Grave Digger: Excalibur
"Knights Of The Cross" war das beste Album, was Grave Digger je gemacht haben. Mal schauen, ob sie mit ihrem neuen Konzeptwerk "Excalibur" noch einen draufsetzen können: Los geht's mit einem folkloristischen Intron namens "The Secrets Of Merlin", das in dieser Form (sich steigernder Aufbau, Instrumentierung, Melodie) auch von Running Wild stammen könnte, bevor es mit "Pendragon" gleich so richtig in die vollen geht. Geiles, schnelles Power-Riffing, Double-Bass-Gewitter und die charakteristische Voice Of Steel von Altmeister Chris Boltendahl: alles beim Alten und alles so gut, wie man es in Erinnerung hatte. "Teutonic Heavy Metal As Teutonic Heavy Metal Must Be" eben. Der Titeltrack folgt auf dem Fusse und bietet neben erwähnten Zutaten einen absoluten Ohrwurm-Refrain, den man beim zweiten Mal schon mitbrüllen kann: "Excalibur, Sword Of The Kings, Take me on your wings, Back where I belong, Excalibur". Geil!! Zwei meiner Favoriten sind jedoch die beiden nächsten Tracks: das mit einem wundervoll-epischen Beginn ausgestattete "The Round Table (Forever)", das nur mit dem Attribut Hymne bezeichnet werden kann sowie das famose "Morgane Le Fay", welches abermals einen fantastischen Chorus besitzt und für Grave Digger-Verhältnisse recht ungewöhnlich klingt. Für mich einer der besten GD-Songs ever! "The Spell" ist auch ein Stampfer vor dem Herrn, wenngleich es auch mit ruhigen Passagen aufwartet. Ebenfalls hervorragend! Und so geht es weiter: egal, ob der Song nun "Tristan's Fate" (ein schneller Banger mit göttlicher Gitarrenarbeit und Choirs Of Steel!), "Lancelot" ("For the Land and for the Steel, For the Queen my Love is real"), "Mordred's Song" (ebenfalls schnell, eingängig, gut und mit einem Mördersolo versehen), "The Final War", "Emerald Eyes" oder "Avalon" heisst: Grave Digger anno 1999 sind genauso stark wie auf "Knights Of The Cross" und beweisen abermals, dass mit ihnen immer noch zu rechnen ist! Wie schön einfach kann's doch im Metal sein...
(c) 1999, Michael Kohsiek