Dafür, daß sich mit Gitarrist Gary Holt anno 2005 nur noch ein einziges Urmitglied im Line-Up der amerikanischen Thrashlegende befindet, ist "Shovel Headed Kill Machine" doch ein erstaunlich urtypisches Exodus-Album geworden! Eigentlich klar - Gary war seit jeher für den Löwenanteil des Songwritings verantwortlich und mit den Neuzugängen Lee Altus und Paul Bostaph hat er sich auch alles andere als blutige Anfänger ins Boot geholt. Aber auch der bisher unbekannte Rob Dukes am Mikro macht seine Sache nicht schlecht, schlägt er doch in etwa in dieselbe stimmliche Kerbe wie sein Vorgänger Zetro. Wobei ihm das unglaubliche Charisma des Letztgenannten natürlich schon etwas abgeht...
So, das war die gute Nachricht. Nun die schlechte: "Shovel Headed Kill Machine" ist gut. Aber eben leider "nur" gut. Lieferte man auf dem grandiosen Vorgänger noch ein für diese Band wirklich überragendes Thrashfeuerwerk der Sonderklasse, so pendelt sich der Neuzugang leider wieder bei der Art wenig spektakulärer Routinevorstellung ein, die schon Alben wie "Impact Is Imminent" zu Staubfängern im Regal gemacht hat. Nummern wie der flotte Opener "Raze", der ebenfalls recht heftig reinbretternde Titeltrack oder auch das ellenlange "Deathamphetamine" sind alle prinzipiell völlig in Ordnung, hie und da entfährt mir mal ein anerkennendes Kopfnicken - nur das völlige Austicken, für das zuletzt Hammertracks wie "Scar Spangled Banner" oder "War Is My Sheppard" gesorgt hatten, das will sich einfach nicht einstellen hier.
Vielleicht ist die Scheibe eher was für größere Exodus-Fans als gerade mich. Diejenigen, die den nach "Pleasures Of The Flesh" erschienenen Alben mehr abgewinnen konnten, können und sollten ja einfach mal reinhören - meine Wenigkeit hingegen streicht nach x Anläufen einfach mal die Segel und hört stattdessen wieder das überragende neue Demo von Lee Altus' anderer Band Heathen...
(c)2005, Ernst Zeisberger