Iced Earth: Something Wicked This Way Comes

Einfallsloses Rumgeriffe, grottenschlechter Sound, langweiliger Gesang, keinerlei Ideen: wer all das sucht, braucht gar nicht erst zum neuen Iced Earth-Geniestreich zu greifen. Vielmehr haben es die fünf Power-Metal-Könige um Jon "Galoppelriffer" Schaffer wieder einmal geschafft, ein hundertprozentiges METAL-Album auf die Beine bzw.in die Läden zu bekommen. "Something Wicked This Way Comes" besitzt all die Vorzüge, die den Vorgänger "The Dark Saga" schon auzeichnete. Wundervolle Gitarrenarbeit, genialer, packender, abwechslungsreicher Gesang von Matthew Barlow, wieder einmal gigantische Texte und ein schweinegeiles Coverartwork. Böse Zungen könnten jetzt zwar behaupten, daß die Überraschungsmomente beinahe völlig fehlen, erinnern einige Songs doch allzusehr an die Klassiker "I Died For You" ("Melancholy" - wie passend) oder "Violate" ("Disciples Of The Lie") des Vorgängeralbums. Doch warum auch nicht, verflixt noch mal? Iced Earth haben mittlerweile eine ureigenen Stil gefunden, und Trends haben weiterhin nicht den Hauch einer Chance. "Watching Over Me" ist eine beinahe tränentreibende Superballade in Erinnerung an einen Jugendfreund Jon's und "Blessed Are You" eine eingängige Hymne für alle Iced Earth-Fans, die diesen Song in Zukunft sicherlich lauthals mitsingen werden. Die mich jedes Mal zur Raserei treibenden "Galoppelriffs" sind auch wieder verstärkt dabei ("Reaping Stone", "The Coming Curse", "1776") und Matt hat sich gesangs- und vor allem Performancetechnisch (ich sage nur: DYNAMO!!) enorm gesteigert - was hält Euch also davon ab, dieses erneute Meisterwerk der neben Vicious Rumors und Nevermore besten Power-Metal-Band der Erde zu kaufen? Wer ein echter Metal-Fan sein will, hat eh keine andere Wahl...

 

(c) 1998, Michael Kohsiek

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