Das
Sacred Metal-Jahr 2006
Es war ein gutes Metaljahr - besonders wenn man den langsam
wiedererstärkten US-Underground betrachtet. An Newcomern mangelt es drüben
wahrhaftig nicht. Bleibt nur zu wünschen, dass die eine oder andere
talentvolle Band sich nach ersten Demoversuchen auch tatsächlich durchsetzen
kann. Erwähnenswert in diesem Rahmen ist die Progpowertruppe Polaris –
originelle und facettenreiche Kompositionen, versierte und intelligente
Musiker und eine Supersängerin die mit ihrer Stimme und tiefgründigen Texten
Emotionen zu transportieren weiss. Diese Band verdient und braucht eure
Unterstützung.
Mit Portrait meldete sich am Ende von 2006 überraschend ein schwedisches
Kwintett das so Metal ist, dass man es kaum glauben mag – durch und durch
Sacred Metal-kompatibel. Mehr davon! Dass Mathematics von WatchTower auch in
2006 wieder nicht erschienen ist und Jeff Ulmer traditionsgemäss kein
frisches Werk veröffentlicht hat, ist dank den vielen überdurchschnittlich
guten Releases somit zu verkraften. Dazu kommt, dass das vergangene Jahr
gezeigt hat wie Websites wie MySpace und YouTube den Underground weltweit (wieder)beleben
und fester zusammenrücken lassen.
Erlaubt sei noch eine kleine kritische Bemerkung am Rande (man muss ja etwas
zu meckern haben): anstatt jedes zweite Album wiederzuveröffentlichen, wäre
es nützlicher, dass die grösseren Independentlabels junge Bands fördern. Die
Ausrede, es gäbe keine grossartigen Bands da draussen, gilt längst nicht
mehr.
Auf ein ebenso metallisches 2tausend7!
Die oberen 3 + 17
1- Pharaoh – The longest night
2- Crescent Shield – The last of my kind
3- Outworld - Outworld
War Cry - Forbidden evil
Anarion - Unbroken
Hammers of Misfortune – The locust years
Rekuiem – Time will tell
Attacker – The unknown
Twisted Into Form – Then comes affliction to awaken the dreamer
Dark Arena – Alien factor
Obsession – Carnival of lies
Meyvn – Splintered skies
The Sword – Age of winters
Degree Absolute – Degree Absolute
Seventh Calling - Monuments
Titanium Black – Bleed for you
Upwards of Endtime – Sadly never fore
Taunted – Zero
Prototype - Continuum
Strikemaster – Up for the massacre
Demos, EPs et cetera
Polaris – Seven arrows
Timelord – Dawn of dissent
Portrait – Welcome to my funeral
Final Stage – Flight of the phoenix
Ancient Creation – The uprising
Cresent - Cresent
DVD-Glanzlichter
Rainbow – Live in Munich 1977
Trouble – Live in Stockholm
Alive and kicking
Ulysses Siren & Powervice @ Headbangers Open Air
Armored Saint – Willemeen, Arnheim
Die untrue-aber-unverzichtbar-CD
Natasha St-Pier: Longueur d’ondes
Die untrue-aber-unverzichtbar-DVD
Cowboy Junkies – The long road home
Wiederbelebt und erneut liebgewonnen
Die drei Atheist-en
Flotsam and Jetsam - Doomsday for the deceiver 20th Anniversary Box
Trouble - Psalm 9 & The skull
Das Powersurge-Doppelpack
Artwork
The Sword – Age of winters (Conrad Keely)
Gemischte Gefühle
Ambitioniert und technisch beeindruckend – aber wo ist der Funken?
Zero Hour – Specs of pictures burnt beyond
Communic – Waves of visual decay
Iron Maiden – A matter of life and death
Cineastisches
Quand j’étais chanteur (FR. 2006; Xavier Giannoli)
Requiem (D. 2006; Hans Christian Schmid)
La tourneuse de pages (FR. 2006; Denis Dercourt)
Tony Takitani (JAP. 2004; Jun Ichikawa)
Requiescat in pace
Philippe Noiret (1931-2006)
Buch
Philippe Delerm – Il avait plu tout le dimanche
(In Deutschland erschienen unter dem Titel Arnold hat keine Eile)
Ein lautes ‘Horns up!’
Geht an Chef Michael, der trotz arbeitsintensivem Lehrerjob, Umzug und
Familienleben www.sacredmetal.de am Leben gelassen hat und es gar schaffte,
mit Sacred Metal TV ein Headbangernovum ins Netz zu stellen.
(c) 2006, Oliver Kerkdijk |