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XsavioR: Caleidoscope

Abba und Dream Theater, Pain of Salvation und Queen, Gitarren- und Keyboardduelle, Akustikparts und ganz große Melodien, alles gepaart mit ner Menge Eigenständigkeit? Wie, das passt nicht zusammen? Dann kennt ihr XsavioR noch nicht! Kein Wunder, ist doch "Caleidoscope" das Debüt dieser viel versprechenden Combo um Daniel Flores (Mind's Eye) und Göran Edman (Ex-Fast Alles und Überall).

Bei dem Terminus "Progressive" zucken viele traditionsbewusste Leser dieser Seiten zusammen - das wird sich auch bei XsavioR kaum ändern, erweitert das Quintett die Grenzen des Genres noch um ein paar Nuancen. Es kann bei dieser Band ganz leicht passieren, dass fette Chorgesänge, die Queen zur Ehre gereicht hätten, auf harte Gitarrenriffs treffen, kurz nachdem sich verzerrte Vocals nur eben soweit zu Ohren gemeldet haben, dass der Verfasser dieser Zeilen nicht genervt den "Skip"-Button betätigt; gerade rechtzeitig, bevor eine gar wunderbare Gitarrenmelodei die Trommelfelle des Rezensenten wieder sanft umschmeichelt - und natürlich passiert dies alles in einem Song (als Beispiel sei hier "Lex the Fly" genannt). So was nennt mal wohl wirklich progressiv! Musikalisch ist die Combo natürlich voll auf der Höhe und man merkt jederzeit, dass die zweijährige Arbeit an "Caleidoscope" Früchte trägt. Kommerziell ist das selbstverständlich Selbstmord - aber das ist in dem Genre ja durchaus nichts Neues. Dennoch finden sich viele Melodien, die großes (eben auch verkaufstechnisches) Potential zeigen - "Mr Chairman" zum Beispiel ist sogar ein Ohrwurm zum Mitgröhlen geworden - ja, auch außerhalb des "Swords Held High"-Genres ist das möglich! Und auch das nachfolgende, halbballadeske "Take Me Home" ist ein kleiner Singlehit - wenn es denn eine Single wäre. Krönender Höhe- und Mittelpunkt der Scheibe ist das dreigeteilte "Taj Mahal", das die Philosophie und die Einflüsse der Band in konzentrierter Form zeigt. Wenn es um euch bei den ersten gesungenen Zeilen nicht geschehen ist, ist auch der Rundling (der auch produktions- und artworktechnisch state of the art ist) nichts für euch...

In einem Kaleidoskop erkennt man jedes Mal etwas Neues, wenn man es in der Hand dreht. Dreht sich "Caleidoscope" unter eurem heimischen Laser, so eröffnet sich euch eine bunte, wundervolle Welt, in der man sich zwar erst etwas Zurechtfinden muss. Kennt ihr euch aber dort dann etwas aus, so möchtet man ihr nicht mehr von dort verschwinden. Welcome to the XsavioR!

http://www.xsavior.com/

(c)2005, Michael Kohsiek