Ballistic: Ballistic

 Fuckin' HELL YESSSS!!! So muss Power Metal klingen - genau so!!

Wenn der erste Song „Collision Course“ der neuen Band von Ex-Wardog-/Ex-Tension-Sänger, –Gitarrist und Riffmaster Tom Gattis nach einem nur wenige Sekunden dauernden Solo-Lead direkt geschwindigkeitsmäßig in die Vollen geht, weiß die Zielgruppe, dass das eh schon gute Jahr für den „wahren“ Metal noch um eine Attraktion bereichert wurde und das irgendwie doch alles gut wird.

 

Ballistic sind der fleischgewordene Alptraum aller coolen NU-Metaller, Casting-„Stars“-Verehrer sowie Trend-Wendehälsen, denn hier sind echte Musiker am Werk, die kompromisslos und ohne jeglichen Seitenblick ihre musikalischen Visionen durchziehen. Elfmal wird das Gaspedal fast bis zum Bodenblech durchgetreten, wird mit räudiger Rock’n’Roll-Attitüde (man höre nur „Corpse Stacked High“) der mit Exciter oder Anvil zu vergleichende Heavy Metal zelebriert, dass es eine wahre Freude ist. Es gibt unglaubliche Hochgeschwindigkeitsgitarrensoli zu genießen, die anschließend wieder von brachialen Riffs eingenordet werden, so dass der Begriff „Power Metal“ endlich einmal nicht zu hochgegriffen erscheint. Keyboards findet man auf dem ganzen Album keine – die würden bei Groovern wie „Watch Met Do It“, bei melodischen Dampfhämmern wie „Call Me Evil“ oder reinrassigen Speed Metal-Hämmern („Threshold of Pain“) auch nur störend beziehungsweise verwässernd wirken. Wer sich nun also für das Debüt von Ballistic entscheidet, bekommt einhundertprozentigen Metal ohne jegliche Helloween-/Stratovarius-Einflüsse in die gute Stube geliefert – und das ist verdammt noch mal eine wahre Wohltat!

 

Kaufen, Hören, Bangen!!!

(c) 2003, Michael Kohsiek

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