Manigance: Ange ou Démon

Dass Frankreich's aktuelle Musikszene außer Patricia Kaas und Isabelle Boulay (töte mich *jetzt*, Ihr Metaller der Welt...) noch mehr zu bieten hat, bewiesen im letzten Jahr die fürstlichen Malédiction mit ihrem Debüt. Nun legt ein bisher unbekannt gebliebenes (trotz einer vor Jahren veröffentlichten EP) Sextett namens Manigance die französische Messlatte noch höher und veröffentlich wie aus dem Nichts ein ganz, ganz großes Album. Musikalisch bietet man hochmelodischen, die Härte aber nicht vernachlässigenden Hard Rock/Metal mit eingängigen Gesangslinien, krachenden Gitarren und einem nicht allzu stark im Vordergrund klimpernden, aber dennoch immer wahrnehmbaren Keyboard. Großer Pluspunkt der Band ist auf jeden Fall die französische Sprache, die wie gemacht für die elf eigenen Melodic-Metal-Perlen gemacht zu sein scheint. Der Aufbau der Tracks und die musikalische Umsetzung halten jedem internationalen Vergleich locker stand und auch die Gitarrensoli erinnern an beste Malmsteen-/Blackmore-Zeiten. Man höre beispielsweise mal den rasanten Titeltrack (für mich einer der fünf besten Songs 2002!) oder das mit einem famosen Refrain ausgestattete „Comme une ombre“. Als Bonus gibt es noch eine überragende Coverversion des Sortilège-Klassikers „Messager“, so dass als Fazit nur eines festzuhalten bleibt: Manigance beweisen, dass die südeuropäische Szene noch lange nicht in Italien aufhört. Anchecken und das alte Schulfranzösisch entstauben!

 

(c)2003, Michael Kohsiek

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