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Lacrimas Profundere : Burning - A Wish

Das hier ist ein Klasseteil. Lacrimas Profundere sind beileibe keine Newcomer, sondern eine schon fast alteingesessene Formation, die hiermit ihr bereits viertes Album veröffentlicht. Daher stimmt hier spieltechnisch und beim Songwriting auch alles. Im Grenzbereich zwischen Gothic, Deathmetal und Doom gibt es ja zur Zeit eine Vielzahl von künstlerisch
minderwertigen, dafür aber höchstpathetischen Truppen, die mit plattem Gegrunze und weiblichen Säuselgesängen über banalen Riffwellen und poppigen Dutzendwarenmelodien zu nerven wissen. Was solls, ich muss sie mir nicht anhören. Ich picke mir die Juwelen raus und Lacrimas Profundere sind ein solches. Die schweren, schmachtenden Doomgitarren
entfesseln ein Inferno aus dunklen Emotionen, dazu kommen die Vocals, irgendwo zwischen tiefen, traurigen klaren Tönen, düsteren Sprechpasagen und wütenden Todesbleieruptionen. Die Stücke sind flüssig arrangiert, kein Part dauert zu lange, keiner wirkt unabgeschlossen, im Verbund mit den den Hörer zutiefst ergreifenden Melodien, die mal völlig in Melancholie aufgelöst, mal rockig - relaxt und mal dramatisch - furios daherschwirren, wird hier eine den Hörer total umgarnende und völlig für sich einnehmende Atmosphäre erzeugt. Mich erinnert es häufig an die Phase My Dying Brides, als sie sich erstmals zum Teil von den Deathmetaleinflüssen getrennt hatten. Gefühlvoller Metal, angefüllt mit dunklem Pathos, der aber niemals die Grenze zur Kitschigkeit, die oft touchiert wird, überschreitet. Fans dieser Musik werden sich jetzt in die Plattenläden begeben müssen. Diese CD rult! 

(c)2001, Sascha Maurer