Lujuria: Enemigos de la Castidad

Kult ist schon von Anfang an das geile Cover, bei dem im Vordergrund ein Gehörnter einen süßen, blonden Engel anwichst. Klasse! Das majestätische Intro läßt dann auf kitschigen Symphometal schließen, dem ist jedoch nicht so. Vielmehr fröhnen Lujuria dem rauhen, bodenständigen Eurometal, wie er in der Frühzeit Mitte der 80er sehr populöär gewesen ist. Die geilen Melodien gehen direkt unter die Haut, nach nur wenigen Durchläufen kann der Headbanger garantiert schon den einen oder anderen Refrain aus vollem Halse mitgröhlen. Hervorragend sind die roh belassenen Gitarren und die dazugehörigen, brennenden Leads. Genial auch der bodenständige, dreckige Gesang. Mir sind zwei ältere Alben der Band bekannt, auf beiden wurde ebenfalls jener hier vertretene Stil gepflegt, was für die Standhaftigkeit der Band Trends gegenüber spricht. Dezente Keyboards sind ab und an zu vernehmen, jedoch wird man bei Lujuria nicht zugeballert mit dem Scheiß! Die Spanier setzen alles auf eine Karte, mit einem gewaltigen Vorstoß die Linien der Trendhorden zu durchbrechen und wieder mit den Metalfans in Kontakt zu treten, die durch den Gegner von ihrer Lieblingsmusik getrennt worden waren und denen man per Gehirnwäsche einbläuen wollte, daß stumpf harte Riffs, hektische, verzerrte Bässe und geistesgestörtes Gestammele der wahre neue Metal seien, denen man mit einer Rap / Hardrock Melange das letze bisserl epischen Pathos aus dem Herzen treiben wollte. Es ist nicht gelungen. Lujuria lassen ihre metallischen Fanfaren erklingen und setzen dann mit ihren kraftvollen Riffattacken und Rhythmusbomben den Gegnern so zu, daß jenen Angst und Bange wird. Schon der dritte Song des aktuellen Albums ist eine Speedgranate mit wildem, leidenschaftlichen Solospiel der Klampfer und völlig wahnsinnigem Refrain. Die Gitarren sind so knackig, daß die Orgeln im Hinterrgund das Metalfeeling nicht ansatzweise stören können. Das muß auch erstmal gelernt sein, viele Bands scheitern daran. Lujuria sind ein gutes Beispiel dafür, daß auch heutzutage noch wirklich gute Metalbands den Erdball bevölkern und sich vehement gegen jegliches idiotische Multi - Kulti - Denken innerhalb der stählernen Rockmussik wehren! Es ist wahrlich ein Fest der Intoleranz und Lujuria sind die Band, die hier zum Tanze aufspielen. Also, langt zu, holt Euch die ergreifenden Hymnen ins Haus. Entweder bei Hellion (ach was, Sascha.... -Michael) oder unter locomotive@locomotivemusic.com zu ergattern! 9 Punkte


(c)2001, Sascha Maurer

 

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