Logar's Diary: Book 1: Iostros
Im Grunde bietet diese Berliner Kombo nicht viel neues. Melodischer Metal, oftmals schnell, dazu dann mittelalterlich - folkige Melodien und sogar mal eine ganze Ballade in diesem Stil.
Klingelt es? Ja, Blind Guardian haben es vorexerziert. Außerdem haben
Logar's Diary einen japanischen Schlagzeuger, Insider wissen, wovon ich spreche. Warum verreiße ich sie nicht?
Weil sie METAL sind, weil sie mitreißende Hymnen komponiert haben, weil sie lange nicht so geleckt klingen, wie
so viele Melodicspeedkapellen, weil sie einfach ehrlich sind und eine sehr geile CD abgeliefert haben. Meine Herren, Respekt! Nur das ellenlange Intro stört ein wenig, danach geht der Freudentaumel los. Melodicmetal mit Keyboards kann nicht kultig
klingen? Hört mal das abgefahrene "Demon in the Kaer" und laßt Euch eines besseren belehren. Das ist reinster Stahl. Die Gitarren braten heftig, schön rauh und dennoch fett produziert.
Alle Instrumente sind klar durch die transparente Produktion hindurch zu vernehmen, leider auch der Japaner an den Drums. Der ist natürlich perfekt wie ein Uhrwerk, aber genau, das
macht ihn ein wenig eintönig. Zum Glück nervt er nicht. Der Sänger ist teilweise etwas unsicher, naja,
passt schon, habe da meine eigenen Erfahrungen mit. Er macht seine Arbeit aber gerade deswegen ausgezeichnet, weil er auf dem Boden bleibt und sich hörbar anstrengt. Hier gibt es einen Symphathiebonuspunkt! Das Gesamtkonzept ist pure Fantasy, ein wenig, wie
immer, beim Herrn der Ringe abgekupfert, aber dieses ultimative Fantasywerk muß einen ja auch beeinflussen. Das schöne Cover könnte im übrigen auch als Frontbild einer
Skycladscheibe glänzen. Da hat sich wer ganz schön ins Zeug gelegt. Hand in Hand mit der Musik entsteht ein mehr als positives Gesamtbild. Wer Lust hat, soll sich treiben lassen auf
den Wogen der emotionen, die diese Melodien bei ihm entfesseln. Es lohnt sich.
(c)2001, Sascha Maurer