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Nirvana 2002 : Recordings 89-91

Wer das epochale "Swedish Death Metal"-Werk von Daniel Ekeroth gebührend gewürdigt hat, dem dürfte der Name Nirvana 2002 kein Fremdwort sein. Es handelt sich bei dem kurzlebigen Trio aus Edsbyn um einen der vielen Demohelden der ersten schwedischen Death Metal-Welle, der aber leider im Gegensatz zu Entombed, Dismember & Co. nicht die Hartnäckigkeit besass, sich auf Dauer in der Szene durchzusetzen. Somit brachten es Nirvana 2002 zeitlebens nicht auf ein Album und als ihr "claim to fame" ging eher die Tatsache, dass Frontmann Orvar Säfström mal 'ne Weile aushilfsweise bei Entombed am Mikro stand, in die DM-History ein.

Das ist mehr als schade, denn wie dank der vorliegenden Werkschau des damals noch sehr jugendlichen Trios (derartige Bubi-Bandfotos gibt es sonst eigentlich nur bei den early Def Leppard...) jetzt auch der nachzügelnde Elchtod-Enthusiast problemlos nachvollziehen kann: die Jungs standen den einschlägigen Helden des Genres eigentlich in nichts nach. Gerade die ersten sechs, teilweise auch im damals allgegenwärtigen Sunlight-Studio professionell aufgenommenen Tracks lassen mehr als einmal die Vermutung aufkommen, dass bei einem etwas anderen Verlauf der DM-Geschichte eventuell auch Nirvana 2002 zu dem nächsten "Left Hand Path" oder "Like An Ever Flowing Stream" hätten fähig sein können.

Abgesehen davon findet sich auf "Recordings 89-91" (beinahe) alles, was die Band während ihres kurzen Bestehens im Proberaum eingelärmt hat (wobei hier die Soundqualität das Ganze selbstverfreilich nur für absolute Death Metal-Fanatiker hörbar macht), sowie ein kurzer Ausschnitt des einzigen (Reunion-)Konzerts, das die Band jemals gespielt hat. Auch an der Aufmachung gibt es ganz und gar nix zu nörgeln: ein pechschwarzes Cover mitsamt dem angemessen unleserlichen Schriftzug bewahrt den Demo-Charakter des Ganzen; zudem bleiben aufgrund der ausführlichen Liner-Notes von Orvar himself sowie At The Gates-Legende Tomas Lindberg keine Fragen mehr offen. Somit gibt es keine Entschuldigung mehr, das gute Stück nicht in der gutsortierten Oldschool-DM-Sammlung stehen zu haben.

(c)2009, Ernst Zeisberger