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Templar: Come To The Light

Das letzte Mal, daß der Name Robert Bendelow meinen Weg kreuzte war, als ich 1994 die zu jenem Zeitpunkt zehn Jahre alte "Change of Heart" LP der englischen Band Saracen in meine Sammlung aufnahm. Saracen waren eine Band, die epischen Hardrock mit progressiven Einflüssen und AOR - Eingängigkeit kreuzte und mit ihren zwei pompösen Scheiben doch einiges an Eindruck bei mir schinden konnte. Leider war es nichts mit dem großen Erfolg, obschon beide LPs an der Spitze der melodisch - harten Rockmusik stehen und kaum geschlagen werden können. Zu gut für diese Welt? Zu eingängig und mitreißend für die engstirnige Progrocklientel? Wer weiß. 2001, zwanzig Jahre nach dem wunderbaren Debütalbum "Heroes Saints and Fools" kommt Robert Bendelow mit einem neuen Album zurück ans Licht, daher auch der Plattentitel. Als Gastmusiker, das ganze mutet eher als Studioprojekt an, hat er Teile der alten Saracen um sich geschart, unter anderem auch Gottsänger Steve Bettney. Welch ein Irrsinn! Und da ist wieder diese Magie, die traumhaften, tiefsinnigen und doch eingängigen Melodien, das grandiose Gitarrenspiel des Stringmagician Rob B. himself, Keyboardsphären, die über das übliche Gedudel hinausgehen, Vocals von erhabener Größe. Es ist wahrlich eine Wohltat inmitten all des ganzen hektischen Trendmülls a la Korn, der Happy - Tralala - Metalbands, des Gothicgeschwuchteles und dann der seichten Mainstreamtruppen, die meistens nichteinmal das Wort "tiefsinnig" buchstabieren können eine CD zu hören, die zwar meist nicht besonders brachial, aber so hymnisch und mitreißend und dabei so herrlich unpeinlich ist. Kitsch und sinnlose, stumpfe Aggressionen können die anderen, die Trendkapellen ausleben, Templar setzen eher auf Emotionen und eben jene brennende Gitarrenarbeit, die man aus hunderten von ähnlich gearteten Bands herauserkennen würde. "Just Me and my Flying V", der Opener "On the Rockface" oder die George Harrison Coverversion "While My Guitar Gently Weeps" sind beispielhaft für Rob Bendelows Gitarre, knackig, dennoch aber melodisch und im Leadbereich beinahe spirituell beschwörend! Dem stehen die ruhigeren Stücke in nichts nach. Man kann behaupten, daß dem guten Rob tatsächlich ein Comeback gelungen ist, welches an die Glanztaten der alten Saracen anknüpfen, sie in manchen Momenten sogar übertreffen kann. Mein persönlicher Höhepunkt ist sogar eine Ballade, "Angel Eyes" betitelt, ganz simpel, aber so beeindruckend schön, von den Vocals von Steve Bettney und Lori Gardner auf ein überirdisches Level gepusht. Ich fühle so eine wundervolle Wärme durch meinen Körper rasen, wenn ich bei diesem Spng meinen andächtig lauschenden Kater Linus beobachte. Seine Reaktion bestätigt mich in meiner These, daß Templar eine Gotttruppe sind! Welcome back, Mr. Bendelow! Kontaktiert diese Band unter www.templarmusic.co.uk und laßt Euch, sofern Ihr nicht immer die Powermetalkeule braucht und auch AOR - beeinflußte Rockmusik gelten lassen könnt, von dieser Band verzaubern!

(c)2001, Sascha Maurer