Warlord : Rising Out Of The Ashes

Endlich mal wieder ein durch und durch gelungenes Comeback! Mal ehrlich, die Herren Tsamis, Zonder und Cans hätten aber auch  beinahe schon Bayer Leverkusen-verdächtige Anstrengungen auf sich nehmen müssen, um dieses Projekt noch in den Sand zu setzen. Schließlich sind die Songs alle steinalt und zum größten Teil schon Lordian Guard-erprobt. Lediglich das abschließende Epos “Achilles Revenge” war mir vom Titel her noch kein Begriff.

Aber diesmal merzt Bill Tsamis sämtliche Kritikpunkte, die seine Fans bei den halbgar umgesetzten Lordian Guard völlig zurecht immer wieder anführten, kompomißlos aus. No fucking drumcomputer, no fucking demosound, und für einen richtigen Sänger hat’s diesmal auch gereicht. Und da möchte ich keinen Widersprüche hören, liebe Anti-Hammerfall-Fraktion – Joacims Vocals stehen denen seiner Vorgänger in nichts nach. Zugegebenermaßen hat sich der Mann aber auch enorm gesteigert. Oder ob das nur daran liegen mag, daß er hier nicht im Minutentakt megaflache True-Metal-Klischees von sich geben muß, die zu seiner höchst melodischen Stimme einfach nicht so recht passen wollen?

Dazu passend Bills Gitarrenspiel in Höchstform – feierlich, majestätisch, melodisch. Und so bleibt mein einziger Kritikpunkt denn auch, daß man doch vielleicht ein wenig mehr als die hier vertretenen acht Songs (das Remake des unvermeidlichen “Lucifer’s Hammer” zähle ich mal nicht….) auf die Pfanne bekommen hätte können. Genug Material hätte es doch von anno dunnemals noch gegeben…

Anyway – “Rising…” sollte auch so mit der Zeit seinen Platz neben dem legendären “Cannons Of Destruction”-Debüt in der metallischen “Hall of Fame” einnehmen. Anspieltips spare ich mir mal – ihr könnt eh bei keinem Song was falsch machen.

(c)2002, Ernst Zeisberger

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