Valiance: The Unglorious Conspiracy
Eine kleine Sensation tut sich in Italien auf. Auch wenn sie den genialen Arthemis nicht ganz das Wasser reichen können, so haben sie genug Power um Freunde des echten Heavy Metals wirklich begeistern zu können. Zwar kommen auch hier die wohl schon obligatorischen Keyboards sehr offensichtlich zum Tragen, doch bleibt die Melodieführung in den Händen der sich wie wahnsinnig duellierenden Gitarristen, die ein qualmendes Solo nach dem nächsten von den Griffbrettern entfesseln, während der Tastenmann eher mit Teppichen die Soundlöcher auszustopfen gedenkt. Ob das nun wirklich notwendig ist, kann ich von meiner Warte aus nicht so ganz sagen, die Synths verbleiben glücklicherweise weit im Hintergrund und stören die metallische Eintracht nicht. Das gleiche kann man von den vereinzelten Ausbrüchen des Tasteninstrumentes in den Vordergrund sagen. Abwechslung ist Triumph, trotz eingängiger Melodien wirken die Songstrukturen nicht zu simpel. Die zuweilen sogar reichlich komplex arrangierten und verspielten Stücke wissen dennoch durchgehend zu fesseln wie die Schwertkämpfe in einem Highlanderstreifen. Dafür sorgt unter anderem auch die wunderbar rauhe Stimme des Shouters, welche dem Metalfeeling des Materials nur zuträglich ist. Die mystischen Melodiebögen werden mit einer furiosen Leidenschaft aus den Boxen gefeuert, daß die Dramatik der Stücke zu jeder Sekunde gewahrt bleibt und nicht oberflächlichem Geträllere weicht, wie bei vielen neueren Melodicmetalbands der Fall! Valiance haben einen guten Start erwischt, wollen wir hoffen, daß den jungen Herren der Erfolg Recht gibt! Ich gebe mein volles OK für alle Liebhaber melodischeren Metals!
(c)2001, Sascha Maurer