Truemetalwarrior hat geschrieben: *Achtung der nachfolgende Beitrag ist in keiner Weise objektiv*
Für mich hat Funeral Doom jedenfalls mehr mit Metal zu tun als diese kopfschmerzverursachende Stonergrütze...
Das kann man sogar unterschreiben.
Moderator: Loomis
Truemetalwarrior hat geschrieben: *Achtung der nachfolgende Beitrag ist in keiner Weise objektiv*
Für mich hat Funeral Doom jedenfalls mehr mit Metal zu tun als diese kopfschmerzverursachende Stonergrütze...
Goatstorm hat geschrieben:Und genau diese Beliebigkeit ist mir ein Dorn im Auge, weil dann plötzlich Bands wie Anathema, Paradise Lost und My Dying Bride als "Gründungsväter des Doom" bezeichnet werden. Und Gruppen wie Saint Vitus, Black Sabbath, Gates of Slumber, Candlemass, Solstice, Obsessed, Pentagram, etc... mit solchen Lidschatten-Kommandos gleichzusetzen, ist für mich die Krone der Gleichgültigkeit.
Hugin hat geschrieben: Und wenn ich dieses apodiktische "die sind einfach kein Doom und haben nichts mit Doom zu tun" so höre, dann muss ich mich echt wundern. Also meinen Ohren gemäß hat etwa die "Icon" von Paradise Lost nicht mehr und nicht weniger mit Doom zu tun, als sie mit Death oder mit Gothic zu tun hat. Ist einfach ein Hybrid aus verschiedenen Stilen und da in Sachen Stimmung das langsame, traurige etc... Element überwiegt, ist's aus meiner Sicht nur sachlogisch das determinante Element des neuen Genrebegriffs vom Doom zu nehmen und dem ein deskriptives Element wie "Death" oder "Funeral" beizufügen. Aber im Endeffekt ist das alles semantische Korinthenkackerei.
Goatstorm hat geschrieben: Ach ja, was das DSR betrifft: Wieviel "Funeral Doom"-Bands haben denn bislang auf den DSR-Festivals gespielt? Mir fällt im Moment nur Officium Triste ein, die aber von der Attitüde und dem Hintergrund trotz Death Metal-Vocals mehr Doom sind, als es Anathema, My Dying Bride, Funeral etc. jemals sein werden und sich - ganz wichtig - selbst auch als Teil der Doom-Szene sehen und nicht als avantgardistische Genies, denen Stilgrenzen egal sind, weil sie in ihrer geballten Intellektualität ohnehin etwas "revolutionäres" und "völlig neues" machen wollen.
Goatstorm hat geschrieben:Nein, ist es eben nicht. Das ist eine Art Geschichtsrevisionismus, der von Leuten betrieben wird, die damit mehr Platten verkaufen wollen.
Wie man dem so völlig gleichgültig gegenüberstehen kann, geht mir einfach nicht in den Sinn.
Einerseits wird über jeden Scheiß geschimpft. Über HipHop, Techno, alles mögliche, das nichts mit Metal zu tun hat und eigentlich völlig scheißegal ist, wird sich aufgeregt (nein, Du natürlich nicht. Du bist ja tolerant).
Aber hier, wo tatsächlich bestimmte Akteure dabei sind, die Identität einer kompletten (Sub-)Szene zu unterwandern, indem sie aus marketing- und imagetechnischen Gründen ganz einfach die Geschichte dieser Szene umschreiben, stört's keinen Schwanz. Und genau dagegen wehre ich mich. Auch wenn es heutzutage vielleicht uncool ist, in Schubladen zu denken. Wird den Konsumenten ja regelmäßig von ihren Magazinen und Labels eingeimpft, dass man offen für alles sein soll. Und die wollen ja nur das beste für ihre treuen Käufer.
Aber hier geht's um eine Musikrichtung, die mir sehr viel bedeutet und ich werde es nicht tolerieren, wenn Leute "von außen" versuchen, diese Szene und ihre Traditionen für ihre Zwecke umzudeuten und auszubeuten.
"Funeral" Doom ist kein Doom und "Stoner" Doom gibt es auch nicht, weil beide Stile ihre Wurzeln in völlig anderen Szenen und Genres haben.
Der einzige Grund, warum auf die Bezeichnung "Doom" zurückgegriffen wird, ist es, diesen neuen Stilen mit dem Flair einer kommerziell relativ unbelasteten und traditionsreichen Szene wie dem Doom möglichst schnell Credibility zu verschaffen. Punkt. Nenn meine Ablehnung apodiktisch, ich nenne es apologetisch.
Bzgl. PARADISE LOST. Lies Dir bitte nur drei oder vier alte Interviews durch, bei denen es um die Einflüsse der Band geht und dann behaupte noch mal ernsthaft, diese Band hätte auch nur einen Hauch mit Doom Metal am Hut. Oder sind für Dich gar auch Depeche Mode, Dead can Dance, Sisters of Mercy Doom, weil die Texte finster und verzweifelt sind?
Ach ja, was das DSR betrifft: Wieviel "Funeral Doom"-Bands haben denn bislang auf den DSR-Festivals gespielt? Mir fällt im Moment nur Officium Triste ein, die aber von der Attitüde und dem Hintergrund trotz Death Metal-Vocals mehr Doom sind, als es Anathema, My Dying Bride, Funeral etc. jemals sein werden und sich - ganz wichtig - selbst auch als Teil der Doom-Szene sehen und nicht als avantgardistische Genies, denen Stilgrenzen egal sind, weil sie in ihrer geballten Intellektualität ohnehin etwas "revolutionäres" und "völlig neues" machen wollen.
Ansonsten ist es durchaus begrüßenswert, dass die Veranstalter den Trend nicht mitmachen. Auch wenn so Zeug wie Bunkur eigentlich komplett verzichtbar ist. Aber ist ja zum Glück eher die Ausnahme für die Regel.
Oh Mann, eigentlich wollte ich mich 2008 nicht mehr zu Diskussionen im Internet hinreißen lassen....
Hugin hat geschrieben: Klar. Ich verkauf ja auch DEFINITIV mehr Platten, wenn ich mir die Bezeichnung einer absoluten Underground-Spielart ans Revers hefte, als wenn ich's unter Mainstream-kompatibleren Aufhängern wie Gothic oder Death laufen lasse.
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