Projecto : Crown Of Ages
Solider
Italo-Speed Metal aus dem Hause Undergound Symphony. Hatten wir in letzter Zeit
aller Miesmacher zum Trotz nicht allzu oft. Sicher, spektakulär ist hier
absolut nichts ausgefallen, dennoch hat mich das wesentlich bodenständiger als
viele ihrer Kollegen ausgefallene Zweitwerk der Mannen um Gitarrist Vic Mazzoni
im wesentlichen überzeugen können. Man liegt nach wie vor grob auf
Labyrinth-Kurs (mit mehr oder weniger deutlichen Querverweisen auf alte (!)
Helloween und Blind Guardian), hat aber im Vergleich zu derem letzten, für
meine Begriffe enttäuschenden “Sons Of Thunder”-Album die eindeutig stärkeren
Songs anzubieten. Man nehme nur den Ohrwurm-Opener “Heart And Steel” (jawoll!),
den direkt folgenden Speed-Hammer “Guardian Soldiers” oder die erstklassige,
etwas Dream Theater-mäßige Ballade “Thunder Of Love”; mein absoluter Favorit
ist aber die mega-eingängige Hymne “Innocent Eyes”, die von Klasse-Sänger
Robert Bruccoleri souverän in den höchsten Tonlagen geschmettert wird.
Das alles
würde mich aber noch wesentlich mehr überzeugen, wenn man denn a) die völlig
flachen Keyboards, die glücklicherweise nie zu stark in den Vordergrund treten,
ersatzlos gestrichen und am besten durch eine zweite Gitarre ersetzt hätte und
b) für eine kompetentere Produktion gesorgt hätte – es tönt hier schon alles
reichlich dumpf aus den Boxen. Ach ja, etwas mehr Abwechslung hätte für meinen
Geschmack auch nicht schaden können. Das ist aber bestenfalls ein kleiner
Schönheitsfehler, denn auch wenn sich “Crown Of Ages” überwiegend sehr
Speed-lastig präsentiert, so ist unter all den Überschall-Krachern mit dem
flachen “Fight In The Sky” doch nur ein einziger Ausfall vertreten.
Fazit: All
jene, die felsenfest davon überzeugt sind, daß der italienische Metal die
Wurzel alles Bösen darstellt, werden auch hier nicht vom Gegenteil überzeugt
werden. Die Zielgruppe hingegen weiß, was zu tun ist. Kann man haben, muß man
aber nicht unbedingt.
(c)2001, Ernst Zeisberger