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Souljourners: Mind Control

Es ist jedes Jahr vergleichbar - man freut sich auf neue Alben "schon etablierter/bekannter" Bands, weiß im Januar aber auch schon, dass einen diverse Newcomer, mit denen ein Jahr zuvor noch niemand rechnen konnte, überraschen werden. Ein Kandidat für diese zweite Gruppe sind die Amis von Souljourners. Hinter diesem unspektakulären bis sperrigen Namen stecke ein wahres Kleinod, ein hochklassiges und enorm professionell tönendes erstes Lebenszeichen einer Band, die man von nun an ernst nehmen sollte und die das Potential für den Durchbruch hat.

Ich übertreibe? Mitnichten, denn wer sich mit den Hörproben bei myspace oder auch cdbaby auseinandergesetzt hat wird schon merken, dass diese Band durchaus unterschiedlichste Fanschichten ansprechen könnte. Da wären zum einen diejenigen, die auf eingängige und enorm ausgefeilte Melodielinien stehen, wie sie Bands wie Lillian Axe auch nicht mal so eben aus dem Ärmel schütteln. Ihr habt Lust auf einen Sänger, der ähnlich wie Joe Di Taranto von Warmachine (Can) klingt? Michael Couts ist sein Souljourners-Pendant - teilweise meint man, seinen eineiigen Zwilling zu hören. Selbiger zeichnet sich auch noch für die durchgehende exzellente Gitarrenarbeit aus, die der gute Mann im Alleingang stemmt und besonders im Solobereich ein ums andere Mal aufhorchen lässt. Der Mann kann es definitiv! Ein Problem für diverse True-Nasen dürfte das melodieführende Keyboard sein, welches Paul Ellingson sehr virtuos spielt. Vergleichbar ist der Gebrauch der schwarz-weißen Tasten mit einer Combo wie Divine Regale oder auch Twilight Kingdom, die ja hier auch durchaus noch den ein oder anderen Fan haben.

In den langen Instrumentalabfahrten (ihr merkt, nun befinden wir uns schon im oftmals als "progressiv" betitelten Stil) ist es besonders das Zusammenspiel von Gitarre und eben den Keys, welches mich schwer begeistert und mehr als einmal Akzente setzt.

Dennoch sind es primär die Melodien und das Gesamtkonzept, in dem selbige zu jeder Zeit passend integriert werden, die einen verliebt zurück lassen. Man beherrscht es, sowohl in einem Uptempo-Stück wie "Permanent Scars", dem genialen Instrumental "Sapphire World" oder kitschfreien Balladen wie "I've Waited" oder "Lost Vision" (großartig!) die zwölf Töne so zu kombinieren, dass etwas Besonderes entsteht.

Wer mit den letzten starken Alben von Redemption, Shadow Gallery oder den hier im Text erwähnten Combos von Lillian Axe bis Warmachine auch nur ansatzweise etwas anfangen kann und wer im allgemeinen keine Scheu vor einer absolut professionell aufgemachten Eigenproduktion (ein Label braucht nur noch zuzugreifen!) hat, für den sind Souljourners eine kleine Offenbarung.

Grandios!

Kontakt/Hörproben:

www.souljournersband.com

http://cdbaby.com/cd/souljourners

 

(c) 2008, Michael Kohsiek