Prime Time: The Unknown

Hah, von wegen "unknown". "Unbekannt" ist an diesem Projekt keiner der Beteiligten, denn alle fünf Musiker haben sich durch Ihre Hauptbands Royal Hunt und Narita sowie im Falle von Sänger Eduard Hovinga (Ex-)Elegy schon durchaus einen Namen erspielt. Und mit letzterer Band kann man auch Prime Time am ehesten vergleichen, wenngleich man vergleichsweise etwas moderater, weniger hart und auch weniger progressive zur Sache geht. Melodic-Rock heißt das Zauberwort, und Songs wie das sich stetig weiterentwickelnde "Eyes Of The Maker", der eingängige Opener "Living On Borrowed Time", das recht fixe "The Powers That Be" oder mein persönliches Highlight "Unity" (mit genialem Klassikanteil!) zeigen, dass auch diese Band Ihre Daseinsberechtigung hat. Obgleich ich irgendwie das Gefühl habe, daß man sich nur zusammengefand, um auf dem japanischen Markt ordentlich abzukassieren, kann ich "The Unknown" bzw. der darauf enthaltenen gut 45 Minuten unkomplizierten Mucke einiges an Unterhaltungswert absprechen, ich habe diese Scheibe in letzter Zeit verdammt oft "nebenher" angehört und Schaden habe ich (voraussichtlich) nicht genommen. Positiv ist schlußendlich noch der Gesang von Herrn Hovinga zu bewerten, der mir deutlich besser gefällt, als auf den ersten drei Elegy-Alben. Geiles Ding!

 

(c) 1998, Michael Kohsiek

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