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7 for 4: Time

Obacht, bevor Ihr weiterlest. Das zweite Album dieser Münchener Truppe dringt nicht nur wie so viele Bands in unserem Sektor bis an die Metal-Randgebiete, sondern schießt noch weit darüber hinaus. Old School Puristen wenden sich also einfach einer anderen Review zu.

Warum ich trotzdem was darüber schreibe? Weil wir es zum ersten nicht mit völlig unbeschriebenen Blättern zu tun haben: Mainman dieser fast nur instrumental aufspielenden Combo ist "Wolfgang Zenk", seines Zeichens nicht nur Leiter des Gitarreninstitutes in München, sondern auch ex-Klampfer der inzwischen wieder unter uns weilenden deutschen Prog-Götter Sieges Even. Zu Punkt 2: Obwohl hier jede Menge Stile gekonnt vermischt werden, besitzt die mir vorliegende CD durchaus den nötigen Drive und die gewissen Ecken und Kanten, um auch Fans normalen Prog Metals anzusprechen.

Um Euch zumindest einen ersten Einblick in die Welt von 7 for 4 zu gewähren, nehme ich einfach meine persönlichen Highlights auf "Time" etwas genauer unter die Lupe, ob das ganze dann was für Euch ist, müsst und dürft Ihr selbst entscheiden.

Der Opener "7eitgeist" wird nach kurzem Drumintro von einem wunderschönen Fretless-Basslauf eingeleitet. Mit einer fantastisch aufspielenden Leadgitarre, die das Grundthema immer wieder aufgreift und variiert, wird man dann gekonnt durch das immer interessant und lebendig gehaltene Stück geführt, in welchem dann auch jeder Musiker ausgiebig zum Zuge kommt.

"Temperamento" erinnert anfangs tatsächlich etwas an Sieges Even und könnte zumindest vom Beginn her  auch locker auf "Sophisticated" oder "Uneven" stehen. Dann werden allerdings diverse Samba-Rhythmen eingeleitet, immer wieder aufgebrochen durch rockigere Leads und etliche Breaks, muss man gehört haben. Das es sich bei den Musikern um absolute Vollprofis handelt, die sich hinter diversen Leuten von Dream Theater oder Watchtower keinesfalls verstecken müssen, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen, tue es aber trotzdem.

"Where Are You Now" ist dann das einzige Stück, welches zusätzlich noch mit weiblichen Vocals veredelt wurde, wieder mit absolut geilen Melodien, ordentlich Drive und alles andere als lahmarschig. FETT!

Desweiteren gibt's mit dem sommerlich relaxten "7:44 am", dem progmetallischen "Rock 'N' Rolex", dem extrem abwechslungsreichen und leicht funkig angehauchten "Flux Capacitor" und dem countrymäßigen "Burnt Chicken Wings", welches auch auf einer Steve Morse Soloscheibe stehen könnte, mehr als genügend Abwechslung, um einem die Langeweile aus dem Gesicht zu pusten.

Ich kann diese CD wirklich jedem ans Herz legen, der sich einfach mal über den Tellerrand hinauslehnen will, ohne auf seine geliebten metallischen Elemente verzichten zu wollen, Arsch getreten wird hier nämlich trotz aller Stilvielfalt ohne Ende. "Time" gibt's auf der Bandpage (www.7for4.de) für € 15,- (inkl. P&V) zu bestellen, den fast genauso starken Vorgänger "Contact" könnt Ihr dort auch gleich mitordern.

 (c) 2004, Markus Ullrich