Destination’s Calling : Mastery Of The Light

Schon ein paar Tage älter, aber deswegen kein bißchen weniger interessant, ist “Mastery of the Light”, das erste Demo dieser süddeutschen Newcomer. Savatage, Iced Earth und Stratovarius nennt das Info als Idole der Band, doch nach diesen Truppen klingt hier eigentlich kaum was. Vielmehr hört man dem Fünfer mehr als deutlich seine Ursprünge als Maiden- und Helloween-Coverband an – insbesondere die Frühachtziger-Phase der britischen Metal-Urgesteine hat es ihnen offenkundig angetan. Man höre nur den ausgedehnten, von melodischen Döppel-Leads getragenen Instrumental-Auftakt des goilen Titelsongs…

Eine fette Dosis Teutonenspeed darf auf derartigen Produktionen selbstredend auch niemals fehlen, und folgerichtig düst man denn auch schon mal mit Warp 9 durch Highspeed-Hymnen wie das exzellente “Candle In The Night”, das auf frühen Edguy- oder Blind Guardian-Outputs auch nicht fehl am Platze gewesen wäre. Aber auch im Midtempo-Terrain findet man sich, wie der wunderbar melodische Opener “Gate to The Past” oder das galloppelriffende “Sign of Glory” beweisen, bestens zurecht. Zudem haben die Jungs bereits einen ausgeprägten Sinn für den Ohrwurm – der Chorus der siebenminütigen Bandhmyne “Destination’s Calling” geht mir jetzt schon ein paar Tage nicht mehr aus dem Kopf. Wenn auch alles etwas sehr nach dieser gewissen englischen Band tönt – in Sachen Originalität gewinnt man sicher keinen Blumentopf. Das ist zumindest mir (die großen Magazine, sollten sie ich der Band denn annehmen, werden’s wohl erfahrungsgemäß anders sehen), da die Songs fast ausnahmslos Volltreffer sind, aber ziemlich wurscht.

Weniger wurscht ist mir leider der ziemlich dünne, stark akzentbehaftete Gesang, der in den schnelleren Passagen gerade noch so als kultig durchgehen mag, sonst aber schon mal – ich denke da vor allem an das Akustikstück “Remember The Night” - etwas überfordert wirkt. Da läßt sich noch mehr rausholen! Das ist aber der einzige größere Schwachpunkt dieses kleinen Undergroundjuwels, das sich Fans des Genres zwischen die eigenproduzierten Erstlinge von Custard und Edguy ins Regal stellen können. Eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Kontakt: www.destinationscalling.de

(c)2003, Ernst Zeisberger

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