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Nightwish : Once

Drei ganz große Highlights gibt es auf dem fünften Album der finnischen Chartstürme zu beklatschen. Den Opener "Dark Chest Of Wonders", eine Nightwish-urtypische Bombasthymne mit Gänsehaut-Chorus, der außerdem eindrucksvoll die mal mindestens um 100% gesteigerte Produktionsqualität von "Once" vor Augen, öhm Ohren führt. Die experimentelle Ballade "Creek Mary's Blood", mit ihren stimmungsvoll eingewobenen Einflüssen aus der traditionellen Musik der amerikanischen Indianer (inklusive tatkräftiger Unterstützung aus dem Lakota-Stamm). Sowie das überlange, die Möglichkeiten des teilnehmenden Londoner Orchesters voll ausschöpfende Monumentalwerk "Ghost Love Score", das den geneigten Hörer ein ums andere Mal wieder überwältigt. Alleine diese drei Songs sind den Kaufpreis für "Once" schon allemal wert.

Und das ist auch gut so - denn der Rest der Scheibe haut mich nicht unbedingt um. Härter ist man geworden, was Nightwish für meinen Begriff aber nicht sonderlich gut zu Gesicht steht. Gerade Gitarrist Emppu, der mit seinem prägnanten, markanten Spiel sonst immer etwas für Wärme im Sound der Nachtschwärmer gesorgt hatte, rifft sich hier leider viel durch Allerweltsparts, deren Lücken dann mehr schlecht als recht vom Orchester gefüllt werden müssen. Wobei der Band leider viel von der Magie der alten Scheiben abhanden gekommen ist.

Tiefpunkt ist dabei das im stumpen Disco-Takt beinahe in Rammstein-artiger Kälte vor sich hinmarschierende "Wish I Had An Angel", der wohl schlechteste Nightwish-Song ever. Anderes, wie die unspektakulären "Dead Gardens", "Romanticide" oder Higher Than Hope", ist mir auch nach x Durchläufen nicht wirklich im Ohr geblieben. Erstaunt muß ich feststellen, daß die laue Single "Nemo" sogar noch zu den besseren Kompositionen zählt!

Alles in allem wohl 'ne kleine Enttäuschung, das hier...

(c)2004, Ernst Zeisberger