Twisted Tower Dire : Crest Of The Martyrs

Erster Eindruck: herbe Enttäuschung macht sich breit! Zu glatt haben sich die US-Metaller polieren lassen – auch wenn man auf penetrante Tralala-Melodien natürlich auch weiterhin verzichtet, so ist man doch deutlich eingängiger, hymnischer geworden als noch auf dem überragenden Vorgänger “The Isle Of Hydra” und erinnert heuer eher an Hammerfall als an Omen. Dementsprechend ist auch das Remake vom Erstling weise gewählt – “The Witch’s Eyes” war schließlich schon seinerzeit der mit Abstand hitverdächtigste Song.

Wenn wir persönliche Erwartungen aber mal außen vor lassen, schneidet “Crest Of The Martyrs” deutlich besser ab. Käme diese Scheibe von den genannten Hammerfall, würde ich sogar ihr bisher stärkstes Album konstantieren. Schließlich haben die Amis das Schreiben von erstklassigen Metalhymnen nicht verlernt, und Volltreffer der Klasse “Axes & Honor”, das geniale “Guardian Bloodline” oder das extrem eingängige “Fight To Be Free” stehen voll und ganz in dieser glorreichen Tradition. Anderes – ich denke da vor allem an das arg flache “To Be A Champion” – schielt mir dann doch zu stark nach den einschlägigen Eurometal-Vorbildern und bleibt so leider weit hinter dem überragenden Standard, den diese Band auf den Vorgängern gesetzt hat, zurück. “TTD lite” ist das wohl…

Trotzdem alles in allem ein lohnenswertes Album, das mangels Keyboards und zuckersüßer Refrains immer noch problemlos den Großteil ebenjener Konkurrenz auf die Plätze verweist. In meinem CD-Player wird das Teil wohl nicht lange rotieren, das könnte bei Euch aber zweifelsohne anders aussehen. Ergo – Reinhören!

 

(c)2003, Ernst Zeisberger

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