von Raf Blutaxt » 4. Dezember 2018, 12:20
Warm-Up Party:
Wir haben lange gesucht und sind aus verschiedenen GrĂŒnden nun bei folgendem gelandet:
Es wird eine offizielle Warm-Up Party im Havanna 8 am Rande der Oberstadt geben, zu der ich aber noch ein paar Takte sagen möchte.
Das H8 ist eine echte Institution in Marburg, ein Kneipenkollektiv, dass dort seit gut 30 Jahren sitzt, selbstorganisiert, links und studentisch, eben ein essentieller Teil der marburger Kultur. Da wir eben auch die spezielle AtmosphĂ€re dieser Stadt als Teil des Festivals sehen, war dies ein Grund, uns fĂŒr das H8 zu entscheiden. Desweiteren steht der Laden gerade vor der KĂŒndigung durch einen neuen GroĂinvestor, der im Rahmen der Gentrifizierung die Kneipe loswerden möchte und ist auf jede Hilfe angewiesen. Mehere Freunde von mir sind Teil des Kneipenkollektivs und ich denke, es gibt wenig bessere Hilfe, als dem Laden einen riesigen Umsatz zu bescheren. Das wird schwer, denn das H8 hat mit die gĂŒnstigsten Preise in ganz Marburg, aber ich denke, auch das ist ganz in unserem Sinne. Dazu gibt es Metal, man kann sich auch Songs wĂŒnschen und so sollte das alles super laufen.
Kommen wir also zu meiner Bitte: Das H8 ist ein linker Studentenladen, das Team vertraut uns, dass wir uns entsprechend benehmen und die Tradition des Ladens respektieren. Ich glaube, dass wir das hinkriegen, wĂŒrde aber darum bitten, dass ihr darauf verzichtet, Shirts mit allzu nationalistischen Symbolen anzuziehen oder euch besonders pöbelig zu benehmen, um irgendeinen Punkt zu Meinungsfreiheit zu machen. Wir achten darauf und unterstĂŒtzen das Tresenteam und wenn die euch bitten, irgendwas nicht zu tun, dann macht das bitte auch. Ich denke, einen solchen Laden im Kampf gegen Investoren zu unterstĂŒtzen ist Underground und auch gerade wir im Underground sind oft auf links-alternative LĂ€den angewiesen, die uns die Möglichkeit bieten, dort Konzerte zu Konditionen zu machen, die wir sonst nicht kriegen und niemandem bricht ein Zacken aus der Krone, wenn er mal 4 Stunden keinen Hitlerwitz macht, oder ihn wenigstens nicht laut durch den Laden brĂŒllt und vielleicht mal auf das Death SS Shirt verzichtet. Wer dazu noch Fragen hat, dem beantworte ich die gerne hier öffentlich oder auch privat, ich sehe das aber auch und grade als Chance, den Leuten aus marburgs linkerer Szene zu zeigen, dass wir eben nicht alle rechtsoffene Grauzonenmenschen sind, Vorurteile abzubauen und uns eben gemeinsam gegen die Leute zu verbĂŒnden, die uns allen schaden, indem sie KulturlĂ€den dichtmachen, von denen wir profitieren. Und wenn wir das tun können, indem wir billiges Bier trinken, sehe ich da ehrlich gesagt keine negativen Seiten.
The people united can never be ignited.