Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Black / Death Metal > Amon Amarth : Versus The World

Amon Amarth : Versus The World

Und noch mehr Wikingerstahl…Allvater Odin freut sich gerade ‘nen Ast ob der zahlreichen Gratispromo, und das zu Recht! Die Hörnerhelm-Jünger von Amon Amarth zelebrieren auch auf ihrem vierten Fulltime-Werk blitzsauberen Schweden-Death der Extraklasse, der sich eher an die klassische Frühneunziger-Welle anlehnt als sich dem von Bands wie In Flames initiierten Melodic-Trend anzupassen. Musikalisch wie auch textlich sind die alten Unleashed nicht der abwegigste Präzedenzfall, wenn Amon Amarth auch längst nicht derart stumpf-brachial zu Werke gehen.
Vielmehr prügelt man sich keineswegs mit Überlichtgeschindigkeit, dafür aber mit fast Bolt Thrower-würdiger Intensität durch neun enorm ohrwurmige Elchtod-Hammerschläge, in denen neben den episch-melodischen Gitarrenmelodien vor allem das energische Drumming von Fredrik Andersson verstärkt für Begeisterung sorgt. Wobei Midtempo-Groovern der Sorte “Death In Fire” oder dem Titelsong gar ein gewissen “Hit-Potential” innewohnt (auch wenn sich die Band keine Sorgen machen muss, demnächst zwischen Foreigner und Boston im Classic-Radio gespielt zu werden…;-)), bevor dann alles zerstörende Uptempo-Granaten wie “Bloodshed” oder das geniale “For The Stabwounds In Our Backs” den verbliebenen Nackenwirbeln gekonnt den Rest geben. Und wenn man mit dem abschließenden “…And Soon The World Will Cease To Be” noch mal so richtig episch daherkommt, erhebe ich ergriffen meine Kaffeetasse gen Walhalla (Methorn war auf die Schnelle leider nicht aufzutreiben, sorry) und lege dieses Prachtstück allen Freunden des gepflegten Schwedentöds heftigst ans Herz. Killerscheibchen!
Tip: die Erstauflage hat ‘ne 75-minütige Bonus-CD in petto, u.a. mit den ersten Demos sowie der Debüt-EP der Band. Lohnt sich!

(c)2002, Ernst Zeisberger