Rainspawn : Messenger Of Death (EP)
Italiens Metalszene mag ja heutzutage ziemlich berüchtigt für die schlichte Masse an keyboardverrückten Rhapsody-Clones sein; sie jedoch darauf zu reduzieren, wäre so falsch, wie man nur liegen kann. Da haben Bands wie Doomsword, Power Symphony oder Thunderstorm über die Jahre eindrucksvoll bewiesen, und in diese illustre Gesellschaft reihen sich die römischen Thrasher Rainspawn problemlos ein.
Die 1998 gegründete, noch sehr jung aussehende Formation legt mit "Messenger Of Death" ihre erste, eigenproduzierte EP vor und kann mich auf ganzer Linie überzeugen. Stilistisch ist man am ehesten irgendwo zwischen Testament und frühen Iced Earth angesiedelt; wenn's mal richtig flott zur Sache geht, wie etwa im siebenminütigen "Power Of The Wind" (mein persönlicher Favorit), kommen auch gelegentlich mal gaaaanz alte Blind Guardian-Klamotten in den Sinn. Genau der richtige Mix aus Stakkato-Riffs und Melodien also, der Songs wie den eröffnenden Ohrwurn "Reign Of Pain", das flotte "Legion Of Chaos" oder den von einem kurzen Instrumental eingeleiteten Galloppriffer "Ride The Storm" zu Dauerbrennern in meinem Player machte. Sicher gibt's hier noch das eine oder andere zu verfeinern (ein paar Gesangslinien des im allgemeinen aber völlig überzeugenden Sängers Luca wirken noch 'n bißchen holprig...), aber für ein erstes Demo ist die Band in der kurzen Zeit schon verdammt weit gekommen. Und wenn es Euch genauso wie mir auf den Keks geht, daß der klassische Thrash in der Tradition von alten Metallica oder eben Testament noch immer ein unwürdiges Schattendasein in der heutigen Szene führt, dann kontaktiert die Band unter folgender Adresse:
Francesco Grieco (griecofrancesco@tiscalinet.it), Via Degli Orti Gianicolensi 12, 00152 Roma, ITALY. Homepage gibt's bei www.rainspawn.go.to. Schaut mal rein, es lohnt sich!
(c)2001, Ernst Zeisberger