!
Es ist wirklich das mit Abstand beste Album seit Blackies Ausstieg geworden und bietet zum ersten Mal seitdem auch wieder zu 100% den ganz eigenen Stil der Band, ohne dass es jetzt zu deutlich nach einem anderen Album der Band klingt (es gibt ja wirklich keine zwei stilistisch gleichen Alben, auch wenn die Band fast immer eindeutig zu erkennen ist).
Insgesamt viel weniger heftig als der Vorgänger (der ja mit den ersten beiden Alben zusammen zu den härtesten der Band überhaupt gehörte), in meist schleppendem Tempo aber dafür wieder mit viel Eigenständigkeit und Atmosphäre im Überfluss!
Mit "Moment Of Hope", "The Key To The Empty Room" und dem Instrumental "Up To The Down" (ja, Englisch kann der inzwischen über 60-jährige Sänger wirklich nicht besonders gut, wie auch der letzte Songtitel zeigt :-D ) sind sogar drei der ruhigsten Songs der Bandgeschichte auf dem Album, aber die finde ich alles andere als langweilig.
Ich bin froh, dass die Band sich nach einer kreativen Tiefphase wieder gefangen hat! Hier ist übrigens auch erstmals wieder Alesh (Gitarre auf den Alben "Kärgeräs" und "The Book") fest in der Band, sowie der inzwischen zu Cradle Of Filth abgewanderte Ex-Gitarrist Ashok mit einem Solo zu hören.
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