Rage: XIII

Rage wurden seit ihrem '92er Album "Trapped!" zunehmend uninteressant für mich und erst mit dem sehr gelungenen "Lingua Mortis"-Album fand ich zu der Band zurück. Nun liegt sozusagen die "Fortsetzung" vor, denn erneut griff man auf die Dienste von Arrangeur Christian Wolff und sein "Lingua Mortis"-Orchester zurück. Das Ergebnis ist das vielleicht vielschichtigste und beste aller Rage-Alben geworden. Bereits der Opener "Overture" deutet an, daß die Herner Jungs beim "Metal meets Classic"- Experiment ganz vorne mit dabei sein werden. Natürlich gibt's auch typische Rage-Kracher wie "Sign Of Heaven", das geile "Incomplete" und das ohrwurmige "Turn The Page" (alle drei zusammengefasst als "Changes"-Trilogie), die jedoch nicht so stumpf wie auf den Vorgängeralben daherkommen, sondern sehr ansprechend mit klassischen Klängen untermalt werden. "Heartblood" ist ein weiterer Banger, "Paint It Black" ist 'ne Stones-Coverversion (haben Vicious Rumors besser hingekriegt), einzig und allein "Just Alone" (der Rausschmeisser) finde ich ziemlich langweilig. Naja, trotzdem Respekt für Rage, die mit ihrem dreizehnten Werk ein beeindruckendes Beispiel veröffentlichen, daß aus Deutschland doch noch innovative Metal-Klänge kommen können.

 

(c) 1998, Michael Kohsiek

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