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Ozzy Osbourne : Down To Earth

Wesentlich besser als man nach der grottenschlechten Vorab-Single “Gets Me Through” eigentlich befürchten mußte ist des Madmans neuestes Studioscheibchen, das erste seit dem für Ozzy-Verhältnisse eher mäßigen “Ozzmosis”-Werk von ’95, ausgefallen. Obwohl Riffgott Zakk Wylde unverständlicherweise mit dem Songwriting nichts zu tun hatte, rettet der Mann mit seinem mächtigen Gitarrenspiel eine zwar solide, aber alles andere als überragende Scheibe trotzdem vor dem Mittelmaß.

Hauptschuldiger: Tim Palmer, seines Zeichens Produzent zuletzt bei den seit Jahren unerträglichen U2. Junge, auf solche Kasperköppe solltest Du dich auch in Zukunft wieder beschränken – von Metal hast Du nämlich nicht die geringste Ahnung. Ein geringerer Saitenschwinger als Mr. Wylde hätte aus diesem unwürdigen, forciert “modern” wirkenden Wischi-Waschi-Sound wahrscheinlich nichts mehr rausholen können, was für unsere Leserschaft irgendwie von Bedeutung sein könnte.

Da ist es noch erstaunlich, daß Mr. Palmer songwritingtechnisch nicht ähnlich abstinkt – liest man seinen Namen doch des öfteren in den Credits.  Doch außer besagter Single, wohl der schlimmste Komplettausfall, mit dem Ozzy jemals ein Album eröffnete, hat man erstaunlich überzeugendes Material (das das “hippe” Soundupdate nicht wirklich nötig gehabt hätte) zustande bekommen. Songs wie “Facing Hell” oder “That I Never Had” gefallen mir zwar längst nicht so gut wie alte “No More Tears”- oder “Ultimate Sin”-Klassiker, sind aber durchgehend gut anzuhören, und in Balladen wie “Dreamer” oder “Running Out Of Time” kommt auch wieder des Madmans Vorliebe für John Lennon und die Beatles glasklar durch. Lediglich zum Ende hin sind auch ein paar Längen zu verzeichnen.

Alles in allem: ganz nett. Wahrscheinlich ob des unglaublichen Kult-Trara rund um Ozzys Person eh ein Selbstläufer – auch wenn es im Moment wesentlich stärkeren Metal zu entdecken gibt…

(c)2001, Ernst Zeisberger