Supreme Majesty: Divine Enigma (EP)

Der Schweden-Fünfer Supreme Majesty legt eine erste
Mini-CD vor, auf der es vier Stücke Epic Metal im
Stile von Manowar und Virgin Steele zu hören gibt.
Sofort fällt auf, wie selbstsicher die kompakten Songs
runtergezockt werden; entweder man hat insgeheim Jahre
in kalten nordischen Proberäumen verbracht oder ist
einfach "nur" talentiert. Die Marschroute ist
eindeutig europäisch (trotz der genannten
amerikanischen Einflüsse), aber hat mit dem von
Metal-Arno Hofmann zurecht gehassten Keyboard-Speed
nichts gemein. Schon Sänger Rikard Larssons klare und
etwas rauhe Stimme toppt die der meisten Euro-Shouter
in Sachen Power und Ausdruckskraft.
"No farewells" macht den Anfang und ist der
midtempo-Stampfer mit einigen dezent eingesetzten
Keys, "Die in a dream" fliegt im neo-teutonischen Stil
durch sämtliche Linien des Poserfeindes auf dem
Metal-Schlachtfeld. Das dritte "King of eternity's
realm" galloppiert Maiden-mässig ins Freie hinein, hat
melodische Soli, Mitsing-Chorus und am Ende
Viking-Gesang à la "Battle hymns". Die epische
Halbballade "The blood we spilled" weist dann als
letzter Track kompositorisch doch noch Schwächen auf.
Zwar beweisen die Herren dass sie auch in einem
getragenen Tempo gekonnt spannungsvoll musizieren
können, die öde Gesangsmelodie haut mich aber - wie
der Dauer-Wella-Haarschnitt des Herrn Larsson - nicht
sonderlich vom Hocker. Ein weiterer Kritikpunkt wäre
die fehlende Aggressivität, ein Problem mit dem meiner
Meinung nach viele Bands der Euro-/Epic-Richtung zu
kämpfen haben, ob sie nun mit oder ohne Keys/Synths
arbeiten.
Die Aufmachung dieser Mini ist schlicht aber treffend
(Mädel mit Schwert und Knackarsch), das Bandlogo
erinnert sehr an Sanctuary.
Die CD gibt's für DM 15,- bei Iron Glory Records,
Postfach 662, 71606 Ludwigsburg. Im Netz:
http://listen.to/suprememajesty
E-mail: supreme_majesty@hotmail.com

(c)2000, Oliver Kerkdijk