Majesty: Sword & Sorcery

„Keep It True“ – so betitelten Majesty, diese Ansammlung fünf von der einzig wahren Musik Besessener, im letzten Jahr ihr in Eigenregie unters Volk gebrachtes Debüt. Verkauft hat sich das Teil immerhin über 2000 Mal, was für eine Band ohne Vertrieb sehr beachtlich ist.

 

Wenn alles mit rechten Dingen zugeht,  sollte „Sword & Sorcery“, der Plattenfirmeneinstand Majestys, verkaufstechnisch nun mindestens in Manowar’sche Dimensionen vorstoßen, denn musikalisch und imagetechnisch ist man den alteingesessenen Chartstürmern (Platz 2 in den deutschen Charts!) um Joey DeMaio mittlerweile beträchtlich nahe gerückt.

Bereits der Opener und Titeltrack haute mich mit folgenden Zutaten aus den Socken: wunderbares Riffing, hervorgebracht von richtig krachenden Gitarren, ein Schlagzeug und ein wummernder Bass, die man noch heraushören kann, dann die angenehm tiefe Stimme von Sänger, Gitarrist, Keyboarder und Songwriter Tarek Maghary, die mächtigen Chöre, die man am liebsten laut mitgrölen möchte sowie eine so ungemein metallische Ausstrahlung, die man einfach spüren muss. Das ist genau das, was all die Korns, Linkin Parks, Slipknots oder auch die Dutzenden von Helloween-Kopisten dieser Welt niemals erreichen werden: ehrliche, aus dem Herzen kommende Songs zu schreiben, die nicht aufgrund von peinlichen Images, Kitsch oder balladesken Teilen berühren, sondern einfach nur, weil es sie gibt.

Doch halt: Die CD endet ja nicht nach dem ersten Song. Das anschließende „Fields Of War“ ist der erste richtig schnelle Song der ansonsten meist im Midtempobereich den Metal lobpreisenden Band, „Heavy Metal“ bietet eine auf den Punkt gebrachte Definition seines Titels, „Epic War“ ist, genau, eine epische Gottgabe, „Ride Silent“ ebenso eine wahnwitzige Metal-Hymne, wie auch „Fist Of Steel“,  mit „Aria Of Bravery“ hat man einen längeren, sehr intensiven und epischen Song am Start, bevor mich schlussendlich der Übersong „Metal To The Metalheads“ (genau!!) endgültig in den Staub schickt (die Vinylkäufer erhalten mit „Ride & Fight“ noch ein ebenfalls sehr gutes Bonusstück).

 

Ich formuliere es mal vorsichtig: Wer sich Metalfan schimpft und diese Platte nicht mag, sollte noch einmal über seine musikalische Ausrichtung nachdenken. Trotz meiner „zweiten Liebe“ für Progressive-Metal der Marke Fates Warning, Power Of Omens oder Dream Theater und auch Prog Rock á la Everon, Rush und Spock’s Beard: keine andere Musik bewegt, begeistert und rührt mich so wie die, die Majesty spielen. Schön, dass es euch gibt!

(c)2002, Michael Kohsiek

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