Blutrausch: Mein Opferlamm

Schon im Sommer gab mir ein guter Freund diese Demo CD in die Hand, sprach von einem guten Bekannten seinerseits, der dieses Projekt anführte und hierin seine kranke Kreativität auslebte und bat um meine Meinung und gegebenenfalls ein Review. Kann er haben, so dachte ich mir, schaltete den CD Player an und ließ diese CD die ersten Runden drehen, nur um sie gleich wieder völlig angewidert herauszureißen und in die hinterste Ecke meines Musikzimmers zu verbannen. Doch nicht für lang, denn die gebotene Mischung aus Deathmetal, getragenem, keyboardlastigen Darkmetal und höllenfiesen EBM / Industrial - Einflüssen hatte meine Seele entflammen lassen uns fesselte meinen Geist. Ich konnte nichts anderes tun, als diese CD einigen Prüfungen zu unterziehen. Zum Autofahren taugt die Musik nicht, auch wenn der Blechschaden nur gering war, der körperliche Schaden meines Unfallgegners war umso schwerwiegender. Also bleibt schön daheim, wenn Ihr "Mein Opferlamm" reinpfeift. Die Atmosphäre ist meist sehr bombastisch und apokalyptisch, düstere, futuristische Visionen dessen, was die Religiösen unter Euch wohl als Hölle bezeichnen dürften. Die Riffs sind allgemein einfach gehalten, entfalten so einen Groove, der in und wie eine Säge durch die Nackenwirbel fährt. Vocaltechnisch wird gegrunzt und heiser geröchelt, wie beim Deathmetal so üblich, lyrisch bedient man sich auch schon mal der deutschen Heimatsprache, was die kranken Texte für unsereins erst richtig zur Geltung kommen läßt. Der Sound ist abartig klar und brutal. Die Effekte aus der elektronischen Musik, sowie der Drumcomputer geben den Klanggebilden Blutrausches einen sehr maschinellen Touch, erinnern an eine gewaltige Apparatur, in der Menschen getötet und zu Konserven verarbeitet werden. Melodien und nachvollziehbare Songstrukturen verbergen sich hinter der infernalischen Fabriklärmfassade und das nicht zu knapp. Es kann eine wahre Freude sein, sich diese EP reinzutun, in ihren Melodiebächen zu baden und sich von den Rasenmäherriffs zerstückeln zu lassen, zumeist ist es jedoch eine Qual, genau das, was diese Truppe auch zu erreichen gedachte. Die Seele des Hörers wird angenehm geschunden, die Songs sind so konzipiert, daß sie auf jeden Fall wie hinterhältige kleine Ohrwürmer das Gemüt noch lange nach dem Anhören malträtieren. Mir kommen zuweilen Godflesh und Richthofen in den Sinn, andererseits läßt sich diese Band nicht auf diese wenigen Einflüsse reduzieren. Blutrausch klauen nicht, sie erschaffen selbst. Was müssen das für kranke Leute sein. So nach und nach fängt die CD an, mir persönlich zu gefallen, auch wenn es weitab meiner sonstigen Vorlieben liegt. Der sechste Song ist sogar ein reines EBM - Dancefeuerwerk mit süßlicher Melodieführung. Völlig sick! Ich gebe den Tip, daß tolerante Gothicmetaller, Death/Black - Maniacs und Industrialliebhaber sich dieser Truppe annehmen. Kontakt: Dein.Feuergott@gmx.de (Michael Klaassen)

(Sascha, Sascha - und DAS soll irgendwas mit Metal zu tun haben?? Death To False Noise - sag ich da nur zu... -Michael)

 

(c)2001, Sascha Maurer

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