Ja, Awakening day ist gekonnt gespielter US-Metal; dass die Keys etwas Farbe reinbringen ist schon klar und okay. Die Mix und Produktion stimmen zu 100%, der Sound ist gar etwas wÀrmer als die der Crescent Shield-Scheibe, was vor allem Grants Stimme zu Gute kommt.
Das Material an sich aber kann - 'Malachi's reign', 'Pieces of my beginning' und 'Act of desperation' ausgenommen - fĂŒr mich einfach zu keiner Zeit mit dem der Crescent Shield-Scheibe mithalten. Die Gitarrenarbeit von Dan DeLucie ist schon um Lichtjahre filigraner, die Riffs sind weitaus origineller. Da kommt Sergio Ribeiro, Gitarrist und Hauptkomponist/-Texter von Cypher Seer, leider nicht dran.
Ăbersongs wie 'Rise of the red crescent moon', 'The last of my kind', 'The passing', 'North for the winter' und das völlig geniale Zweigespann 'The path once chosen' und The great devoid' sind nicht bei Cypher Seer zu finden. Schade, aber so sieht's aus.
Da Michael Grant bei Cypher Seer nur fĂŒr einen Bruchteil der Texte verantwortlich ist, kann mich AD auch in dieser Hinsicht einfach nicht so fesseln. Ist halt der ĂŒbliche Dark Fantasy-Kram; nicht schlecht, nur Durchschnitt. Wenn ich mich nicht irre, basiert 'Malachi's Reign' auf die Stephen King-Geschichte 'Children of the corn' (die Band hiess ja vorher Malaki's Reign).
Fazit Cypher Seer vs. Crescent Shield: 1:4.
Fundierte Contra-Argumente nehme ich gerne entgegen.
