Omen : Eternal Black Dawn

Gottseidank, eine weitere Katastrophe der “Reopening The Gates”-Kategorie ist ausgeblieben! Kenny Powell hat sich die massive Kritik offensichtlich zu Herzen genommen und spielt mit seinen neu formierten Omen nunmehr wieder die Musik, die wir alle von ihm hören wollen. Herrlich oldschooligen Heavy Metal im Stile der ersten drei Alben nämlich, auf denen die originale Omen-Mannschaft seinerzeit schließlich wie wohl keine andere Band den US-Metal in Perfektion dargeboten hat!

Und das gelingt Kenny&Co. wieder erstaunlich gut! Die leider nur acht neuen Songs (plus ein siebenminütiges Medley alter Glanztaten unter dem Titel “The Specter Of Battles Past”) fahren genau dort fort, wo man mit “The Curse” weiland aufhörte. Maiden-lastige Rhythmen poltern (leider etwas dünn, aber dafür äußerst authentisch produziert) lautstark durch die Bude, und Meister Powell soliert sich die Seele aus dem Leib. Die markante Röhre des J.D. Kimball fehlt mir dann aber doch arg deutlich. Mag sein Nach-Nach-Nachfolger Kevin Goocher auch einen noch so ausgezeichneten Job machen (und genau das tut er!), mit dem legendären Kultshouter kann er sich dann doch nicht ganz messen. Womit sich das alte Omen-Feeling dann leider auch nicht 100%ig einstellen will. Immerhin ist man dem ganzen soooo nahe gekommen, was ich persönlich schon nicht mehr für möglich gehalten hätte…

Fazit: mit J.D. an Bord wär’s ein Kult-Klassiker geworden, wenn das Kenny Powell auch bestimmt nicht gerne hören wird. So bleibt uns ein “nur” sehr gutes Album (das selbstverfreilich trotzdem in jeder gutsortierten Metal-Sammlung landen sollte), das bisher Omen-Unkundigen (gibt’s die?) vielleicht gar noch besser munden mag…

(c)2003, Ernst Zeisberger

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