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Anvil : Back To Basics

Anvils Neueste mußte in der Fachpresse bereits einige nicht allzu schmeichelhafte Reviews einstecken, und zumindest oberflächlich betrachtet kann ich das sogar halbwegs nachvollziehen. Das gute Stück klingt nämlich ein wenig, als sei dem kanadischen Vierer mitten in der Produktion das Geld ausgegangen. Wissen wir von den letzten Amboss-Alben doch alle, daß Pierre Remillard als Produzent mehr draufhat, als er auf "Back To Basics" zeigt. Wobei das Teil gar nicht mal soooo übel tönt. Nur halt eher nach 1980 als 2004, und das ist ein arger Rückschritt. Daran mag es wohl auch liegen, daß Lips' Vocals diesmal selbst für seine Verhältnisse arg dünn daherkommen.

An den Songs hingegen gibt es kaum was zu meckern. Anvil haben in den letzten Jahren viel Neues ausprobiert, sei es nun knallharter Thrash ("Plugged In Permanent"), dreckiger Rock'n'Roll nach Art der großen Vorbilder Motörhead ("Absolutely No Alternative") und sogar ein bißchen superdeftige Blastbeat-Aggression ("Speed Of Sound"). Schon auf den letzten zwei Alben ging es wieder ein wenig "back to the roots", aber richtig konsequent zieht man das erstmals auf dem programmatisch betitelten "Back To Basics" durch. Schlicht und einfach Heavy Metal fährt man hier auf - HM, der in dieser Form auch problemlos auf den Frühwerken "Hard'N'Heavy" oder "Metal On Metal" hätte stehen können. Und mit Songs wie dem Klasse-Opener "Fuel For The Fire", "Song Of Pain" oderdem extrem eingängigen "Can't Catch Me" hat man für meinen Begriff ein paar der stärksten Stücke Stahl seit langer Zeit geschmiedet! Gut, "Go Away" ist ein ziemlicher Komplettausfall, (das nichtsdestotrotz ziemlich coole) "The Chainsaw" klaut so dreist bei Judas Priests "Rapid Fire", daß es schon nicht mehr schön ist, aber alles in allem ist hier alles in Butter. Vielleicht nicht die beste Anvil-Scheibe ever, aber immer noch ein sicherer Kauf für Jünger des oldschooligen Stahls.

(c)2004, Ernst Zeisberger