Running Wild : The Brotherhood

Hißt die Piratenflagge, der Käpt’n ist zurück! Nachdem mal wieder die gesamte Mannschaft über die Planke gehen mußte, ist die Running Wild-Fregatte wieder einigermaßen auf Kurs. Denn die Langeweile, die sich da “Victory” nannte, übertrifft man mit Leichtigkeit, wenn der Wind in den Segeln auch längst nicht mit “Black Hand Inn”-mäßigen Windstärken weht.

Dennoch, die lange Wartezeit hat sich gelohnt! Songs wie der epische Titelsong, das über zehnminütige Meisterstück “The Ghost” oder der urtypische Piratensong, öhm, “Pirate Song” (10 Punkte für Originalität!) reihen sich nahtlos neben die altbekannten Gassenhauer ein, wenn man auch nie so ganz das Gefühl loswird, das alles schon mal irgendwo gehört zu haben. Mit dem gigantischen “Siberian Winter” hat man erstmals in der Bandgeschichte (die Intros mal ausgenommen!) auch mal ein richtig geiles Instrumental zustandebekommen, und unwiderstehliche Livesongs wie der Opener “Welcome To Hell” grooven wie Hölle. Hier hätte ich mir alledings dringend einen anderen Drumsound gewünscht – ob hier nun, wie es vielerortens gemutmaßt wurde, Kollege Drumcomputer am Werk war oder nicht, es klingt schlicht und ergreifend klinisch, künstlich, kalt. Und das paßt nun mal keinesfalls zum ansonsten megafetten, rohen Metalsound der Hamburger! Jörg Michael, come back!

Alles in allem – solide Piratenpower, wie wir es von Rolf &Co. gewohnt sind!

(c)2002, Ernst Zeisberger

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