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Dismember : The God That Never Was

Neues von den Altmeistern des Elchtods."The God That Never Was" ist ein weiterer sehr solider Eintrag in die Dismembersche Discographie...aber auch nicht mehr. Denn rein songwritingtechnisch kommt der Schwedenfünfer hier nicht ganz an ihre letzte Glanztat "Where Ironcrosses Grow" heran. Konzentriert man sich doch wieder stärker auf Speed, Speed und nochmals Speed, wodurch wirkliche Ohrwürmer der "Tragedy Of The Faithful"-Liga zu oft für meinen Geschmack außen vor bleiben. Aber dann, ich bin ja auch nur der offizielle Power-Metal-Wimp - fanatische Elchtöter könnten das eventuell sogar als Vorteil sehen.

Was natürlich nicht heißen soll, daß es sich hier um ein schlechtes Album handelt - mitnischten! Die Klasse von Scheiben wie "Death Metal" oder "Hate Campaign" erreichen die Mannen aus dem Dreikronenland allemal. Die Riffs von Hammertracks wie "Blood For Paradise" (das Album widmet sich dem aktuellen Trendthema Religion und Terrorismus, mittlerweile (leider nicht nur) in der Metal-Lyrik klar zum Äquivalent der Atom-Panik aus den 80ern geworden) fliegen dem zunehmend begeisterten Zuhörer mit einer Mordsgewalt um die Ohren, während die melodischeren Passagen diesmal doch klar in der Unterzahl sind. Immerhin, für ein klasse Gänsehaut-Instrumental in bester "Massive Killing Capacity"-Tradition hat es noch gereicht. Zeigte man sich auf ebenjenem wohl "kommerziellsten" (hehe...) Album mit "Nenia" noch schwer Metallica-beeinflußt, so sind diesmal auf dem genialen "Phantoms (Of The Oath)" eher Maiden als "Riffspender" in Erscheinung getreten. Feinfein.

Anyway, bei dem niemals gewesenen Gott mag es sich vielleicht nicht um den erhofften Überhammer handeln - dennoch können Fans der Band aber blind zugreifen...

(c)2006, Ernst Zeisberger